Formenbau Schritt für Schrittvon Manfred SchäferWarnung: Bei allen unseren Tipps & Tricks immer an die Sicherheit denken und wenn möglich erst an einem Probestück ausprobieren.
Formenbau Schritt für SchrittWenn man mal ein Teil mehr braucht, und nicht gleich den ganzen Bausatz deswegen unnütz mehrfach kaufen möchte, ist es manchmal nötig, einige eigene Abgüsse aus einer selbst hergestellten Form zu erstellen. Da die Kosten für die Anschaffung der Komponenten nicht unerheblich sind, sollte man sich die Sache schon durchrechnen, ob diese Aktion sich auch rechnet. Um grundlegende Fehler und die Vergeudung von Material zu vermeiden, möchte ich meine Erfahrungen hier mitteilen. Man braucht eigentlich nicht viel, um einigermaßen vernünftige Abgüsse herzustellen...
So, nun können wir loslegen...Schritt 1: Die Knetmasse wird schön eben auf einer ausreichend großen Plastikplatte ausgerollt, ein Rahmen aus Kunststoffstreifen mit gutem Malerkrepp umklebt und nach dem Einbetten des Urmodelles in die Knetmasse abschließend aufgesetzt. Das abzuformende Teill wird so eingebettet, dass die Hälfte des Objektes von der Knete bedeckt ist und kein Silikon darunter laufen kann. Mit einem Pinselstiel o.ä. werden Vertiefungen in die Knetmasse eingearbeitet. Diese Seite der Form muss absolut sorgfältig vorbereitet werden, so eben wie möglich und auslaufsicher.
Schritt 2: Nun kann das Silimint, welches aus zwei Komponenten besteht, angemischt werden. Vorher sollte man noch das Volumen ausrechnen - zu viel Gießmasse ist Verschwendung - zu wenig kann durch den schnellen Vernetzungsprozess schwer ergänzt werden! Höhe der Umfassung nicht zu knapp berechnen, da die Form eine gewisse Stabilität braucht (ca. 1cm pro Formhälfte minimum) Jetzt beide Komponenten in ein entsprechend großes Gefäß einfüllen und ca. 1-2 min. gleichmäßig umrühren. Einen alten Pinsel in die Gießmasse tauchen und damit das Urmodell dünn bestreichen. Ebenfalls die Vertiefungen, welche der Form danach den gewissen Zusammenhalt geben. Dann zügig mit der restlichen Masse auffüllen. Nun die Form auf einer ebenen Fläche einen Tag aushärten lassen und in dieser Zeit nicht mehr bewegen.
Schritt 3: Am nächsten Tag zieht man den Rahmen mit Formhälfte von der Knetmasse ab. Das Urmodell bleibt hierbei leider an der Masse hängen und muss später wieder sorgfältig eingesetzt werden. Jetzt schneidet man den Rand von der Unterseite ab, bis die Form eben aufliegt .
Schritt 4: Jetzt wird die Formenhälfte wieder eingerahmt, von außen verklebt und mit Vaseline bestrichen (nicht vergessen, da die Form nach dem 2. Guss sehr schwer zu trennen wäre). Dann kann die die zweite Hälfte der Form gegossen werden.
Schritt 5: Am nächsten Tag (nur zur Sicherheit) kann die Endformung stattfinden. Hat geklappt ohne Risse und Hinterschneidungen.
Schritt 6: Endlich können die beiden Formhälften mit 2-Komponenten Resin ausgegossen werden. Fängt das Resin in der Form an dickflüssig zu werden und kann nicht mehr ausfließen, können die beiden Hälften zusammengedrückt werden. Nach 2-3 Stunden kann das Modell entnommen werden und bis zum Aushärten an einem sicheren Ort aufbewahrt werden. Bemalt wird das Ganze dann mit den üblichen Modellbaufarben. Viel Spaß beim Probieren und viel Freude an dem Selbstgegossenen! Zur InformationAls Gussmaterial für die Tragbahre wurde Kunststoff der Firma KAUPO verwendet. Manfred Schäfer Publiziert am 15. Juni 2010 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |