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DGzRS Hermann Marwede

von Martin Kohring (1:72 Revell)

DGzRS Hermann Marwede

Zum Original

Der momentan größte deutsche Seenotrettungskreuzer wurde auf den Namen "Hermann Marwede" am 27.06.03 auf dem Gelände der Fr. Fassmer Werft getauft. Eine Bremer Familie stiftete einen großen Teil der Bausumme.

Über 330 000 Fördermitglieder der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) haben darüber hinaus durch ihre freiwilligen Zuwendungen ermöglicht, dass das 46 Meter lange, 9250 PS (6800 kW) starke und 25 Knoten schnelle Spezialschiff - wie alle Seenotkreuzer - ohne finanzielle staatliche Unterstützung fertig gestellt werden konnte. Das im Heck mitgeführte Tochterboot trägt den Namen VERENA. Der neue Seenotkreuzer kostet, komplett ausgerüstet, knapp 15 Millionen Euro. Im September - nach Abschluss umfassender Erprobungsfahrten - wird er auf vorgeschobener Einsatzposition im Zentrum der Deutschen Bucht auf Helgoland stationiert.

DGzRS Hermann Marwede

Das Modell:

Aus dem ersten Testshot gebaut, war das Modell schon eine gewisse Herausforderung! Es gab weder Bauanleitung noch Decals, dafür aber einen dicken Ordner mit einer Unmenge an Originalfotos und Fotos des Werftmodells, die an mehreren Abenden in Folge erst einmal gesichtet werden mussten und mit den Teilen der Gussrahmen verglichen wurden, bevor an das Modell dann Hand angelegt wurde. Glücklicherweise hatten die Formenbauer ganze Arbeit geleistet: Es fehlten weder Teile, noch waren einige geschrottet, so dass nichts gescratched werden musste. Des weiteren gab es eine nummerierte Teileliste von Ulli Taubert - Produktentwickler bei Revell - der dieses Modell bei der Shotabnahme bereits gebaut hatte. Entsprechende Anmerkungen waren auf der Liste enthalten.

DGzRS Hermann Marwede

Die Tatsache, dass ich das Schiff noch nie gesehen hatte und dass die Teileliste für einen zügigen Zusammenbau geschrieben war, erschwerte meine Arbeit erheblich! So musste von der Reihenfolge der Liste abgewichen werden, um entsprechende Baugruppen zum Lackieren vorzubereiten. Dabei mussten natürlich wieder die Originalfotos zur Rate gezogen werden.

DGzRS Hermann Marwede

Bemalung:

Die Lackierung ist im Prinzip einfach: Ich verwendete ausschließlich Email Farben von Revell. Bis auf eine Ausnahme: Als Grundierung kam Mattweiß aus der neuen Aqua-Colorserie zum Einsatz, von der ich noch einen Rest von der Messe in Nürnberg hatte. Mit folgenden Tönen lackierte ich mein Modell: Kaminrot 37 für das Unterwasserschiff, Weiß 04 glänzend für die Aufbauten und den Rumpf, Hellgrau 75 für die Gitterrote des Helidecks und die der Brücke zwischen Helideck und Aufbautendeck. Orange 30 für die oberen durchgängigen Fender am Rumpf und am Bug sowie für das massive Unterwassersegment des Schlauchbootes, die Rettungsringe und die Feuerspritzen. Mittelgrau 43 für die unteren Fender am Rumpf. Schwarz 08 für alle Tonnenfender an Deck. Smaragdgrün 61 für alle begehbaren Decks. Allerdings weicht dieser Farbton vom Original etwas ab, so dass ich für das nächste Modell die Decksfarbe auch anmischen werde. Glänzend Schwarz 07 wurde der Bügel an der Rückseite des Helidecks.

DGzRS Hermann Marwede

Für die leuchtend orangen Kanten am Helideck und an der Brücke war mir das Orange 30 nicht leuchtend genug, deshalb mischte ich 3 Teile Orange 30 und 2 Teile Leuchtrot 332, was ein zufriedenstellendes Ergebnis brachte und der Farbe auf den Originalfotos entsprach.

DGzRS Hermann Marwede

Decals standen ja nicht zur verfügung, so dass ich mir Sätze aus dem Arkona-Modell besorgte, die die Symbolik für die Logos sowie die roten Balken mit SAR-Beschriftung beinhalteten. Außerdem verwendete ich die Flaggen.

DGzRS Hermann Marwede

Die Flaggendecals schnitt ich randlos aus und schob diese auf Metallfolie, die beim letzten Köpfen einer Sektflasche übrig blieb. So konnten die getrockenten Flaggen gebogen werden, als hätte sie der Wind bewegt. Diese wurden dann an einem Rigging aus gezogenem Gussast befestigt, das vom Brückenhaus zur Mastplatform gespannt wurde.

DGzRS Hermann Marwede

Fehlten noch die Namensschilder am Brückenhaus der Marwede und an der "Verena". Diese hatte ich mit meinem CAD-Programm erstellt und dann auf Normalpapier ausgedruckt, ausgeschnitten und an die entsprechenden Positionen geklebt. Im Original sind es auch Schilder und keine Lackerungen, so dass diese Vorgehensweise sehr authentisch aussieht.

DGzRS Hermann Marwede

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Fazit:

Für den angesteuerten Preis von ca. 40,00 € bekommt man sehr, sehr viel Modell für sein Geld. Wer nach Originalfotos arbeitet, wird sicherlich das eine oder andere Detail erkennen, dass im Bausatz nicht mit umgesetzt ist...auf meinen Fotos stand zum Beispiel an Deck eine Kiste Bier, die der eine oder andere von Euch sicherlich noch scratchen wird. Vielleicht gibt es auch bald eine Crew, die dann die Marwede beleben könnte. Im Innenleben des Rumpfes ist auch eine Menge Platz um das Schiff RC-tauglich zum machen. Also: der Fantasie sind keine Grenzen gestetzt.

Martin Kohring,
IG Waterline

Publiziert am 11. Mai 2005

Die Bilder stammen von Michael Klinger.

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