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Tarnanzug mit filigranem Tarnmuster "tapezieren"

von Dieter Seng

Warnung: Bei allen unseren Tipps & Tricks immer an die Sicherheit denken und wenn möglich erst an einem Probestück ausprobieren.


Tarnanzug mit filigranem Tarnmuster "tapezieren"

Ich baue hauptsächlich Militärjets, aber hier und da eine Figur dazu zu stellen, bringt etwas Abwechslung.

Es gibt Tarnmuster auf Kampfanzügen, die man nicht so ohne weiteres aufmalen kann. Von daher bin ich mal einen anderen Weg gegangen. Das Beispiel ist ein Tarnanzug der U.S. Air Force der Gegenwart.

Ich habe mir also ein passendes Bild im Internet gesucht und davon einen Ausschnitt der Tarnflecken erstellt.

Die Grafik muss dann auf die passende Größe herunterskaliert werden. So habe ich sie dann auf einen klaren Decalbogen von "Experts-Choice" ausgedruckt. Wichtig ist, dass man die Farbe mit einem Bearbeitungsprogramm anpasst. In meinem Fall habe ich es vom Originalbild übernommen und es wurde "leicht" lila. Also immer erst mal einen Probedruck machen und den Farbton vergleichen. Die gedruckten Decals habe ich mit Microscale Liquid Decalfilm bepinselt und über Nacht trocknen lassen.

In meinem Fall habe ich einen Farblaserdrucker verwendet, es sollte aber auch mit einem Tintenstrahler gehen.

Tarnanzug mit filigranem Tarnmuster "tapezieren"

Die Figur wurde anschließend mit der hellsten Tarnfarbe grundiert. In diesem Fall ein sehr helles, fast weißes Grau.

Tags drauf konnte ich mit dem "Tapezieren" beginnen. Entsprechende Stücke aus den Decals ausschneiden und unter Einsatz von viel Weichmacher aufbringen.

Tarnanzug mit filigranem Tarnmuster "tapezieren"

Es dauert seine Zeit, bis alle Lücken geschlossen sind, und dann sieht das so aus. (Denkt euch bitte den Kopf weg.) Während der Weichmacher seine Arbeit verrichtet, muss immer wieder die Faltenbildung kontrolliert und evtl. beseitigt werden. Hier und da kann die Faltenbildung aber auch erwünscht sein.

Tarnanzug mit filigranem Tarnmuster "tapezieren"

Dort, wo die Decals überlappen, habe ich mit einem Messer vorsichtig die Farbe abgekratzt. Wenn es doch mal zu viel war: Kein Problem, dies lässt sich mit der passenden Farbe (ich nahm Ölfarbe) wieder ausbessern, oder man bringt ein weiteres kleines Decalstück auf.

Um die Decals zu schützen habe ich die Figur in Erdal Glänzer getaucht und trocknen lassen.

Jetzt kann man die Figur, wie gewohnt, bemalen und washen. Eine Schicht Mattlack nimmt den Glanz und lässt das Ganze realistischer wirken.

So sieht das dann fertig aus, mit anderem Kopf, farblich besser angepassten Decals und veränderten Armen.

Tarnanzug mit filigranem Tarnmuster "tapezieren"

Ich möchte noch erwähnen, dass es besser ist, die Rangabzeichen in einen Tarnfleckausschnitt zu integrieren. Ich habe sie separat gedruckt, und so werden sie nach dem Aufbringen zu dunkel, was mit bloßem Auge allerdings zu verschmerzen ist. Optional wäre, die Dinger etwas heller zu drucken, bzw. die Streifen des Sergeanten-Abzeichens noch dünner zu machen, da hier der Hausdrucker an seine Grenzen kommt. Aber jeder, wie er mag.

Ich hab riesig Respekt vor den Figurenmalern, deren Arbeiten auch auf den Nahaufnahmen so toll aussehen. Nun, soweit bin ich noch nicht - aber es geht hier primär um den Tarnanzug.

Pinseln oder Tapezieren - ich denke, es ist für manche Tarnflecken eine Überlegung wert und mein erster Versuch erhebt nicht den Anspruch perfekt zu sein.

Wer weiß - in naher Zukunft liegen den Figurenbausätzen auch die "Anzüge" bei.

Dieter Seng

Publiziert am 07. Mai 2016

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