Westland Sea King Mk.41von Bernd Kehm (1:72 Revell)Zum Vorbild
Der Westland Sea King ist ein Lizenzbau des US-amerikanischen Sikorsky SH-3D (S-61) und wurde ursprünglich als U-Boot-Jagdhubschrauber für die Royal Navy entwickelt. Das Marinefliegergeschwader 5 (MFG 5) in Kiel-Holtenau erhielt zwischen 1972 und 1974 22 Sea King Mk.41 (89+50 bis 89+71), von denen die 89+59 am 17.11.1989 als Komplettverlust abgeschrieben werden musste. Hauptaufgaben des Sea Kings beim MFG 5 waren anfänglich vor allem Search and Rescue (SAR) vor der deutschen Nord- und Ostseeküste sowie Transporteinsätze. Dafür erhielten die deutschen Sea Kings eine auffällige Bemalung aus Basaltgrau mit großen orangenen Flächen.
Anfang der 80er Jahre wollte man das vorhandene Potential des Sea Kings auch für die Seekriegsführung aus der Luft nutzen. Bei der damit verbundenen Umrüstung (Kampfwertsteigerung = KWS) wurde u. a. das britische Sea Spray Mk.3 Radar-System von Ferranti eingebaut. Als Bewaffnung wählte man das ebenfalls britische Flugkörpersystem Sea Skua aus. Außerdem erhielten die Sea King ein neues Tarnmuster aus vier verschiedenen Grautönen.
Anfangs noch mit orangenen Flächen am Bug und unter der SAR-Aufschrift, entfielen später auch diese letzten Hinweise auf den SAR-Auftrag. Allerdings wurde der Kampfauftrag nicht sehr lange beibehalten und bereits Ende der 90er Jahre an die Sea Lynx des MFG 3 "Graf Zeppelin" abgegeben. Ab 2020 werden die Sea King sukzessive durch den NH90 NTH Sea Lion von Airbus Helicopter ersetzt. Quellen: F-40 Nr. 37 Westland Sea King Mk.41; B. und F. Vetter: Die deutschen Einsatzhubschrauber; Flieger Revue Extra Nr. 25: Deutsche Bordflieger Mein Modell...
...zeigt den Sea King 89+71 in seiner ersten "Tarnung" in Basaltgrau und Orange - für mich übrigens das schönste "Tarnkleid" dieses Hubschraubers. Die 98+71 war der letzte Sea King, der am 09.10.1974 an das MFG 5 ausgeliefert wurde.
Das Modell entstand aus dem bekannten und sehr guten Bausatz von Revell, der seit 1998 in verschiedenen Versionen angeboten wird. In der Kabine wurden einige Einbauten ergänzt oder abgeändert, was man aber leider beim fertigen Modell nicht mehr sieht, mit Ausnahme vielleicht der zweistöckigen Krankentrage, die beim Original wahrscheinlich nicht nur medizinischen Zwecken, sondern bestimmt auch als Ruheliegen dienten. Ich habe deshalb einige Bilder aus der Bauphase beigefügt.
Bemalt wurde das Modell mit dem Pinsel, hauptsächlich mit Aquafarben von Revell. Die Decals stammen von „DF HeloStuff“ und Harald Hensel (HaHen), der mir bereits vor längerer Zeit die Decals der 48er Sea King auf 1:72 runterscalierte. Nach dem Aufbringen der Decals erfolgte noch ein abschließendes Finish mit Humbrol Seídenmatt. Bernd Kehm Publiziert am 24. August 2020 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |