Motortanker SchwarzheideDDR / Deutsche Seereederei Rostock (DSR)von Steffen Mydlak (1:1000 Eigenbau)Zum Original:Der Motortanker „Sschwarzheide" wurde 1947 in Schweden gebaut und an eine schwedische Reederei übergeben. Im Jahre 1960 wurde der Tanker im Rahmen der sogenannten „Steckenpferd - Bewegung" der DDR gekauft und an die DSR übergeben. Das Schiff lief dann bis 1969 für die DSR und wurde zum Abwracken nach Spanien verkauft. Das Schiff war ca. 151 m lang, ca. 19 m breit und hatte eine Tragfähigkeit von ca. 13.600 Tonnen. Für die heutige Zeit ist es nicht viel, aber damals war es ein großes Schiff. Für Nichteingeweihte: Der wachsende Außenhandel der jungen DDR benötigte Schiffe. Im Jahre 1958 verpflichtete sich die Belegschaft des Seifen- und Kosmetikwerkes „Steckenpferd" aus Radebeul über den Plan hinaus Devisen für den Kauf eines Frachters zu erwirtschaften. Dieser Bewegung schlossen sich dann mehrere Betriebe an, so dass die Mittel für insgesamt neun Schiffe zusammen kamen. Zum Modell:Die Idee zum Bau der „Schwarzheide" kam mir, als ich Anfang der 90er ein Geschenk für einen runden Geburtstag meines Vaters gesucht habe. Ich hatte mir überlegt, dass ein Modell des Schiffes, auf dem er seine Seefahrtskarriere begonnen hatte, bestimmt gut ankommen würde. Wie bereits bei meiner Vorstellung der „Vorwärts" erwähnt, finde ich den Maßstab 1:1000 sehr angenehm. Leider hatte ich für dieses Projekt keinen Bauplan zur Verfügung. Ich habe dann einen Plan im „Schiffstypenkatalog der DSR" gefunden. Ich habe dann alle bekannten Maße auf 1:1000 gerechnet. Mit Hilfe aller verfügbaren Fotos habe ich dann die Bauteile nachbauen können. Der Schiffskörper entstand wieder aus Holz und viel Schleiferei und Geduld. Die Aufbauten sind schichtweise aus Leisten entstanden. Die Rohrleitungen und Lüfter sind Drähte verschiedener Durchmesser. Die Laufbrücken, Schanzkleider und Decks bestehen aus alten Seekarten. Die Relinge habe ich aus dem Zubehörhandel, es sind Fotoätzteile, die von der Größe passend waren. Anker und Schraube fand ich in der Restekiste. Die Front der Aufbauten ist am Computer entstanden und wurde dann aufgeklebt. Der Schiffsname wurde ebenfalls am Computer geschrieben und dann auf dünnem Papier ausgedruckt. Bemalt wurde alles mit Revellfarben, so wie es auf Fotos zu sehen war. Da das Modell ein Vollrumpfmodell ist, wollte ich es nicht platt in die Vitrine kleben. Ich bin dann auf die Idee gekommen, das Schiff auf zwei Metallkugeln zu präsentieren. Der Bau hat eine Menge Geduld verlangt, hat auch einige Jahre gedauert. Aber es hat auch Spaß gemacht und ich freue mich immer noch, es im Hause meines Vaters zu betrachten. Literatur:
Steffen Mydlak Publiziert am 06. Februar 2015 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |