Transportkiste aus Sperrholzvon Thomas LutzWarnung: Bei allen unseren Tipps & Tricks immer an die Sicherheit denken und wenn möglich erst an einem Probestück ausprobieren. Nach vielen Modellbaushows, bei denen ich meine Cars und Trucks präsentieren konnte, mußte ich immer wieder feststellen, daß beim nach Hause kommen einige Teile an den Modellen abgebrochen waren. Zurückzuführen war das zum Einen auf die Verpackung der Modelle in den Transportkartons; zwischen die Modelle stellte ich z.B. Styroporplättchen zur Füllung der Spalten, Schaumstoffstreifen oder Pappe und zum Anderen auf die Erschütterungen beim Transport im Auto. Beim Einpacken zu Hause, Tage vor einer Ausstellung, konnte man mit Ruhe sorgfältig Trucks und Trailer in verschiedene Faltkartons, Plastikkisten oder Pappkartons einpacken. Die Zwischenräume wurden mit zurechtgeschnittenen Trennklötzchen aus Schaumstoff oder anderen Materialien ausgefüllt. Beim Transport zur Ausstellung hin passierte dann kaum ein Mißgeschick und auch beim Aufbau der Modelle und Dioramen ging noch alles ohne Beschädigungen vonstatten. Dies änderte sich jedoch meist beim hektischen Abbau, denn alle Aussteller wollten als Erste mit den vielen Kartons in den Fahrstuhl, zu den wenigen Parkplätzen vor der Tür und am schnellsten wieder nach Hause. Welches Stryroporstück gehörte noch zwischen welche Trucks? Stand der Kenworth in der blauen Plastikkiste oder im Pappkarton? Wo war der passende Schaumstoff geblieben für den Peterbilt? Schnell war so ein Spiegel abgebrochen, eine Stoßstange falsch angefaßt und im schlimmsten Fall vollführte der Modelltruck einen Tiefflug aus 1,50 Meter Höhe zum Boden. Wer ärgerte sich nicht schon über verlorengegangene Antennen, abgefallene Dachspoiler oder gebrochene Achsen? Die Klappbox, bei der Hinfahrt noch stabil gestapelt, fiel plötzlich bei der Heimfahrt im Kofferraum um; durch die neue Sortierung und das schnelle unkontrollierte Einpacken war die sorgfältige vorhergehende Ordnung durcheinander geraten und diverse Teile beschädigt. Was also tun?Eine Lösung mußte her, denn ständige Reparaturen nach den Modellshows verderben einem gehörig den Spaß. Nach langem Grübeln nach dem Wie und dem Was überdachte ich zunächst das Konzept für den Transport. Plastikkisten waren teuer und hatten nie die richtigen Abmessungen für die jeweiligen Exponate, Pappkartons zu unstabil und ebenfalls nie passend für unterschiedliche Längen der Trucks. Ein flexibles System, das sich den permanenten Änderungen angleichen ließ, mußte also gefunden werden. Gleichzeitig mußte dies aber auch stabil sein und die zu transportierenden Modelle vor Beschädigungen schützen. Die Lösung wurde in Form einer Transportkiste aus Sperrholz gefunden, mit leichten Einschüben ebenfalls aus Holz. Der Korpus wurde aus 4mm Sperrholz gebaut, mit Holzleim verklebt und an den tragenden Teilen mit kleinen Holzschrauben oder Stahlnägeln verbunden. Die Kiste ist 85 cm lang und hat eine Breite von 25,5 cm bei einer Gesamthöhe von 38 cm. Die Einschübe sind 83 cm lang und je 12 cm breit, ebenfalls aus 4mm Sperrholz, und werden in Längsführungen aus 5mm Kanthölzchen geführt, die alle Einschübe festhalten. Als Inhalt können in der Transportkiste entweder 4 Tractors mit 4 Trailern oder je nach Modellgröße zwischen 8 – 10 Solotrucks oder bis zu 16 Autos im Maßstab 1:25/1:24 untergebracht werden. Beim Maßnehmen der Trucks wurden von mir die Abmessungen an Trucks von AMT abgenommen, was sich später als nachteilig beim geforderten Transport der etwas größeren Italeri 1:24 Trucks herausstellen sollte, denn einige dieser breiteren Fahrzeuge passten mit ihren Außenspiegeln nicht mehr in die Transportkiste. Wer also die Transportkiste nachbauen und später Italeri-Trucks transportieren möchte, sollte in der Breite ruhig 2 cm zugeben. Die Einschübe aus Holz haben noch immer genügend Spiel in den Führungen und können so Erschütterungen während einer Autofahrt ausreichend auffangen. Auf komplizierte Befestigungen der Trucks auf den Einschüben wurde verzichtet. Die Einschubbrettchen haben an den Seiten mehrere Einschitte in denen die Haushaltgummibänder umspannt werden. Unterschiedliche Autos und Trucks können somit transportiert werden und jeweils mit den Gummibändern fixiert sein. Die Einschübe können leicht nach vorne aus der Transportkiste herausgezogen werden. Alle verwendeten Materialien sollten möglichst günstig bleiben, so sind z.B. die Kanthölzchen Stäbe von im Garten nach Silvester gesammelten Feuerwerksraketen. Der Haltegriff war einmal an einer Handtasche und der Clipverschluß stammt von einer alten Arbeitstasche.
Mit der neuen Transportkiste, die jetzt schon einige Jahre im Einsatz ist, gab es keine, wie vorher beschriebenen, Schäden mehr und mit den selbstgebauten Kisten bin ich super vollauf zufrieden. Für Italeri-Trucks wird noch eine weitere, etwas breitere Kiste folgen und den nächsten Modellbaushows kann ganz cool entgegengesehen werden. Die Kosten für eine solche, mit einfachen Mitteln gebaute Transportkiste halten sich in Grenzen, wiegen aber in jedem Fall den Ärger mit den vorhergenden schlechten Behältnissen um ein Vielfaches wieder auf. Der Transport der mühe- und liebevoll gebauten Modelle wird sicher. Hier zusammenfassend noch einmal Abmessungen und Material: LBH 85 x 28 x 38 cm; LB d. vier Einschübe ca. 83 x 14 cm; Sperrholz 4mm; LBH Führungsschienen 80 x 0,5 x 0,5 cm; diverse Schrauben und Nägel. Thomas Lutz Publiziert am 17. Januar 2007 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |