SA 365F Dauphin IIvon Bernhard Schrock (1:48 Kitty Hawk)Sehr selten sieht man Modelle von französischen Hubschraubern. Das war wohl einer der Gründe, aus welchen ich den Bausatz gekauft habe. Der zweite Grund war wohl die Tatsache, dass der Karton randvoll mit Teilen gefüllt war und die Qualität bzw. Detaillierung mich begeistert hatte. Dass es eine waschechte Puzzelei, insbesondere beim Rumpf, werden sollte, hatte ich damals noch nicht geahnt. Der Bausatz ist bereits seit einigen Jahren auf dem Markt und kurioserweise sieht man davon nur EIN einziges, gebautes Modell im Netz. Der Grund hierfür ist wohl die Aufteilung des Rumpfes, der aus circa 30-35 Teilen zusammengesetzt werden muss (Puzzle!!). Die Passgenauigkeit ist gar nicht mal schlecht: der Modellbauer muss jedoch viel Geduld beim Trocknenanpassen der Teile mitbringen. Für diesen Job habe ich mir sehr viel Zeit gelassen und habe meistens jeweils nur einige, wenige Teile zusammengeklebt. Ganz hinten am Heck ist eine Notboje befestigt (gelbes Bauteil mit einer peitschenförmigen, nach unten zeigenden Antenne) die beim Bausatz den Rotstift zum Opfer gefallen ist. Es ist nicht schwierig das Bauteil selbst anzufertigen. Hierzu muss allerdings die Form des Ausschnittes am Heck leicht angepasst werden. Die Bugverglasung besteht hauptsächlich aus dem Windschutzscheibenelement und aus dem Bauteil mit den zwei Dachfenstern. Die Stoßkannte zwischen diesen zwei Bauteilen habe ich mit Sekundenkleber geklebt. Das schien mir die einzige brauchbare Lösung, da es notwendig war, auf die Windschutzscheibe Druck auszuüben. Hierbei habe ich immer gleichzeitig nur ganz wenig Sekundenkleber verwendet und fleißig gepustet, um ein Beschlagen des Klarsichteils zu vermeiden. Der Rotor des Originals ist erstaunlich einfach und kompakt gestaltet, mit dem Seasprite z. B. verglichen. Die Wiedergabe in 1:48 ist m.E. KH gut gelungen. Die Form der Mulde für das Abgasrohr ist leider falsch: die Kante muss ein wenig runder gefeilt werden. Ambesten zieht man Originalfoto zu Rate. Für die Befestigung der langen Stabantenne empfehle ich die Plastikteile des Bausatzes durch Messingrohr passender Stärke zu ersetzen. So lässt sich die Antenne stabiler und einfacher befestigen. Für die Antenne selbst habe ich Plastikrundstab verwendet um mir das mühselige Entgraten des Kitbauteils zu ersparen. Oberes Bild: Verzurösen (alu im Bild) fehlen im Kit gänzlich und sollten ergänzt werden, da sie im Original sehr prominent sind. Unteres Bild: Diverse Details wie Scharniere der Wartungsklappe sowie Verschlüsse für die Bugsektion ergänzen den Bausatz. Sehr typisch für diesen Hubschrauber sind halbkugelförmige FOD-Schutzgitter, die vor den Lufteinlässen angebracht sind. Ich kann mich erinnern, dass ich vor paar Jahren beim Bau des Lynx nicht wusste, wie ich das Problem lösen soll. Und somit bekam der Lynx leider gar keine Gitter. Hier fiel mir eine Lösung ein, die zu einem recht brauchbaren Ergebnis führte. Als Ausgangsmaterial diente ein Teebeutel, der über einem rundgefeilten Aluminiumstab passender Stärke unter Wärmeeinwirkung zu einer Halbkugel geformt wurde.
Bernhard Schrock Publiziert am 15. Oktober 2018 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |