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Bell AH-1F Tzefa (Viper)

160th Squadron No.667, Haifa Airbase, 2007

von Alexander Jost (1:48 Revell)

Bell AH-1F Tzefa (Viper)

Vom Bell 209 zum HueyCobra

Die US Army hatte in den 1960er Jahren verstärkt durch die Erfahrungen im Vietnamkrieg einen AAFSS- (Advanced Aerial Fire Support System) Helikopter gefordert, der in Lage war, zur Luftnahunterstützung von Transporthubschraubem und für den Erdkampf eingesetzt zu werden. Ein mit anderen Anbietern konkurrierender Entwurf von Bell auf der Basis des Modells 209, ein Gunship ausgestattet mit einem sehr schmalen Rumpf und zwei hintereinander liegenden Sitzen, setzte sich im Jahre 1966 schließlich durch. Der Erstflug der daraus entwickelten AH-1G HueyCobra fand am 15. Oktober 1966 statt. Die ersten Maschinen konnten bereits im Juni 1967 an die US Army geliefert werden und zwei Monate später begann deren Kampfeinsatz in Vietnam. Als weltweit erste reine Kampfhubschrauber bewährten sich die AH-1G und waren bereits nach kurzer Zeit unverzichtbar.

Bell AH-1F Tzefa (Viper)

Bell AH-1F Tzefa (Viper)

Die Technik der Schlange

Die HueyCobra hatte kurze Sturmmelflügel, die Auftrieb im Horizontalflug erzeugten und an vier Pylonen Waffenlasten tragen konnten. Die Panzerung der Seitenflächen, der Sitze und von wichtigen Teilen bestand aus Noroc-Verkleidungen. Der Bordschütze auf dem vorderen Sitz bediente die Buglafette und konnte den Hubschrauber im Notfall fliegen. Der hinter ihm etwas erhöht sitzende Pilot war für den Flug und die Navigation sowie für den Einsatz der Waffenlasten an den Flügeln zuständig. Die großflächige Kanzelverglasung aus dickwandigem Plexiglas ergab zwar eine sehr gute Rundumsicht, die durch Rückspiegel nach hinten noch verbessert wurde, führte aber zu hohen Temperaturen bei Sonneneinstrahlung. Das Cockpit wurde deshalb mit einer Klimaanlage versehen.

Bell AH-1F Tzefa (Viper)

Bell AH-1F Tzefa (Viper)

Bis 1973 wurden 1126 AH-1G in Fort Worth produziert, sechs davon gingen nach Israel. 92 Maschinen vom Typ AH-1G erhielten 1973 erstmals eine geänderte Bewaffnung mit Panzerabwehrraketen Hughes BGM-71A tube-launched, optically tracked, wire-guided (TOW). In der Rumpfspitze wurde eine bewegliche Teleoptik M65 TSU zur Zielauffassung mit einem Laser-Entfernungsmesser integriert und die Zelle verstärkt. Der Gunner erhielt eine optoelektronische Zielverfolgungsanlage mit der Steuereinrichtung für die über einen dünnen Draht ferngelenkten Raketen.

Bell AH-1F Tzefa (Viper)

Bell AH-1F Tzefa (Viper)

Ab der Version AH-1S erhielt die Kanzel eine eckige Rahmenkonstruktion mit planen Panzerscheiben auf der Oberseite und einer gewölbten Seitenverglasung. Die Bewaffnung der Versionen E und F besteht aus der ferngesteuerten Lafette M197 mit einer dreiläufigen 20 mm Gatlingkanone unter dem Bug sowie bis zu acht drahtgesteuerten TOW-Antipanzer- Raketen und ungelenkten Hydra-Raketen in Abschußbehältern. Die Montage von 211 Modernised AH-1S (MC) mit neuer Avionik, optischer Zielerfassung, Radarwarngerät und geändertem Abgasrohr begann 1979.

Bell AH-1F Tzefa (Viper)

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HueyCobras in Israel

Israel zeigte ein frühes Interesse an Kampfhubschraubern, verstärkt durch den Jom-Kippur-Krieg 1973. Die ab Mitte der 1970er Jahre eingesetzten Bell AH-1G HueyCobra und Folgemuster wurden wie alle Hubschrauber der israelischen Streitkräfte traditionell nach Schlangen benannt, in diesem Fall Tzefa (Viper). Nach nicht verifizierten Quellen sind/waren insgesamt etwa sechzig Tzefas in unterschiedlichen Ausführungen in den israelischen Streitkräften im Einsatz.

(nach Hintergrundinformationen von Revell, 2009, und unten benannten Quellen)

Bell AH-1F Tzefa (Viper)

Bell AH-1F Tzefa (Viper)

Das Modell

Dargestellt ist hier eine Tzefa (AH-1F) der 160thSquadron mit der taktischen Nummer 667, Israeli Air Force. Ich habe von dieser 667 ein sehr schönes Foto im Internet gefunden, wo der Hubschrauber auf einer rissigen und leicht mit Unkraut bewachsenen Betonfläche vor einer staubigen Wiese abgestellt ist. Nach dem Begleittext des Fotos handelt es sich um die Haifa Airbase im Bereich der dortigen technischen Hochschule der israelischen Luftwaffe, wo der Heli neben zahlreichen weiteren Exponaten als Schulungsexemplar ausgestellt worden sei (siehe Quellennachweis). Der Tzefa wird dort als AH-1S bezeichnet, aber nach den auf dem Foto am Original erkennbaren Umbaumaßnahmen und äußeren Besonderheiten (Bugdome/modernisierte Zieleinrichtung, Rumpfsensoren) müsste der Heli bereits auf AH-1F-Standard umgerüstet worden sein.

Bell AH-1F Tzefa (Viper)

Bell AH-1F Tzefa (Viper)

Die Rotorblätter des Tzefas sind mit starkem Pitch abgewinkelt und mit nach unten gezogenen grünen Haltebändern gegen Windbewegungen fixiert, das Höhenleitwerk am Heckausleger nach oben gestellt. Ein Erdungskabel verläuft rechts der Maschine, die an den Außenlastträgern nur jeweils zwei TOW-Raketenbehälter trägt. Das tolle Foto mit zahlreichen erkennbaren Details inspirierte mich zur Darstellung dieser israelischen Variante, die durch ihren braun-beigen Tarnanstrich und die interessante Schlangenmarkierung sofort ins Auge fällt.

Bell AH-1F Tzefa (Viper)

Bell AH-1F Tzefa (Viper)

Revells Kit ist eine gute Basis

Dazu bediente ich mich des altehrwürdigen Monogram-/Revellbausatzes von 1986 in der Wiederauflage No. 4646 (Bell AH-1F Cobra) aus dem Jahr 2009, der von Revell ein Decalbogen mit Markierungen einer Desert Storm-Variante (Sand Shark) und einer Tzefa mit der Rumpfnummer 521 beigefügt wurde. Um der israelischen Variante näher zu kommen, entfernte ich die Beule des vor der Rotormastverkleidung angebrachten Domes für das AN/AAS-32 Laserzielfolgegerät. An den abgesägten und dann angewinkelt angeklebten Rotorblättern brachte ich das grüne Verzurrband aus doppelt gelegtem und grün bemalten Kip-Maskierband an, das Höhenruder wurde abgetrennt und nach oben gestellt am Heckausleger befestigt.

Bell AH-1F Tzefa (Viper)

Bell AH-1F Tzefa (Viper)

Außerdem ergänzte ich ein paar gescratchte Funkantennen und Sensoren sowie die obligatorischen FOD-Abdeckungen und -Fähnchen an Triebwerk, der rechten Rumpfseite unter dem Canopy und an beiden Raketenwerfern. Der Kit wurde ergänzt durch Ätzteile von ABER für die Lüftungsgitter rund ums Triebwerk in den Rumpfseiten, ein paar Drähte im Cockpit, und eine fein detaillierte 20 mm Gatling Gun als gedrehte Messingröhrchen samt Ätzteilen von Master sowie zusätzliche Anti-Kollisionslichter aus transparentem UV-Resin.

Bell AH-1F Tzefa (Viper)

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Quellenverzeichnis

Das Bild des Originals auf der Website von airliners.net

Ein reichlich bebildertes, anschauliches Buch mit dem Titel Bell AH-1 Cobra von Alexander Lüdeke (Motorbuch Verlag, 2012, ISBN 978-3-613-3457-0). Auf Seite 167 werden die Tzefas der israelischen Streitkräfte beschrieben.

Die am Modell verbaute M197 Gatling-Kanone als Detailset von Master in einer Besprechung bei MV

August 2021

Alexander Jost

Publiziert am 20. September 2021

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