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U-Boot Klasse 212A

U 34

von Mathias Carl (1:350 HobbyBoss)

U-Boot Klasse 212A

Das Original:

Zu Beginn der 90er Jahre zeichnete sich der Bedarf nach einem Ersatz der Boote der Klasse 206/206A ab, so dass begonnen wurde, sich mit der Entwicklung einer Nachfolgeklasse zu befassen. Nach Erstellung des Forderungskataloges wurde der Bauvertrag mit der ARGE U212, bestehend aus HDM und TNSW, sowie dem BWB geschlossen. 1996 schlossen sich die Italiener dem Programm an, was eine entsprechende Anpassung des Programms notwendig machte, so dass auch die Bezeichnung in U 212A geändert wurde.

U-Boot Klasse 212A

Bei einer Verdrängung von 1450/1830 t sind sie wesentlich größer als ihre Vorgängerklassen. Hierdurch war es möglich, einige wesentliche Verbesserungen zu erreichen. Die Operationszentrale (OpZ) wurde so gelegt, dass Durchgangsverkehr entfällt, die Reichweite wurde verdoppelt und auch der Komfort der Besatzung konnte, besonders im Hinblick auf lange Unterwasseroperationen, ebenfalls erhöht werden.

Die Bewaffnung umfasst zwölf Torpedos Typ DM2A4 „Seehecht", zu deren Verschuss sechs Torpedorohre zur Verfügung stehen. Alternativ können bis zu 24 Minen mitgeführt werden.

Die Sensorik aus einem Passiv-Niederfrequenz-Sonar mit mehreren Basen, welche sich über den gesamten Rumpf verteilen, sowie Sehrohren mit Wärmebildkamera und Laserentfernungsmesser. Ergänzt wird die Ausstattung noch um EloUM. Zukünftig sollen noch das Täuschkörpersystem TAU 2000 sowie IDAS FKs eingerüstet werden.

U-Boot Klasse 212A

Angetrieben werden die Boote von starken Akkumulatoren, welche entweder über einen Dieselgenerator (MTU / Piller) oder eine Brennstoffzelle gespeist werden und so den mittels Frequenzumformer gesteuerten Permasyn-Motor versorgen.

Insgesamt befinden sich bei der deutschen Marine zur Zeit fünf von sechs Booten in Dienst, U 31 - U 35, und bei der italienischen Marine zwei von vier Booten, Commandante Salvatore Todaro & Sciré, in Dienst.

Die aktuelle U 34 ist das dritte Boot dieses Namens in einer deutschen Marine. Es wurde im Mai 2007 als letztes Boot des ersten Loses in Dienst gestellt. Aktuell untersteht es, wie alle Boote der Klasse, dem 1. U-Geschwader mit Heimathafen in Eckernförde. 2009 erfolgte mit der Teilnahme von U 34 an der NATO-Operation „Active Endeavour" der erste NATO-Einsatz eines Bootes dieses Typs. Aufgrund der aktuellen Erfordernisse, bedingt durch Personalmangel und steigende Einsatzzeiten, ist es nicht mehr möglich, jedem Boot eine feste Besatzung zuzuordnen, so dass man auch hier zu einem Mehrbesatzungskonzept übergehen musste.

U-Boot Klasse 212A

Der Bausatz:

Als Ausgangsbasis diente mir der Bausatz von HobbyBoss, welcher zurzeit der einzige Spritzgussbausatz eines modernen deutschen U-Bootes in diesem Maßstab ist. Abgesehen von einigen kleineren Problemstellen ließ er sich sehr gut verarbeiten und ist aufgrund des Preis-Leistungs-Verhältnisses durchaus empfehlenswert. Es gilt jedoch zu beachten, dass aus diesem Bausatz nur ein Boot des ersten Loses gebaut werden kann, unterscheiden sich U35 und U 36 doch in einigen äußeren Details von den ersten vier Booten.

U-Boot Klasse 212A

Das Modell:

Da mir der Bausatz so, wie er aus der Schachtel kommt, nicht unbedingt zusagte, musste einiges geändert und / oder angepasst werden. Als erstes wurden die Öffnungen für Positionslichter, den Fahrstand, den Entenschnabel, die Tür und die Überwasserabgasöffnung in die obere Rumpfhälfte eingebracht. Danach wurde dann ein rudimentäres Turminnenleben aus Sheet und Rundmaterial aufgebaut, damit der Blick ins Turminnere nicht ins Leere geht.

Dabei stütze ich mich auf Fotos von Kameraden, die auf Booten dieses Typs gefahren sind. Diese Expertise war auch bei der Wahl der Farbmixtur sehr hilfreich.

Auch der Steuerstand wurde noch rudimentär dargestellt, da er durch die später hinzugefügte Figur ohnehin kaum einsehbar ist. Auch die Positionslichter wurden soweit wie möglich vorbereitet.

U-Boot Klasse 212A

Nach Abschluss dieser vorbereitenden Arbeiten wurden die beiden Rumpfhälften miteinander verklebt, wobei hier, aufgrund der etwas ungenauen Passform, Spachtel- und Schleifarbeiten notwendig waren, denen auch einige der Gravuren zum Opfer fielen. Diese wurden entsprechend nachgraviert und auch gleich die fehlenden Gravuren der Überwasserabgasöffnung ergänzt. Danach wurden noch zwei M3-Gewinde in die untere Hälfte geschnitten, um das Modell später auf seinem Sockel befestigen zu können.

Nachdem dies erledigt war, wurde der obere Turmabschluss verklebt und verspachtelt. Hier sieht HobbyBoss die Wahlmöglichkeit zwischen Unterwasserfahrt, also alle Geräte eingefahren und Überwasserfahrt, sprich alle Geräte ausgefahren, vor. Allerdings ist die Überwasservariante nicht allzu realitätskonform, denn regulär sind nicht alle Geräte ausgefahren, zumal auch noch Signalmast und Flaggenstock im Bausatz fehlen.

U-Boot Klasse 212A

Nichtsdestotrotz habe ich mich für die Variante mit den ausgefahrenen Geräten entschieden und diese dann entsprechend angepasst. So habe ich nur die HF-Antenne, Schnorchel, SeRo14 und das Nav-Radar ausgefahren dargestellt und die bereits angesprochenen Masten ergänzt. Die somit nicht benötigten Öffnungen wurden dann entsprechend mit selbst gefertigten Klappen verschlossen.

Nach dem Anbringen der Steuerflächen an Turm und Heck, welche die letzten Plastikteile aus dem Bausatz waren, die noch benötigt wurden, wurde das Modell mit einer Mischung aus Revell-Aquacolors entsprechend der Angaben eines Kameraden lackiert, was natürlich den Umgang mit dieser leidigen Frage sehr vereinfachte.

U-Boot Klasse 212A

Nun wurden aus Rundmaterial noch Poller und Spills sowie aus Draht und Gussast Klüsen und Stander ergänzt, um so das Modell zusätzlich etwas zu beleben, auch die Klappe der Abgasöffnung an Bb-Seite wurde nun hinzugefügt, sowie Entenschnabel und Tür.

Beim Propeller fiel meine Wahl auf die Siebenblatt-Bronze-Version. Mittlerweile sind verschiedene Varianten, sowohl bei Blattzahl als auch Material, in der Nutzung, so dass man bei dieser Wahl recht frei ist. Hierzu habe ich die Plastikblätter abgetrennt und durch die, vorher ausgeglühten und in Form gebogenen PE-Teile ersetzt. Dies wirkt in meinen Augen wesentlich besser.

U-Boot Klasse 212A

Der beigelegte Decalsatz ist zwar recht umfangreich, allerdings ist er nur für das frühe Aussehen der Boote zu verwenden. Denn mittlerweile sind die Ahminge am Turm wesentlich eingekürzt worden, die Hullnumber ist unter die Steuerflächen gerutscht, verkleinert und in Grau ausgeführt. Dies gilt auch für die Ahminge, die sich über dem Rumpf verteilen. Die Wappen und Bootsnummern sind ebenfalls kleiner geworden und befinden sich an den Seiten der klappbaren Seitenteile des Steuerstandes. Somit mussten also alle nicht aus Decals zu erstellenden Teile selbst gepönt werden, um so U 34 im aktuellen Zustand darstellen zu können.

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U-Boot Klasse 212A

 

Quellen:

  • marine.de
  • marine-portraits.de
  • Faszination See: 50 Jahre Marine der Bundesrepublik Deutschland
  • Jane´s Fighting Ships 2009
  • Weyer´s Flottentaschenbuch 2008 / 2010
  • Archiv M. Carl

Mathias Carl

Publiziert am 18. April 2013

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