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15. Mai 2038: Erster Kontakt!

von Bernd Heller (Ohne Light Force, Inc.)

15. Mai 2038: Erster Kontakt!

Einleitung:

Gegen Ende des 20. Jahrhunderts mehrten sich die Sichtungen von sogenannten „Kornkreisen“. Dieser Begriff beschreibt große, geometrisch angeordnete Muster, die überwiegend auf Getreidefeldern oder Wiesen gefunden wurden und offenbar über Nacht und auf unerklärbare Weise entstanden waren. Auch die Bedeutung dieser Muster konnte nicht entschlüsselt werden. Im Laufe der Zeit stellte sich heraus, dass ein Teil der Kornkreise, die zu Beginn des 21. Jahrhunderts wieder vermehrt rund um den Planeten entdeckt wurden, doch von Menschenhand geschaffen wurden. Dennoch blieb ein kleiner Rest dieser Erscheinungen unerklärbar. Bis zum 15. Mai 2038, dem wohl bedeutsamsten Tag in der Geschichte der Menschheit. Dort, wo diese geometrischen Muster zum ersten Mal beobachtet wurden, in der Region Cornwall, dem südwestlichen Teil der britischen Insel, wurde am Morgen des 15. Mai 2038 das Erscheinen eines außergewöhnlichen Kornkreises gemeldet. Sensationell an dieser Meldung war der Umstand, dass inmitten dieses geometrischen Musters ein Fluggerät unbekannter Bauart vorgefunden wurde. Waren diese „unknown flying objects“ bis zu diesem Zeitpunkt bestenfalls kurzzeitig wahrgenommene Erscheinungen, so war es an diesem Tag etwas völlig anderes. Dieses UFO war keine Sinnestäuschung, es war Realität. Und es wartete, einer Einladung gleich, auf den ersten Kontakt...

Das komplette Diorama von oben. Die bräunlichen Akzente sind Gewürzmehle (Muskat, Parprika, Peffer, etc.) aus der Küche.
Das komplette Diorama von oben. Die bräunlichen Akzente sind Gewürzmehle (Muskat, Parprika, Peffer, etc.) aus der Küche.

Der Bausatz

So oder so ähnlich könnte es in zukünftigen Geschichtsbüchern stehen. Heute, im Jahr 2009, ist dieses Szenario jedoch reine Fiktion und nur ein Produkt meiner Fantasie. Alles begann damit, dass ich bei einer Internetauktion den mir bis dahin unbekannten Bausatz „TR-3E Triangular UFO Anti-Gravity Craft“ der US-amerikanischen Firma LIGHT FORCE sehr günstig ersteigern konnte. In der mehr als übersichtlichen Montageanleinleitung, das Modell besteht nur aus fünf Teilen, wird berichtet, dass verschiedene Augenzeugen ein UFO dieser Bauweise wiederholt beobachten konnten. Die Bezeichnung „TR-3E“ steht im Zusammenhang mit der Vermutung, dass dieses Gefährt von der USAF zur elektronischen Aufklärung und Störung eingesetzt würde. Die Einzelteile verfügen über eine Reihe von Details, die nur minimal der Nachbearbeitung bedurften. Damit das Modell später im Gegenlicht nicht durchscheinend ist, habe ich die Innenflächen geschwärzt. So wurden auch die Angüsse der Bauteile sichtbar. Offenbar wurden sie nach der Herstellung recht rabiat aus der Form entfernt. Um dem Modell später einen sicheren Stand zu geben, habe ich eine Rumpfhälfte mit Sand gefüllt und dann beide Hälften verklebt. Nachdem die Klebenähte beseitigt und mit ein wenig Spachtelmasse kleine Unebenheiten ausgebessert waren, folgten die drei Landebeine. Sie wurden gesäubert und mit Model-Master-, Revell-, und Humbrol-Farben lackiert. Kurz vor Fertigstellung des Diorama baute ich in die Landebeine noch eine Anti-Rutsch-Sicherung ein. Mit einem Handbohrer bohrte ich auf der Unterseite der Auflagen jeweils ein kleines Loch und klebte mit Sekundenkleber ca. 5mm einer Stecknadelspitze ein. So verankert hat das Modell keine Chance zu verrutschen und es kann bei Bedarf immer wieder entfernt werden.

Wegen der Farbgebung des UFO habe ich lange überlegt. Es lag auf der Hand, einen Silber/Naturmetall-Farbton zu verwenden. Im Internet hatte ich auch Varianten in Weiß und mit USAF-Abzeichen gefunden. Jedoch waren mir diese Möglichkeiten zu naheliegend und zu unspektakulär. Mein nächster Gedanke: Warum nicht mal ein goldenes UFO? Fündig wurde ich schließlich bei „Pale Gold“ von Alclad II. Aus einer Auswahl weiterer Farben, die ich für die Detail-Lackierung verwenden wollte, stellte ich mir zwei Farbkarten zusammen, um zu sehen, welche Farben am Besten zusammenpassten. Meine Wahl fiel auf „Revell 393 Car Metallic“ und „Humbrol 12“. Nach einer Grundierung folgten per Luftpistole zwei Schichten „Pale Gold“. Es ist immer wieder faszinierend zu sehen, wie Alclad-Farben fast augenblicklich trocknen. Die Bemalung der restlichen Details erfolgte mit dem Pinsel. Für die umlaufenden Fenster, die Steuerdüsen an den Spitzen und die silbernen Flächen verwendete ich Wasserfarben aus dem Malkasten und von Aqua-Color von Revell. Alterungsspuren habe ich nur sehr dezent verwendet. Eigentlich nur, um ein wenig Kontrast zu erzeugen. Eine Schicht Lack versiegelte dann das Ganze und das UFO war fertig.
Nach der Goldschicht mit der Airbrush folgten alle anderen Details mit dem Pinsel.Eine kleine Farb-Vergleich-Hilfe erleichtert die Auswahl der Farben.Es wird so langsam...Auch die UnterseiteDie Landefüße fertig zur finalen MontageAnsicht von unten mit minimalen Alterungsspuren

Nach der Goldschicht mit der Airbrush folgten alle anderen Details mit dem Pinsel.

Nach der Goldschicht mit der Airbrush folgten alle anderen Details mit dem Pinsel. 

Kornkreise – aber wie ?

Im Internet forschte ich nach Vorlagen, aber offenbar haben sich noch nicht viele Modellbauer an einem Kornkreis-Diorama versucht. Bilder von „echten“ Kornkreisen waren hingegen leichter zu finden. Also fertigte ich eine Skizze an und übertrug diese mit Zirkel und Lineal auf ein Stück Pappe. Dann wurden die Felder, die später das normale Gras darstellen sollten, ausgeschnitten. So blieben nur die Felder für den eigentlichen Kornkreis übrig. Diese Schablone wurde dann an einen alten Bilderrahmen angepasst. Für eine stabile Unterlage verwendete ich eine Platte aus Depafith. Ein Quader Blumensteckschaum wurde in dünne Scheiben geschnitten und diese auf die mit Ponal bestrichene Schablone ausgelegt. Nach einer Trockenzeit wurde das Ganze gewendet und mit einem Bastelmesser an den Rändern entlang vorsichtig ausgeschnitten. So entstand ein Puzzel an Einzelteilen aus Blumensteckschaum. Beide Hälften wurden dann wieder im Bilderrahmen zusammengefügt. Jedoch wurden jetzt die Stücke, auf denen später das normale Gras entstehen sollte, fest geklebt. Anschließend folgte ein Glätten der gesamten Fläche mit der flachen Hand. Nachdem der Rahmen dann wieder entfernt wurde, kam der spannende Moment: Die Schablone mit den aufgeklebten Schaumstücken wurde vorsichtig angehoben, so dass keine Kanten der verklebten Stücke abbrechen konnten. Dies gelang im ersten Versuch und so hatte ich nun zwei Teile, die dann später wieder ein Ganzes ergeben sollten. Dann jedoch unterschiedlich begrünt.

Mit Zirkel und Lineal wird auf Pappe der Kornkreis gezeichnet, mit Ponal bestrichen und darauf die Scheiben Blumensteckschaum geklebt.
Mit Zirkel und Lineal wird auf Pappe der Kornkreis gezeichnet, mit Ponal bestrichen und darauf die Scheiben Blumensteckschaum geklebt.

Dann auf den Rücken gelegt und an den Konturen der Pappe entlang geschnitten.Das sieht dann umgedreht so aus...Hier die Reststücke, die ohne den Kornkreis auf den Bilderrahmen geklebt werden.Beides wird wieder zusammengesetzt ...... und mit der Handfläche glatt gestrichen.Der lose Kornkreis wird wieder entnommen.

Dann auf den Rücken gelegt und an den Konturen der Pappe entlang geschnitten.

Dann auf den Rücken gelegt und an den Konturen der Pappe entlang geschnitten. 

Es grünt...

Aus dem Programm von Heki verwendete ich zwei Sorten von langen Grasfasern. Diese wurden ergänzt durch hellere und dunklere Fasern vom italienischen Hersteller „Linea Secondaria“ (www.lineasecondaria.it). Die Mixtur wurde komplettiert mit verschiedenen Erden und kleinen Steinchen und Naturmaterialien. Als Faustregel gilt: Nie Grasfasern einer Sorte pur verwenden. Das sieht unnatürlich aus! Die hellere der beiden Mischungen verwendete ich für den eigentlichen Kornkreis, die dunklere für das normale Gras. Beide Puzzel-Hälften wurden dann mit Ponal, welches ein wenig mit Wasser verdünnt wurde, mit einem breiten Borstenpinsel bestrichen. Bei größeren Dioramen sollte man Abschnittsweise vorgehen, weil der Ponal sonst antrocknet. Mit Hilfe des „Gras Master“ der Firma Noch (die Fasern werden statisch aufgeladen und stehen dann aufgerichtet auf der klebenden Oberfläche) wurden die Mischungen auf dem Untergrund verteilt. Für den besten Winkel beim Schütten muss man ein wenig ausprobieren. Vor dieser Prozedur baute ich, der Abwechslung wegen, noch zwei abgestorbene Bäume / Büsche in die Landschaft ein.

Das Puzzel-Teil des Kornkreises wurde in gleicher Weise begrünt, jedoch mit der helleren Grasmischung. Mit einer improvisierten Walze und ein wenig Druck wurde das Gras dann geplättet. Um den außerirdischen Eindruck noch zu verstärken, habe ich goldfarbigen Glitter aus dem Karnevalsbedarf darüber gestreut. Bei beiden Puzzelhälften habe ich darauf geachtet, dass die Schrittkanten sauber geblieben sind. Dies war bei der nun folgenden Vereinigung beider Hälften von entscheidender Wichtigkeit. Dies gelang ohne Verkanten und ging einfacher als von mir befürchtet. Die Trennlinien beider Hälften wurden durch die überstehenden Grasfasern nahezu unsichtbar. An wenigen Stellen musste ich nacharbeiten, jedoch war auch dies problemlos. Jetzt kam die Phase, die mir beim Dioramenbau immer besonderen Spaß macht: Das Aufbringen der Details. Hier kann man so ziemlich alles verwenden, was das Gewürzregal, die Natur oder der Zubehörmarkt hergeben. Zu guter Letzt platzierte ich noch das UFO und fertig war das Diorama.

 

Das sind die Hilfsmittel für den nächsten Schritt - das Begrünen.Wider aller Erwartung funktioniert die elektrostatische Aufladung mit dem Gras Master hervorragend!Zum Abschluß folgt noch Gold-Glitter.Mit einem anderen Farbton an Grasfasern folgt nun der Rest des Dioramas.Damit das Gelände nicht zu eintönig wirkt, werden hier Details eingebaut.Die dann später fertig so aussehen...

Das sind die Hilfsmittel für den nächsten Schritt - das Begrünen.

Das sind die Hilfsmittel für den nächsten Schritt - das Begrünen. 

...oder so......oder so.Hier ist der Kontrast zwischen hellen und dunklen Grasfasern gut zu erkennen. Die Fasern verdecken die Kanten der beiden Untergrundhälften.Diese Blüten stammen aus dem Faller-Sortiment. Es gibt sie in verschiedenen Farben und sie sind eine ideale Ergänzung.Nahaufnahme mit Details am fertigen RaumschiffAus dem Blickwinkel eines Menschen

...oder so...

...oder so... 

Eine ähnliche Perspektive
Eine ähnliche Perspektive

Fazit?

Rückblickend betrachtet bin ich stolz darauf, dass mir die Umsetzung einer Idee so gut gelungen ist. Inspiriert zu diesem Projekt wurde ich durch das Diorama „The Signmaker“ von Marco „just glue it“ Scheloske.

Es sei noch angemerkt, dass dieser Baubericht in stark gekürzter Form (bei den Fotos) vor etwa 3 Jahren in der Zeitschrift „ModellFan“ veröffentlicht wurde.

 

Bernd Heller

Publiziert am 18. Oktober 2011

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