Anzeichnen einer Wasserlinievon Christian GrothWarnung: Bei allen unseren Tipps & Tricks immer an die Sicherheit denken und wenn möglich erst an einem Probestück ausprobieren. Heute möchte ich euch ein simples aber wertvolles Hilfsmittel zum Anzeichnen der Wasserlinie bei Modellschiffen vorstellen. Als Testobjekt musste die nagelneue Bismarck in 1:200 von Trumpeter herhalten. Der gigantische Rumpf ist nicht nur sehr sperrig und unhandlich, Trumpeter hat auf jede Gravur für die Wasserlinie oder den Wasserpass verzichtet. Gerade bei so großen Rümpfen ist da ein einfaches, aber wirksames Hilfsmittel eine echte Erleichterung, denn einfaches Abkleben der Länge nach per Augenmaß wird garantiert schief. Es gibt derartige Halterungen für Stifte auch im Handel, die finde ich aber alle zu wackelig, dieses Konstrukt hier ist erdbebensicher. Gebraucht werden lediglich ein altes Brett, ein Bleistiftstummel, vier Enden einer Gewindestange und ein paar Muttern. Und natürlich eine ebene Fläche, wo der Rumpf gut heraufpasst und unser Werkzeug auch noch Platz hat. Die seitliche Bohrung im Brett sollte ausreichend tief genug sein, damit der Bleistift nicht wackelt und stramm sitzt. Auf Genauigkeit der Bohrungen kommt es absolut nicht an, denn jede schiefe Bohrung kann hinterher durch das Verstellen der als Füße dienenden Gewindestangen ausgeglichen werden. Zunächst muss natürlich die exakte Höhe der Wasserlinie ermittelt und für das Modell dem Maßstab entsprechend übertragen werden. Bei Bismarck z.B. beträgt die Seitenhöhe exakt 15 Meter, Freibord mittschiffs waren 5,67 Meter. Das lässt sich leicht auf die Maße des Modells umrechnen. Die Gewindestangen werden dann soweit verdreht und gesichert, bis die Bleistiftspitze bei dem gerade und wackelfrei stehenden Modell die umgerechnet möglichst exakte Höhe mittschiffs trifft. Dann braucht das Ganze nur noch einmal der Länge nach entlanggezogen werden, fertig ist die gerade Linie, an der dann abgeklebt und gemalt werden kann. Fehlversuche sind dank des Bleistifts nicht tragisch, dann muss man eben nochmal starten. Entscheidend ist am Ende, dass eine gerade Linie herauskommt. Ich habe diese Methode bei allen großen Rümpfen wie Bismarck, Flower-Korvette, Elco 80 oder Hermann Marwede erfolgreich angewendet mit für mich zufriedenstellenden Ergebnissen. Viel Spaß beim Nachbau! Christian Groth Publiziert am 11. Januar 2013 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |