Westland Sea King HAS.1Royal Navy, 1970von Ralf Kurz (1:48 Airfix)
Mitte der 60er Jahre führte der dringende Bedarf an einem leistungsstarken U-Boot-Jagd-Hubschrauber in Großbritannien zu einem langen Beschaffungsprozess. Am Ende entschied sich die Royal Navy für den Sikorsky Sea King aus den USA. 1966 erhielt die Firma Westland den Auftrag über 56 „anglisierte“ Hubschrauber mit der Bezeichnung HAS.1. Ursprünglich wurde der Name „Sea Dragon“ für die neuen Hubschrauber in Betracht gezogen, schließlich wurde aber der bestehende US-Name „Sea King“ übernommen. Einige der ersten Exemplare wurden für Erprobungs- und Bewertungszwecke eingesetzt. Die erste Einsatz-Einheit war die 824 NAS, die im Februar 1970 auf der Royal Naval Air Station Culdrose neu aufgestellt wurde. Die Sea Kings brachten einen erheblichen Fortschritt in der schiffsgestützten U-Boot-Abwehrfähigkeit. Der Antrieb erfolgte über zwei Gnome-Triebwerke der Serie H.1400 von Rolls-Royce mit jeweils etwa 1.500 PS. Die HAS.1 war mit dem Suchradar AW.391 und einem Tauchsonar sowie einem modernen Flugsteuerungssystem mit Autopilot ausgestattet. Sie konnte mit bis zu vier Zielsuch-Torpedos oder Wasserbomben bewaffnet werden. Im Laufe der Jahre wurden verschiedene Verbesserungen an der Sea King-Flotte vorgenommen. Besonders erwähnenswert ist das HAS.5-Programm, das die Nachrüstung zahlreicher HAS.2-Hubschrauber sowie 25 neu gebaute Exemplare umfasste. Diese Variante verfügte über ein neues Radar, das Marconi Sea Searcher mit größerer Reichweite, welches das in den HAS.1/2-Hubschraubern eingebaute Blue Orchid ersetzte. Das 1:48er Airfix-Modell zeigt einen Sea King HAS.1, der ab 1970 auf dem Flugzeugträger Ark Royal stationiert war. Die Abziehbilder stammen vom CTA-Decalbogen „The Sixth Commission“, der insgesamt sechs verschiedene Flugzeug- bzw. Hubschrauber-Typen beinhaltet, die zu der Zeit auf diesem Schiff eingesetzt waren. Der Airfix-Bausatz ist wirklich sehr gut. Allerdings blieben nach der Fertigstellung viele ungenutzte Teile übrig. Ich habe zusätzlich das „Sea King Exterior Set“ von Eduard verwendet sowie das Cockpit Decal Set von Quinta Studio. Bau und Bemalung des Modells gingen problemlos vonstatten. Die Farben stammten von Mr. Color und Vallejo. Die „Tip Socks“ an den beiden äußeren Rotorblättern sind Eigenbauten. Ich habe dazu Aluminiumfolien, die als Weinflaschenverschluß dienten, zurechtgeschnitten, glattgewalzt, passend gebogen und verklebt. Die Sicherungsbänder der drei inneren Rotorblätter habe ich aus Verpackungsfolie für Pralinen gemacht - die mit der Kirsche. Die dazugehörigen Leinen sind aus verschiedenfarbigem Garn, das man nach der Befestigung am Modell mit mattem Klarlack behandeln sollte, um ein späteres Ausfransen zu vermeiden. Fotos von Sea Kings mit angelegten Rotorblättern gibt es zuhauf im Internet, so dass ausreichend Referenzmaterial vorhanden ist. Der Deck-Tractor ist von Skunkmodels, der für sich auch ein recht schönes Modell ist. FazitAlles in allen machte der Bau des Modells großen Spaß, aber auch viel Arbeit. Vor allem die U-Jagd-Ausrüstung im Inneren des Hubschraubers ist ziemlich aufwändig, weil sehr gut detailliert. Leider ist auch bei geöffneter Cockpit- und Laderaumtür nicht mehr allzu viel davon zu sehen. Der Sea King ist auch als Modell in 1:48 ein ziemlich großer Hubschrauber, der vor allem mit ausgeklapptem Hauptrotor eine Menge Stellfläche braucht. Das war auch der Grund, warum ich den Rotor eingeklappt habe. Ralf Kurz Publiziert am 14. Dezember 2024 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |