KurikomaJapan Coast Guardvon Frank Spahr (1:700 Pit Road)Um es kurz zu machen...Liebe Leute, diesen Bausatz habe ich mir ganz impulshaft einmal gekauft und mir höchstens dabei gedacht, dass das Modell - weil nicht grau - der Liebsten gefallen möge. Ich fand das Schiff auch selbst ansprechend von der Form- und Farbgebung her. So lag die Schachtel eine Weile knapp steuerbord achteraus von meinem Basteltisch. Irgendwann nach ein paar etwas ambitionierteren Projekten griff ich dann spontan zu und begann zu bauen. Ohne irgendwelche Recherche zu betreiben (bis auf eine eher knappe Bildersuche im Netz), ist dieser Dampfer praktisch komplett aus dem Kasten erstellt worden. Einzig fotogeätzte Relings und Helinetze wurden hinzugefügt. Zur Besatzung zwangsverpflichtet wurden ein paar meiner Lion Roar-Sailors aus dem Fundus. Bemalt wurde das Ganze mit Acrylfarben, wobei Weiß von der Verarbeitung her nicht unbedingt meine Lieblingsfarbe ist. Die Passgenauigkeit war OK, wenn auch nicht überragend, und das Decal für das Helideck erwies sich leider als zu breit. Hier musste ich das Reservedecal mit gespritzten Linien kombinieren. Vor Baubeginn hatte ich immer mal wieder über die Präsentation nachgedacht - so ganz allein sollte meine Kurikoma nicht sein, es sollte irgendetwas Passendes mit auf die kleine Wasserfläche kommen. Rasch zogen Ideen wie Yacht in Seenot / Felsen / Fischdampfer / Yacht nicht in Seenot / Godzilla an mir vorbei, bis mir diese für Japan typischen Tore einfielen, von denen ich meinte, eins im Wasser stehen gesehen zu haben. Eine weitere Bildersuche führte rasch zum Ziel. Ich hatte einen berühmten Torii (japanisch für Tor zu einem Shinto-Schrein, kein Witz) im Kopf gehabt. Dieses insgesamt 16 m hohe Tor steht im Wasser vor dem Itsukushima-Schrein auf der Insel Miyajima in der japanischen Inland-See. Es ist eine der größten Touristenattraktionen Japans. Wikipedia sei Dank hatte ich bald reichlich Fotos und Zeichnungen, und so konnte ich ein zumindest ähnlich aussehendes Tor bauen. Als Hauptpfosten benutzte ich (Schwerter zu Pflugscharen!) gedrehte Rohre für die Hauptartillerie der Yamato, was mir irgendwie dann wieder passend erschien. Polystyrolprofile und geätzte Relings sorgten für die übrigen Bauteile. Schön rot gespritzt und an der Wasserlinie leicht gealtert, wurde das Tor dann an der Basis, die ich auf meine übliche Weise erstellt hatte, befestigt. Fazit: Ohne viel Nachdenken macht auch mal Spaß, und durch die Hintertür schleicht sich dann doch das Wissen und das Dazulernen ein. Liebe Kinder vor den Bildschirmen - macht dieses Hobby ruhig nach, am Ende lernt ihr sogar noch etwas über Shintoschreine!
QuellenFrank Spahr Publiziert am 09. Januar 2011 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |