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Baureihe 50 Kab. (Umbau DB)

50 519

von Bernd Korte (1:87 Revell)

Baureihe 50 Kab. (Umbau DB)

Eine Dampflok???

Nun ja, um diese Frage zu beantworten muss ich wohl etwas weiter ausholen...

Vor einiger Zeit kaufte sich mein Vater aus welchen Gründen auch immer einen Revellbausatz einer Dampflok der Baureihe 50. Der Bausatz verschwand dann ersteinmal aus meinem Blickfeld, da ich damals gerade an anderen Flugzeugmodellen arbeitete und auch nicht die geringste Absicht hatte, daran etwas zu ändern.

Als ich nun aber vor kurzem auf einige Schwierigkeiten bei den Vorbereitungen zum Bau einer Hasegawa F-102 traf und auch die Recherchen zu meinem Alternativprojekt, einer Gloster Meteor NF 11, in eine Sackgasse führten, nahm ich den Vatertag zum Anlass einmal etwas völlig Neues zu versuchen. Als ich dann den Dampflokbausatz auf dem Dachboden wiederfand, fügte sich eines zum anderen.

Baureihe 50 Kab. (Umbau DB)

Die Baureihe 50:

Bereits vor dem 2. Weltkrieg wurde die Baureihe 50 noch zu Reichsbahnzeiten entwickelt und gebaut. Dank ihrer niedrigen Achslast erwies sich die 50er als sehr universell einsetzbar und konnte auch auf den zahlreichen Nebenbahnen ihren Dienst verrichten. So wurden alleine bis 1943 3164 Maschinen gebaut. Nach dem Krieg wurden die überlebenden Loks von beiden neuen deutschen Bahngesellschaften übernommen. 2159 Stück kamen alleine zur DB. Anfang der 60er Jahre wurden 751 Tender mit sogenannten Zugführerkabinen (Br 50 Kab.) ausgerüstet um das Muster noch rationeller und vielseitiger einsetzbar zu machen. Nur der Kohlevorrat verringerte sich durch den Platzbedarf der neuen Kabine von vormals 8 t auf nun 6,6 t.

Baureihe 50 Kab. (Umbau DB)

Das Modell:

Eine solche 50er mit umgebauten Tender kann mit dem Revell-Bausatz nachgebaut werden.

Außer den Klarsichtteilen für die Fenster sind alle 143 Teile in schwarzem Kunststoff gespritzt. Als kleine Zugabe gibt es einen Gleisabschnitt auf dem man später das fertige Modell präsentieren kann. Ein Mini-Abziehbilderbogen mit Decals für die Baureihenschilder, die DB-Kekse etc. vervollständigt das Bild.

Baureihe 50 Kab. (Umbau DB)

Der Bau:

Der Zusammenbau geht recht reibungslos vonstatten, nur hier und da muss ein bißchen Grat entfernt werden. Bei der Farbwahl hielt ich mich einfach an die Bauanleitung, denn bei diesem Bausatz konnte selbst Revell schwer etwas falsch machen.

Der komplette Rahmen von Lok bzw. Tender erscheint in rot 330, genauso die Räder und die Außenkanten des Umlaufblechs. Der Kessel, das Führerhaus, der Tender und die Zylinder werden natürlich in schwarz (Revell 302) bemalt. Es gibt also nicht viel abzukleben, da alle diese Teile separat gefertigt und lackiert werden können. Die Farbgebung der Kuppelstangen in rot und silber nimmt dagegen etwas mehr Zeit in Anspruch.

Baureihe 50 Kab. (Umbau DB)

Ich habe mein Modell erst einmal in den einzelnen Bauabschnitten belassen und Rahmen, Umlaufblech, Kessel, Führerhaus und Tender einzeln gefinisht, mit Decals versehen und gealtert. Erst danach wurden diese Baustufen miteinander verbunden. Alle Klarsichtteile wurden übrigens auch erst nach abgeschlossener Lackierung eingebaut. Dafür ließ ich das Dach des Führerstandes und der Kabine abnehmbar.

Baureihe 50 Kab. (Umbau DB)

Das einzige wirkliche Passungsproblem trat beim Bau des Tenders auf. Hier war die Rückwand (Teil 10 B) an den Seiten um 1-2 mm zu kurz, so dass ich etwas Plastiksheet einfügen musste, um einen lückenlosen Übergang zu den Seitenwänden zu erhalten.

Gealtert wurde mittels Drybrushing mit Silber/ Eisen und einem Washing der Fahrgestelle von Lok und Tender mit schwarzer verdünnter Ölfarbe, zuvor waren diese Bereiche mit Erdal Glänzer versiegelt worden.

Nachdem die wenigen Abziehbilder angebracht waren erhielt das ganze Modell noch einen abschließenden Überzug mit seidenmattem Humbrol-Klarlack (aus Glanz- und Mattlack selbst gemischt). Nur das Kohleimitat wurde nach der Lackierung mit schwarz nicht weiter behandelt um einen Kontrast zum restlichen Modell zu bilden.

Baureihe 50 Kab. (Umbau DB)

Die relativ kurze Bauzeit von knapp drei Wochen machte diese Dampflok zu einem netten Projekt für "zwischendurch". Aber keine Angst, der nächste Jet - eine F-102A von Hasegawa - ist schon in der Mache. Trotzdem ist es nicht auszuschließen, dass ich in Zukunft zur Abwechslung noch einmal einen Lok-Bausatz bauen werde.

Bernd Korte

Publiziert am 01. Juli 2003

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