Du bist hier: Home > Tipps & Tricks > Nützliches aus dem Alltag > Flaggen für Schiffsmodelle aus Papier Flaggen für Schiffsmodelle aus Papiervon Frank BrüninghausWarnung: Bei allen unseren Tipps & Tricks immer an die Sicherheit denken und wenn möglich erst an einem Probestück ausprobieren.
In der Regel liegen jedem Plastikbausatz von Segelschiffen Papierbögen mit meist korrekten und sauber gedruckten Fahnen und Flaggen bei. Oftmals gibt aber hinsichtlich der Motive, der richtigen Größen und der Vexillogie durchaus Korrekturen. Auch lässt die Papierqualität es nicht zu, einen extremen Faltenwurf, wie zum Beispiel bei Flaute oder schwachem Wind, darzustellen. Aus einer Laune heraus probierte ich einmal handelsübliche Brillenputztücher aus. Das Ergebnis war recht zufriedenstellend. Andere Papiere, insbesondere Japanpapier, eignen sich ebenso gut. Vorbereitend wird das einzelne Tuch vollständig aufgefaltet und heiß gebügelt. Kleine Falten werden immer bleiben, an der fertigen Flagge fallen sie aber nicht mehr auf. Der nächste Schritt kann, muss aber nicht unbedingt sein. Das Papier wird weiß grundiert und wieder getrocknet. Jetzt kann das Motiv mit einem sehr spitzen Bleistift aufgezeichnet werden. Durch entsprechende Markierungen (Nadelstiche) wird das Motiv auf die Rückseite übertragen. Es eignet sich aber auch eine Glasscheibe (Fenster) zum exakten Durchzeichnen. Die meisten Nationalflaggen sind graphisch einfach konstruiert. Als Beispiel verwende ich hier den Union Jack und die Trikolore. Das farbige Ausmalen erfolgt mit REVELL Aqua-Farben, wobei andere Wasserfarben diesen Zweck auch erfüllen. Sind beide Seiten bemalt und getrocknet wird die Flagge aus dem Bogen herausgeschnitten und die Schnittkanten gegebenenfalls nachkoloriert. Jetzt wird der erste Arbeitsschritt, das Bügeln, umgekehrt. Die bemalte Flagge wird nun aufs übelste traktiert. Um auch kleinste Falten in das Papier zu bekommen wird sie geknüllt, wieder aufgefaltet und wiederum geknüllt. Am Besten über Stunden zur Kugel geknüllt in der Hosentasche herumgetragen. So entsteht eine schöne, nennen wir es „Unterfaltung". Nun wird die faltige Fahne in verdünntem Weißleim eingelegt bis sie wieder richtig durchfeuchtet ist. Dies ist die gefährlichste Stelle, kann das Papier jetzt doch schnell einreißen. Auf einer ebenen Fläche (PU-Brettchen) wird die Flagge jetzt ausgelegt und in den gewünschten groberen Faltenwurf gelegt. Die Flagge wird an ihren Außenkanten mit Stecknadeln fixiert, bis sie wieder vollständig getrocknet ist und ihre alte Festigkeit wieder erlangt hat. Jetzt kann sie, die Fahne an einen Stock, die Flagge an eine Flaggleine geklebt werden. Es ist wichtig, sich sehr genau nach den zeitgenössisch korrekten Fahnen und Flaggen zu erkundigen. Die falsche Beflaggung kann das ganze Modell ruinieren. Gab es doch schon eine prachtvolle „La Couronne" mit der Trikolore am Flaggstock... oder elisabethanische Galeonen mit dem Union Jack. Auch gibt es natürlich eine Menge wesentlich kompliziertere Motive als den weißen Adler auf weißem Grund. Löwen, Schlangen, Drachen und anderes Getier bevölkerten die Fahnen und Flaggen vergangener Zeiten. Auch komplexe Wappen wurden geführt. Diese von Hand zu zeichnen und zu malen ist extrem schwierig. Hier kann aber die moderne Elektronik helfen. Mit einem Grafikprogramm können komplizierteste Motive auf dem Rechner gestaltet und dann in jeder beliebigen Größe ausgedruckt werden. Dabei ist natürlich die entsprechend richtige Papiersorte zu wählen.
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Frank Brüninghaus Publiziert am 15. Juni 2017 Du bist hier: Home > Tipps & Tricks > Nützliches aus dem Alltag > Flaggen für Schiffsmodelle aus Papier © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |