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Pinselseife - Pinselreiniger für Acryl- und Ölfarben

von Thomas Ehrensperger

Warnung: Bei allen unseren Tipps & Tricks immer an die Sicherheit denken und wenn möglich erst an einem Probestück ausprobieren.


Frisch angesetzte Pinselseife
Frisch angesetzte Pinselseife

Pinselseife - my way

Wer kennt sie nicht? Unansehnliche Überbleibsel wohlriechender, pflegender Seifen, die irgendwann in den Mülleimer wandern, wenn man die rissigen Reste nicht mehr sehen kann oder sie bereits in Einzelteile zerbrochen sind. Früher kamen sie in die Seifenmühle und wurden durch Kurbeln zu Seifenpulver zum Händewaschen vermahlen (nachhaltige Kindheitserinnerungen).

Die Seife im Glas

Finden sich im Haushalt Seifenreste solcher Art, wird es bei mir höchste Zeit, ein leeres Schraubdeckelglas zu reservieren und darin diese Seifenreste zu sammeln. Ich verwende gerne eines, in dem sich vorher Pulver für Brühe z.B. von „Knoggi“ befand; die finde ich von Größe, Proportion und Form gut geeignet. Jedes andere funktioniert natürlich ebenso - Hauptsache, dicht verschließbar. Wenn das Glas zur Hälfte gefüllt ist, gebe ich Wasser zu, etwa bis 1 cm unter den Rand. Das Glas fest verschließen und dann an einem ungestörten Ort – bei mir in der Garage – „vergessen“. Nach einigen Wochen hat die wunderbare Verwandlung eingesetzt: aus den Seifenstücken und dem Wasser wurde langsam eine Seifenpaste cremiger Konsistenz – eher ein Prozess der Entschleunigung. Für Eilige: Man kann den Prozess durch regelmäßiges Schütteln beschleunigen, aber die vorher beschriebene Methode des „Vergessens“ finde ich bequemer. Der beim Schütteln entstehende Schaum ist kein Problem, da er sich schnell wieder zersetzt, zumal im Glas wenig Raum für Luft ist, die zur Schaumbildung nun mal nötig ist.

Pinselreinigung (Öl-/wasserlösliche Acrylfarben)

Jeder hat da seine eigenen Methoden und das Netz ist voll von Anleitungen und Produkten. Der eine schwört auf Flüssigseife, die andere auf das Produkt aus der Drogerie, wo Entsprechendes zur Reinigung von Make-up-Pinseln angeboten wird (Preis zwischen 5 und 8 €). Abgehoben wird bei den Fertigprodukten häufig auf die pflegenden Beigaben von Honig, Shea-Butter und Ölen, die dann auch noch teurer sein können. Damit verwöhne ich die Haare und Borsten meiner Pinsel aber nicht. Die kommen maximal in den Genuss einer Marseiller Seife. Beschwert hat sich noch keiner.

Anwendung

Nach Gebrauch eines Pinsels mit Öl- oder Acrylfarbe streiche ich zuerst die Restfarbe auf einem Stück saugfähigem Papier aus, dann wird der Pinsel drehend über die Oberfläche der Seifencreme geführt, die immer etwas feucht sein sollte. Wenn sich die Seifencreme dabei verfärbt hat, lässt sich der Pinsel mit klarem Wasser auswaschen. Gegebenenfalls muss man den Vorgang wiederholen. Danach ist Trocknen obligatorisch.

Hinweise

  • Auf Grund meiner Praxis kann ich sowieso nur von Ölfarben und wasserlöslichen Acrylfarben sprechen, wo es eines Erachtens gut funktioniert. Emaillefarben verwende ich nicht mehr wegen des Geruchs, gleiches gilt für Lösungsmittel.
  • Ist die Seife im Glas zu trocken, einfach wieder mit Wasser auffüllen und warten, bis die cremige Konsistenz zurück ist.
  • Mit der Zeit entstehen Verfärbungen im Glas, die sich mit einem feuchten Papiertuch gut abwischen lassen.
  • Eine Füllung des beschriebenen Glases ergibt etwa 180 g Pinselseife. In einem Jahr verbrauche ich etwa ein Drittel der Glasfüllung.

Pinselseife im Gebrauch mit Spuren in Ocker und Blau – inzwischen zu trocken
Pinselseife im Gebrauch mit Spuren in Ocker und Blau – inzwischen zu trocken

Thomas Ehrensperger

Publiziert am 26. Juni 2025

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