Bell UH-1E HueyGunShip der 1st U.S. Cavalry Divisionvon Theo Peter (1:48 Revell)
Mit dem Bell UH-1D Huey GunShip (auch als Iroquios bekannt) zeige ich euch einen weiteren Ausflug in die 1:48er Modellbau-Welt. Gebaut und geplant wurde der Hubschrauber als leichter Mehrzweck- und Rettungshubschrauber von Bell Helicopter für die amerikanischen Streitkräfte. Schnell erkannten die Befehlshaber der Streitkräfte die Leistungsfähigkeit des Hubschraubers und setzten ihn sowohl in der U.S. Army, der U.S. Navy, der U.S. Air Force, der U.S. Nationalgarde, der U.S. Coast Guard als auch beim U.S. Marine Corps ein. Viele andere Länder nutzen den Hubschrauber noch heute sowohl militärisch als auch zivil. Berühmt wurde der Helikoter durch den Einsatz im Vietnamkrieg. Dort wurde er neben Transportaufgaben auch für Evakuierungs-, Rettungs-, Kampf- und Versorgungsflüge eingesetzt.
So wurde der für den Kampfeinsatz eigentlich nicht entwickelte Hubschrauber kurzerhand schwer bewaffnet. Neben Bord-MGs wurden auch Granatwerfer, Raketenwerfer, Bordkanonen oder Gatling-Maschinengewehre verbaut. Den Nachfolger des mittlerweile fast komplett ausgemusterten Huey in den U.S. Streitkräften stellt der BlackHawk oder der TwinHuey Hubschrauber dar. Der hier dargestellte Huey war im Jahre 1966 in Vietnam stationiert und flog für die 1st Cavalry Division der U.S. Army. Die 1st Cavalry Division ist eine Panzerdivision und ein Großverband der U.S. Armee, der aus einer Kavallerieeinheit entstand. Die aktuelle Personalstärke beträgt ca. 16.000 Soldaten.
Der Bausatz ist, wie bereits in der Bausatz-Besprechung beschrieben, einer der schlechtesten von mir je gebauten Kits. Die Passgenauigkeit der Teile hat das Wort "Passgenauigkeit" nicht verdient. Die Qualität der Plastik- und Klarsichtteile ist ebenfalls sehr schlecht. Auch die Aufteilung der einzelnen Kit-Teile ist absolut veraltet. Nachdem das Modell grob zusammengebaut, verspachtelt und nach unzähligen Stunden verschliffen war, fing der Bau so langsam an Spaß zu machen. Die Rotorblätter des Kits wurden kurzerhand in den Müll getreten und durch einen Eigenbau aus Funierholz, Klebeband, Weißleim, Karton und Nähnadeln ersetzt. Dadurch kommt die Wölbung der Rotorblätter besser zur Geltung. Ebenso wurde die Bewaffnung des Hubschraubers komplett selbst erstellt. Die Raketenwerfer entstanden aus Zahnstochern und Kabelbindern. Die Maschinenkanonen des Helikopters steuerten alte Segelmasten eines Segelschiffs bei. Die Munitionsgurte steuerte wieder der eigentlich Bausatz bei. Ebenso wurden einige Kanister im Hubschrauber verstaut. Die Türen wurden weggelassen. Ebenfalls wurde die "Frog- oder Froschnase" bearbeitet und die beiden Antennenstummel entfernt.
Der Bordschütze stammt aus dem Bausatz selbst und wurde aufwendig überarbeitet. So hat der Soldat ein bemaltes Visier, Ärmel- und Brustlogos sowie eine "Vietnamlandkarte" erhalten. Außerdem hat der Helm ein Funkgerät erhalten. Der Innenraum wurde ebenfalls mit diversen Pin-Up-Postern detailliert. Alle Decals stammen aus der Restekiste oder sind Sonder- und Eigenanfertigungen. So stammt das Wort "ARMY" am Heckauslieger aus den Buchstaben des Wortes "MARINES". Das Y wurde aus weißen Streifen angefertigt. Ebenso stammt die "Nose-Art" und die "Door-Art" aus Decals der Restkiste und sind in dieser Kombination wahrscheinlich nie an einem Huey angebracht gewesen. Die Scheiben am Hubschrauberdach wurden mit grünem Edding bemalt. Das Ergebnis war sehr positiv, da die Teile immer noch transparent aber dennoch grün aussehen. Bemalt wurde der Huey mit matten Revellfarben und dem Pinsel. Im Gegensatz zu den beiden anderen von mir gebauten Hueys wurde bei diesem Helikopter auf einen helleren Olivton gesetzt. Gealtert wurde der Huey mit matten Revellfarben und erstmals mit Ölfarben.
Zwar ist der Bausatz an sich veraltet und müsste eigentlich verschenkt werden, dennoch ist es einer der einzigen Huey-Gunship-Bausätze im Maßstab 1:48, und welcher Modellbauer liebt nicht die Herausforderung, aus etwas UNMÖGLICHEM ein ansehnliches Modell zu zaubern. Ich hoffe es gefällt.
Weitere BilderBemalungsdetail Theo Peter Publiziert am 24. Mai 2014 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |