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Plastikmodellbau Online-Kurs für Anfänger XIII.

Chassis, Motor & Interieur

von Thomas Lutz

Warnung: Bei allen unseren Tipps & Tricks immer an die Sicherheit denken und wenn möglich erst an einem Probestück ausprobieren.


Plastikmodellbau Online-Kurs für Anfänger XIII.

Der Aufbau von Automodellen gleicht sich bei allen Bausätzen mit einzelnen Baugruppen für Motor, Chassis, Interieur, Achsen und der Karosserie. Den Unterschied machen Automodelle aus dem Bereich Motorsport, bei denen das Interieur mit Sitzen und Türverkleidungen zwar wegfällt, dafür aber die Baugruppe des Gitterrohrrahmens dazu kommt.

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In den Bauanleitungen werden solche Baugruppen oft in eigenen Baustufen gezeigt. Es hat durchaus gute Gründe, sich an diese Baugruppenfertigung zu halten. Diverse Bauteile werden in diesen Baustufen bemalt, was manchmal nach der Montage dann nicht mehr möglich ist.

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Immer wieder zwischendurch sollte man "trockenanpassen", d.h. die Baugruppen, die irgendwann fertig bemalt und gebaut sind, ohne Kleber zusammensetzen um etwaige Problem- oder Engstellen zu finden.  

Die Farbangaben in den Bauanleitungen sind in aller Regel von den Bausatzherstellern gut recherchiert. Bei Autos hat man den Vorteil, dass in frei zugänglichen Medien Anaben für Lacke, Farbtabellen und Ausstattungsvarianten verfügbar sind, wenn man sein Modell in einer anderen originalgetreuen Kombination bemalen und lackieren möchte, wie es der Bausatz vorsieht.

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Der Motor ist das Herzstück eines jeden Automodells. Wer sich von Anfang an überlegt, ob er sein Modell mit zu öffnender Haube austattet, um den Motor zu zeigen, muss einige Stellen des Motors möglucherweise je nach Modell vor dem Einbau bemalen. Rumpf, Kopf und Getriebe sowie sämtliche Anbauteile des Motors wollen bemalt sein, dabei ist das farbliche Absetzen bestimmter Teile wie Keilriemen, Lichtmaschine, Wasserpumpe, Turbolader, Luftfilter, Schraubenköpfe, Zündanlage usw. sehr wichtig. Ein Modellmotor wird so zu einem wahren Prachtstück und ist fast zu schade zum Einbauen. Detailfreaks können den Motor noch mit Kabeln und Leitungen verfeinern, so dass man fast darauf wartet, ein V8-Brummen zu hören! Lebendig wird der Motor durch viele Schattierungen aus Silber und Schwarz, Metalltönen und anderen Farben.

Gerade bei den Motoren werden viele Einzelteile bemalt, die später trotz zu öffnender Motorhaube zwischen den Radkästen und der Motoraufhängung nicht mehr sichtbar sind. Hier muss man sich überlegen, ob man diese Teile bemalt oder nicht. Der komplette Motorraum bietet viele Möglichkeiten, sich richtig auszutoben. Was in den meisten Bausätzen fehlt, sind die, Luft- und Wasserschläuche, Verkabelungen und Leitungen. Innovativ kann man mit Schrumpfschläuchen aus dem Baumarkt, Litzen und dünnen Kabeln aus dem Elektronikbereich oder bemaltem Draht viele Teile nachempfinden.   

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Auch die Bodenplatte (Unterboden) wird in unterschiedlichen Farbnuancen angelegt und ist nicht nur mattschwarz. Es sind viele Schattierungen und Nuancen von Seidenmatt Schwarz bis Mattschwarz zu bemalen. Im ersten Arbeitsgang erhält die Bodenplatte eine graue Grundierung, das entspricht ganz genau einem Original. Der Grundanstrich wird dann mit einem Mattschwarz überzogen und anschließend teilweise wieder abgebürstet. Auspuffrohre in Stahlgrau oder verzinkt und Schalldämpfer in Edelstahl, Bremsleitungen kupferfarben, Benzinleitung, Kabel und die Kardanwelle in unterschiedlichen Farben. Die Unterseite ist recht bunt und und man kann sich bei der Bemalung richtig austoben. Der Detailtreue sind hier keine Grenzen gesetzt und wer die Gelegenheit hat, einmal in einer Autowerkstatt ein Auto von unten auf der Hebebühne zu betrachten, wird sehen, daß es hier zahlreiche Farben gibt.

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Nach der Karosserie fällt der zweite Blick des Betrachters bei einem Modellauto auf die Innenausstattung. Wer hier mit Sorgfalt arbeitet und sich an den Merkmalen "richtiger" Autos orientiert, wird ein schönes Interieur zaubern. Das Cockpit mit allen Instrumenten und Anzeigen kann mit Lackstiften und Faserschreibern bemalt werden. Einigen Bausätzen liegen die Rundinstrumente als Decals bei. Zur Bemalung der kleinsten Knöpfe und Schalter kann es durchaus schon nötig sein, mit einem Vergrößerungsglas zu arbeiten. Sitze und Polster, die wie Stoff aussehen sollen, bemalt man am Besten mit matten Acrylfarben, während die Seitenverkleidungen ruhig mit seidenmatten Emailfarben angelegt werden können.

Bei der Innenausstattung sind auch Teppichmatten und Stoffbezüge zu bemalen, wobei ein Stoff-Effekt gar nicht so leicht darzustellen ist. Teppichvlies wurde in einigen Bauberichten schon mit Kaffeepulver oder Mehl nachempfunden, aber eine alte Regel sagt eigentlich, dass Lebensmittel nicht verwendet werden sollten. Wie man Ledersitze nachempfinden kann, wird in einem gesonderten Teil des Onlinekurses beschrieben.    

Detailfreaks können sich bei der Innenausstattung und gerade am Armaturenbrett richtig austoben. Instrumente mit Anzeigen, Schalthebel, Holzvertäfelungen, Autoradio und Lederlenkräder machen gut bemalt einiges an gutem Supering aus. Bauberichte in Modellversium und Videos auf Youtube bieten viel Input an Ideen und Anschauungsmaterial, was alles möglich ist.

Was für das Inerieur von Automodellen gilt, ist natürlich auch bei den großen Trucks, Cockpits von Flugzeugen oder dem Innenleben von Militärfahrzeugen gleich. Je kleiner der Maßstab, desto schwieriger und diffiziler wird die Bemalung und Ausgestaltung. Für einen 1:24er verursachen kleine Details schon mal einen nicht jugendfreien Fluch in Richtung der Modellbaugötter. Da verneigt man sein Haupt mit großem Respekt vor den 1:72 Flugzeugmodellbaufreunden und an die winzigen Details bei 1:250 Schiffen mag man nicht mal denken...

Hat man ein Automodell, bei dem die Scheiben laut Bauanleitung vor der Hochzeit von Chassis und Karosserie von außen eingesetzt werden sollen, ist es ratsam, das nicht zu tun. Ein leichtes Verbiegen der Karosserie oder ein schlecht passendes Chassis - und schon springen die Scheiben wieder heraus. In diesem Fall also die Scheiben nach dem Zusammensetzen von Chassis und Karosserie einkleben.

In den 80er Jahren waren Lammfellbezüge (bei mir selbst auch) auf den Fahrersitzen ein Hype. Im Modell gestalten kann man das mit weißer Spachtelmasse, die man auf den Sitz aufträgt und kurz vor dem Trocknen mit einer Nadel oder der Spitze eines Zahnstochers an vielen Stellen einsticht. In einem hellen Beige matt bemalt sieht das dann schon "fellmäßig" cool aus.

Thomas Lutz

Publiziert am 01. Dezember 2024

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