Mercedes-Benz 770 K Tourenwagenvon Kai Schmitz (1:35 ICM)
Als nächstes Modell möchte ich euch meinen Mercedes-Benz 770 K Tourenwagen im Maßstab 1:35 vorstellen. Auf die Idee, den "Großen Mercedes" zu bauen, kam ich, nachdem ich mir eine WW2-Doku angesehen hatte. Da ich bei Revell, Aoshima, Italeri etc. keinen Bausatz zu diesem Fahrzeug finden konnte, versuchte ich mein Glück mit einem Produkt des ukrainischen Herstellers ICM.
Das Fahrzeug besteht aus 240 Bauteilen, die zum Teil mikroskopisch klein ausfallen. Dadurch wird sowohl ein ungeheurer Detaillierungsgrad als auch eine hohe Fehleranfälligkeit erreicht. Bestes Beispiel ist der filigrane Aufbau der Frontstoßstange. ICM liefert ausschließlich graue und transparente Spritzgussbögen - für das "Verchromen" ist der Modellbauer selbst zuständig. Ich habe gute Erfahrungen mit den Liquid Chrome Markern von Molotow gemacht und kann sie nur weiterempfehlen.
Der Mercedes-Benz 770 K, der auch die Bezeichnung W 150 trägt, wurde von 1938 bis 1943 im Werk Sindelfingen gebaut. Mit einem Listenpreis von umgerechnet heute ca. 205.000 € stellte das Tourenwagen-Cabriolet das Spitzenmodell der Baureihe dar. Es wurden insgesamt 88 Stück des 770 K gebaut, davon waren 46 Tourenwagen. Bekannt wurde der große Mercedes vor allem als Paradefahrzeug von Adolf Hitler. Der Wagen ist sechs Meter lang, 3,5 Tonnen schwer und wird von einem Reihenachtzylinder mit 7,7 Litern Hubraum angetrieben. Im Modell wird der Motor zwar detailliert gebaut, später ist er durch die verschlossene Haube aber leider kaum noch zu sehen.
Mein Modell habe ich mit hochglänzendem Schwarz und Klarlack aus der Sprühdose lackiert. Der Innenraum und das Fahrgestell wurden mit Farben von Citadel bemalt. Trotz einiger Patzer bin ich mit dem Ergebnis recht zufrieden. Den Bausatz kann ich nur echten Modellbau-Profis empfehlen. Obwohl er mir einigermaßen gelungen ist, würde ich ihn im Nachhinein als zu schwer bezeichnen. Besonders gründlich muss man beim Einsetzen der Türen sowie bei der Hochzeit von Chassis und Karosserie arbeiten, sonst ist die Passgenauigkeit schnell hinüber. Kai Schmitz, Publiziert am 08. April 2020 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |