T.C.´s ChopperN58243, Chopper 95 Alphavon Roland Kunze (1:48 verschiedene Hersteller)
Tja, und da waren dann noch die Reste aus den beiden Hughes 500-Kits, die vom Bau meiner OH-6A übriggeblieben waren. Dass die nicht in der Grabbelkiste oder im Mülleimer landen sollten, war von vornherein klar, aber was draus machen? Nachdem die Rumpfdetaillierung des Tamiya-Modelles eher rudimentär ist, bot es sich an, eine zivile Hughes 500D mit einer passenden bzw. kaschierenden Lackierung zu bauen.
Da ich ein Faible für Vorbilder aus Film und Fernsehen habe, fiel die Wahl auf den Helikopter aus der Fernsehkrimiserie „Magnum“ mit Tom Selleck. Die Serie hatte ich als Jugendlicher (da wurde sie zum ersten mal ausgestrahlt) gerne angeschaut, die Umgebung, die bisweilen recht kuriosen Charaktere und die Beförderungsmittel, hier insbesondere der Hubschrauber von T.C., sprachen mich damals sehr an.
T.C. (gespielt von Roger E. Mosley) und Thomas Magnum hatten sich in Vietnam kennengelernt und dort zusammen gekämpft. T.C. betreibt in der Serie die kleine Charterfluggesellschaft „Island Hoppers“, ist in der Regel kommerziell tätig, unterstützt aber seinen alten Freund bei der Lösung von Fällen immer wieder mit seinem Helikopter. Auffallend an der Maschine ist das dreifarbige Streifendesign in Orange/Gelb/Braun, einer typischen Farbkombination aus der Zeit der Dreharbeiten, die aber heutzutage vielleicht nicht unbedingt jedermanns Geschmack trifft.
Bei der Vorbildrecherche erfährt man, dass bei den Dreharbeiten mehrere Maschinen verwendet wurden, die sich in Details unterschieden. Ich habe mich für die Version mit der kleinen Registriernummer am Doghouse und dem Landegestell mit den langen Endstutzen und aufblasbaren Schwimmern entschieden.
Die Transplantation des Auslegers verlief analog zu der beim OH-6, die Rotorsteuerung, die Axel Fischer doppelt ausgedruckt hatte, habe ich ebenfalls verbaut. Die Inneneinrichtung stammte – passend zum Rumpf – aus der Tamiya-Box und wurde ohne Änderung fertiggestellt und eingebaut. Da das Material der Academy-Seitenfenster klarer war, habe ich diese verwendet. Allerdings sind die Fensterausschnitte unterschiedlich, so dass eine Anpassung nötig war.
Für das Kufenlandegestell habe ich die hohe Version verwendet, die aber auch wieder entsprechend angepasst werden mussten. Die langen Endstutzen an den Kufen, die ebenfalls zu ergänzen waren, entstanden aus Evergreen-Profilen. Als Material für die Floatbags habe ich FIMO verwendet. Die kneteartige Masse lässt sich gut auf den erforderlichen Durchmesser rollen und passend ablängen. Ca. 20 Minuten lang bei 130°C im Ofen gebacken, sind die Teile noch nicht ganz durchgehärtet und lassen sich nach dem Ausfräsen der Kuhlen für die Stützen gut an das Kufenprofil anpassen. Die Verschnürung habe ich aus den entsprechend zugeschnittenen und mit Sekundenkleber befestigten Maschenkreuzungen von einem Fliegengitter nachgebildet.
Das Besondere – und auch die Herausforderung – an diesem Helikopter ist die dreifarbige Lackierung und hier die Streifen, die im richtigen Winkel und in unterschiedlichen Breiten aufzutragen sind. Ich habe mich entschieden, die hellste Farbe (Gelb) als Grundierung zu verwenden und für Orange und Braun Masken zu kleben. Dies ist besonders bei den Biegungen zum Rumpfboden hin eine fummelige Angelegenheit. Verwendet habe ich Glanzlacke von Humbrol, die sich zwar sehr gut verarbeiten ließen, aber ewig zum Trocknen brauchen.
Die Decals habe ich wieder selbst am Rechner erstellt und vom Druckeronkel ausdrucken lassen. Die im UV-Druck gefertigten Decals haben eine gute Deckkraft, was mir besonders bei den weißen Registriernummern auf dem dunklen Untergrund wichtig war. Nach dem Aufbringen der Decals habe ich das Modell mit seidenmattem Klarlack – ebenfalls von Humbrol – versiegelt. Die Antennenausrüstung, für die ich wieder dünnen Stahldraht verwendete, wurde nach Vorbildfotos angebracht, ebenso wie die Trittstangen und -stufen. Danach konnte die finale Detailbemalung erfolgen. Fazit
Hiermit ist das Thema „Hughes 500“ für mich erst mal beendet. Das Ziel, das ich mir gesteckt hatte, ist mit den beiden in diesem Maßstab nicht alltäglichen Modellen erreicht. Um ansprechende und vorbildgemäße Nachbildungen zu erhalten, muss mit den alten Kits ein erheblicher Mehraufwand betrieben werden. So würden korrekte Höhen des Kufenlandegestelles, ein adäquat nachgebildeter Innenraum und schließlich eine Rotorsteuerung einem neuen Bausatz, der längst überfällig ist, gut zu Gesichte stehen. Roland Kunze Publiziert am 21. August 2020 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |