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Chrysler PT-Cruiser

Ein Flitzer zum 60. Geburtstag

von Andy Hartung (1:18 Maisto)

Chrysler PT-Cruiser

Im Rahmen eines 60. Geburtstages bekam ich eines Tages einen silbergrauen Chrysler PT Cruiser auf den Tisch gestellt, der ein Geschenk werden sollte – mit der Aussage: „Der muss bis Januar fertig sein. Ich schicke dir noch, wie er aussehen soll.“ Der Hintergrund war, dass die beschenkte Person einmal erwähnt hatte, dass sie dieses Auto früher besaß und es sehr bereut, es abgegeben zu haben. Wie der Zufall es wollte, fand man schließlich einen günstigen, aber gut erhaltenen (originalen) PT Cruiser, der nun umgebaut und hergerichtet wird. Und genau an dem besagten Januartag (oder anders gesagt: morgen, während ich diesen Bericht schreibe) wird er als Geschenk überreicht.

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Also habe ich das Projekt zunächst zur Seite geschoben und gewartet, bis ich schließlich die Bilder erhielt. Das Auto sollte schwarz sein, mit grünen Flammen auf den Kotflügeln. Außerdem konnte ich mir das Vorbildfahrzeug anschauen, um zu prüfen, was eventuell noch selbst umgebaut oder angepasst werden musste.

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Zum Bau

Das Modell war ein DieCast-Modell von Maisto im Maßstab 1:18 – also grundsätzlich bereits fertig, jedoch in der falschen Farbe und in ziemlich schlechtem Zustand. Es handelte sich um einen Flohmarktfund, der zufällig perfekt zu dem Geschenk passte. Allerdings waren die Scheiben trüb, der Innenraum voller Staub, und Teile des Lacks sahen nicht mehr gut aus. Zunächst musste ich prüfen, welche Arbeiten erforderlich waren, welche Teile ich ohne größeren Schaden auseinandernehmen konnte und welche Bereiche ich besser abkleben sollte.

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Das Projekt habe ich ein gutes Dreivierteljahr vor mir hergeschoben, denn so richtig große Lust hatte ich darauf nicht. Erst als ich im Oktober das Originalfahrzeug sah und Bilder mit der Vorlage bekam, konnte ich mich dazu überwinden, mir überhaupt genauere Gedanken darüber zu machen. Das Schlimmste waren jedoch die Vorschläge, die ich dazu zu hören bekam: „Es reicht ja, wenn du es schwarz lackierst, wir kleben die Flammen dann einfach drauf.“ Und so weiter … Doch als Modellbauer war mein Ehrgeiz geweckt. "Ihr wollt bitte was machen?" Nein, wenn schon, dann wird das Auto ordentlich umlackiert – und nicht so ein halbherziger Binsenbau veranstaltet!

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Und so ging es los. Im ersten Schritt schraubte ich das Fahrzeug komplett auseinander, verpackte die Schrauben in einer kleinen Folientüte und nahm das Innenleben heraus, um es gründlich zu reinigen. Für die Weathering-Arbeiten hatte ich mir schon früher eine alte Zahnbürste beiseitegelegt – jetzt kam sie beim Schrubben zum Einsatz. Mit viel Seife und drei Anläufen bekam ich den Innenraum schließlich sauber. Auch die anderen Teile legte ich in Seifenlauge ein, damit sie gründlich gereinigt wurden.

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Danach begann das große Abkleben. Da meine Motivation für andere Projekte, wie mein noch in Arbeit befindliches Tigerdiorama, einfach größer war, lagen zwischen den einzelnen Schritten allerdings oft längere Pausen. Das Abkleben selbst gestaltete sich recht einfach, da es zwischen den Scheiben und der Metallkarosserie genügend Spalten gab. Etwas kniffliger war es jedoch bei den Nebelscheinwerfern und Seitenspiegeln – aber auch das ließ sich gut lösen.

Das war die Ausgangslage...Chrysler PT-CruiserChrysler PT-CruiserChrysler PT-Cruiser... und hier die Vorlage...... aus der ich eine Schablone machteChrysler PT-Cruiser

Das war die Ausgangslage...

Das war die Ausgangslage... 

Danach lackierte ich die Karosserie in zwei Schichten Schwarz, damit die Farbe gut deckt. Dazu verwendete ich Farbe von Ammo of MiG und ließ alles gründlich durchtrocknen. Nun musste ich mir Gedanken über die Flammen machen. Inzwischen war das Originalfahrzeug bereits foliert, so dass ich es mir genauer anschauen konnte. Meine Idee war ziemlich simpel: Ich druckte das zugesandte Profil maßstabsgetreu aus und schnitt die Flammen mit einem Bastelmesser aus. Diese Schablone legte ich dann auf die Karosserie, fixierte sie mit Tape und füllte die Zwischenräume mit Patafix ab.

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Für die Lackierung der Flammen verwendete ich die Farbe Lime Green von Ammo of MiG. Im letzten Schritt lackierte ich noch die Seitenspiegel, Türgriffe und Teile der Stoßstange mit Polished Metal, da ich kein Chromspray mehr zur Hand hatte. Zudem wollte ich vermeiden, durch unzureichendes Abkleben den restlichen Lack zu beschädigen.

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Wo Licht ist, ist auch Schatten. Zum ersten Mal wollte ich selbstgedruckte Decals verwenden, um Logo und Schriftzug nach dem Lackieren aufzubringen. Allerdings stellte ich schnell fest, dass die Druckerfarbe nicht stark genug war, um auf farbigem Untergrund richtig zu decken. Daher beschränkte ich mich letztlich nur auf das Logo. Wie dem auch sei – nachdem das Muster fertig war, versiegelte ich das Modell mit glänzendem Klarlack. Anschließend nutzte ich Topcoat von Tamiya, um den passenden Glanz zu erzeugen.

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Im vorletzten Schritt polierte ich das Fahrzeug vollständig – und das in mehreren Durchgängen. Danach setzte ich alles wieder zusammen. Warum auch immer, aber am Ende hatte ich zwei Schrauben übrig. Wo die herkommen, bleibt mir ein Rätsel. Trotzdem stand das Fahrzeug schließlich wieder auf seinen Rädern, und ein weiteres Projekt war erfolgreich abgeschlossen.

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Zum Vorbild

Der PT Cruiser war ein Kompaktfahrzeug von Chrysler, das von 2000 bis 2010 produziert wurde. Ein besonderes Merkmal war das Retro-Design von Bryan Nesbitt, das an Fahrzeuge der späten 1930er-Jahre angelehnt war. Die Abkürzung „PT“ steht für „Personal Transportation“, wobei sie ursprünglich für „Plymouth Truck“ stand, da das Fahrzeug zunächst als Plymouth-Modell geplant war. Gebaut wurde der Pkw im Chrysler-Werk in Toluca (Mexiko) und in Graz (Österreich). Er war sowohl als Kombi als auch als Cabriolet erhältlich. Der PT Cruiser war mit einem 1,6 Liter-Benzinmotor oder einem 2,4 Liter-Turbo erhältlich, später auch als Dieselvariante. Zu Beginn war der Chrysler sehr beliebt und wurde für sein Design gelobt, doch wurden auch die Verarbeitung und das Fahrverhalten kritisiert. Gegen Ende des Jahrzehnts sank die Nachfrage, was 2010 zur Einstellung der Produktion führte, nachdem insgesamt 1,35 Millionen Fahrzeuge verkauft wurden.

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Fazit

Am Ende bin ich trotz meiner anfänglichen, eher schwachen Motivation mehr als zufrieden mit dem Ergebnis, und auch das Original kann sich durchaus sehen lassen. Sollte ich jemals den PT Cruiser von Revell in die Hand bekommen, werde ich das Auto für meine eigene Vitrine noch einmal so bauen.

Und so sah das Original am Ende aus
Und so sah das Original am Ende aus

Andy Hartung

Publiziert am 20. Februar 2025

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