Plastikmodellbau Online-Kurs für Anfänger X.

Bauteile sägen, bohren und schleifen

von Thomas Lutz

Bauteile sägen

Bei Modellen, die o-o-b (out of box) gebaut werden, wird es wahrscheinlich selten vorkommen, dass mit einer Säge gearbeitet werden muss. Bei Umbauten von Trucks, bei denen dann das Fahrgestell gekürzt oder verlängert wird, kommt eher eine Säge zum Einsatz. Hier ist präzises Arbeiten gefragt, da die Streben an den Schnittkanten wieder korrekt passen müssen.

Kleinteile, die man mit einem Cuttermesser oder Seitenschneider nicht mehr entfernen kann, können mit einer Eisensäge, einer Minisäge oder dem Sägeblatt der Kleinbohrmaschine bearbeitet werden.

Beim Arbeiten mit der Maschine ist auf die Drehzahl zu achten, da bei zu hoher Drehzahl Hitze entsteht und das Plastik weich wird und sich verformt.

Bauteile bohren / fräsen

Vertiefungen aufbohren, Löcher bohren oder Fugen einfräsen können am Besten mit den verschiedenen Aufsätzen einer Kleinbohrmschine ausgearbeitet werden. Die Mini-Maschinen werden im Beitrag „Werkzeuge“ vorgestellt.

Bauteile schleifen

Der Unterschied zwischen Schleifen und Verputzen ist fließend, grundsätzlich kann man aber unterscheiden, daß man mit Schleifen den gröberen Arbeitsgang beschreibt. Das Thema „Verputzen“ wurde in Teil 9 des Online-Kurses beschrieben.

Bauteile schleifen

Eine der einfachsten Schleifarbeiten ist das Planschleifen von Bauteilen, um gerade Flächen zu erhalten oder um z.B. bei Chromfelgen das Chrom auf den Klebeflächen zu entfernen. Mit einer Flachfeile oder auf einem Schleifklotz mit Sandpapier ist das einfach zu bewerkstelligen.

Rauhe Schleifzonen sollten vermieden werden, da beim Lackieren die Farbe mehr aufgesaugt wird und diese Stellen dann matter erscheinen als die sie umgebende Fläche.     

Auch für Schleifarbeiten gibt es eine Reihe von Werkzeugen für die Mini-Maschinen, aber auch das klassische Schleifvlies und Nassschleifpapier finden ihre Anwendungen. Beim Scratch-Modellbau gibt es Schleifarbeiten zu machen und u.U. nach dem Grundieren oder Lackieren. Ausschleifen von Schlieren auf Scheiben und Klarsichtteilen kann auch vorkommen. Speziell für Klarsichtteile gibt es eine Polierpaste von Unipol für Plastikteile.

Glücklich kann sich Derjenige schätzen, der um jegliche Schleiforgien herumkommt. Wer jedoch ein Premium-Hochglanz-Automodell bauen möchte, wird um mehrfaches Schleifen nach dem Spachteln, nach dem Grundieren und nochmal nach dem Lackieren nicht herum kommen. Ein Dutzend oder mehr Schleifvorgänge müssen es schon sein.

Für alle Schleifarbeiten gilt in der Körnung des Schleifmittels, egal ob Paste oder Schleifpapier, immer mit der gröbsten Körnung anzufangen und bis zur feinsten Körnung zu arbeiten. Da beim Abschleifen zwangsläufig Staub entsteht und feinste Partikel in die Umgebungsluft gelangen, sollte auch beim Schleifen für gute Belüftung und einen ausreichenden Atemschutz (mind. FFP3) gesorgt werden.

Die Thematik "Spachteln" wird in einem der folgenden Teile des Online-Kurses - nach dem Thema "Grundierung" - besprochen. Spachteln und Schleifen gehören zusammen wie Butter und Brot.     

Bauteile waschen

Nein ... Washing ist ein eigenes Thema und wird in einem der folgenden Teile des Online-Kurses vorgestellt und wir Waschen auch nicht mit Perwoll!

In früheren Jahren wurde empfohlen, direkt nach dem Auspacken der Gießäste alle Bauteile von produktionsbedingten Rückständen zu befreien und zu waschen bzw. abzuspülen. Mit heutigen modernen Fertigungsprozessen in der Herstellung und begleitenden Qualitätsmanagements wird das eigentlich nicht mehr nötig sein. Die Teile weiterhin zu reinigen schadet aber auch nicht.

Das Reinigen und Abspülen der Gießäste und Bauteile in handwarmen normalen Spülwasser dient dazu, dass Farben und Kleber richtig haften. Auf kleine und kleinste Teile muss geachtet werden. Nach dem Waschen werden die Teile klargespült und zum Trocknen abgelegt.

Karosserien werden nach dem Zusammenbau, aber vor dem Lackieren nochmals gründlich gespült, denn bei der Montage können sich Fingerspuren, Fettrückstände, Klebereste und evtl. Schleifstaub darauf abgesetzt haben. Das Bad dient auch dem Abbau der statischen Aufladung, denn das könnte dem Lack schaden. Abwischen mit einem Anti-Statiktuch hilft dabei ebenfalls.    

Thomas Lutz

Publiziert am 27. Oktober 2024

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