Du bist hier: Home > Tipps & Tricks > Nützliches aus dem Alltag > Plastikmodellbau Online-Kurs für Anfänger XII. Plastikmodellbau Online-Kurs für Anfänger XII.Spachteln, Spachtelmasse & Wachsspachtelvon Thomas LutzWarnung: Bei allen unseren Tipps & Tricks immer an die Sicherheit denken und wenn möglich erst an einem Probestück ausprobieren. Nun ... der Autor ist ehrlich! - Ich mag Spachteln wie der Belzebub das Weihwasser. Also zur Wiederholung - Spachteln und Schleifen muss man lieben! Die Formentechnik zur Herstellung von Modellen ist heute soweit fortgeschritten, dass Spachteln und Schleifen von Ritzen und Fugen an vielen Modellen kaum noch nötig ist, aber eben nicht bei allen. Spachteln und schleifen wiederholen sich für ein perfektes Modell dann schon mal in einer Dauerschleife und mehreren Durchgängen, aber wer es liebt, wird sich auch das antun. Aufgetragen wird die Spachtelmasse mit einem Spatel, die es in diversen Größen und Formen gibt. In der Abbildung sieht man die beiden klassischen Spatel mit flachem und gebogenem Ende. Überall da, wo Fugen, Risse, Löcher oder offene Klebenähte entstehen, ist zu spachteln. Dabei funktioniert das Spachteln an Modellen genau so wie Spachteln an Wänden oder Mauern. Die offene Stelle wird mit einer zähflüssigen Masse gefüllt und die Oberfläche anschließend glatt geschliffen. Wer also schon mal beim Renovieren geholfen hat, kann auch spachteln an Modellen. Einen kleinen Unterschied beim Spachteln von Wänden oder bei echten Autos zum Spachteln bei Modellen gibt es dann aber doch. An Wänden und Autos ist es mehr ein Spachteln von Flächen, die dann glatt geschliffen werden, im Modellbau ist es ein Spachteln zum Füllen von Fugen und Rissen. An den Modellen wird die Spachtelmasse von den Flächen wieder vollständig entfernt und nur die Füllmasse in den Fugen bleibt zurück. Handelsübliche Spachtelmassen aus dem Autozubehör oder für Wandarbeiten beim Renovieren könnten vielleicht auch an Modellen verwendet werden, aber es bleibt immer die Gefahr, dass Inhaltsstoffe oder Lösungsmittel dieser Produkte sich nicht mit dem Polystyrol vertragen. Wir beschränken uns also besser auf die speziellen Spachtelmassen, die es im Handel für den Modellbau gibt. Diese Produkte erleichtern das Arbeiten, sind sehr gut zu verarbeiten und nachher leichter zu schleifen als normale Autospachtel. Man sollte immer dünne Schichten evtl. nacheinander auftragen und lieber etwas sparsamer, als die Masse zu dick aufbringen. Die Spachtelmassen von Revell, Tamiya und Co. gibt es in unterschiedlichen Farben, für die Verarbeitung ist das jedoch unrelevant. Die Konsistenz der „Puttys“ unterscheiden sich von Hersteller zu Hersteller und auch die Durchtrocknungszeiten. Die Original Green Putty von Squadron gibt es schon ewig auf dem Markt und ist immer noch eine der besten Spachtelmassen. Die Milliput Putty, die es in mehreren Farben gibt, ist eine Zweikomponenten-Spachtelmasse mit höherem Aushärtungsgrad. Die Spachtelmassen von Revell und DeLuxe sind etwas dünner wie die Green Putty, hellgrau bis weiß und lassen sich leicht verarbeiten. Eine andere günstige Alternative für kleinere Fugen, Spalten oder Risse ist eine Masse, die man sich selbst herstellen kann. Mit einer Grobfeile kann man an Resteteilen feines Plastikpulver abreiben, das praktisch als Füllstoff fungiert. Mit einem Thin-Kleber (Produkte siehe Kursteil 8) vermischt, kann man dann kleinste Spalten verschließen und danach verschleifen. Eine weitere Alternative ist das Wachsspachteln. Bei dieser Methode wird mit einem heißen Spatel flüssiges Wachs aufgetragen und nach dem Erkalten das überstehende Wachs mit Silikonentferner abgewischt. Die Vorteile beim Wachsspachteln liegen bei geringerem Aufwand, ein vielfaches schnelleres Verarbeiten, erheblich kürzerer Trocknungszeit und geringen Kosten pro Gramm. Das Wachs ist geeignet zum Grundieren und Überlackieren. Für diese Methode benötigt man ein Wachsspachtelgerät mit Zubehör der Firma Rai-Ro. Eine Vorstellung gibt es im Online-Kursteil für Werkzeuge und Maschinen. Der letzte Vorschlag ist als Spaß zu verstehen, aber der Kartoffelbrei aus der Kantine meiner alten Bundeswehr-Kaserne hätte auch alle Bedingungen einer guten Spachtelmasse erfüllt. Schließlich nannte sich das Zeug als Beilage zur Schlachtplatte (1 Kelle warmer Leberwurstbrei, 1 Kelle halbwarmer Blutwurstbrei und eine Handvoll grüner Salat) ja auch „Nato-Kitt“. Thomas Lutz Publiziert am 24. November 2024 Du bist hier: Home > Tipps & Tricks > Nützliches aus dem Alltag > Plastikmodellbau Online-Kurs für Anfänger XII. © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |