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Digitale Fotografie & Modellbau Teil 4

Künstlicher Hintergrund und Ausleuchtung mit Kunstlicht

von Stefan Szymanski

Warnung: Bei allen unseren Tipps & Tricks immer an die Sicherheit denken und wenn möglich erst an einem Probestück ausprobieren.


Es gehört eigentlich nicht zum Modellbau, doch hat man auch zwangsweise damit zu tun, wenn man seine gebauten Modelle oder auch diverse Bauschritte bildlich verewigen will. Es geht dabei natürlich um die Fotografie - ein Thema, welches eigentlich schon ein Hobby für sich ist, sehr komplex und zum Teil auch kostenintensiv sein kann.

Das allein mag schon abschrecken. Doch muss dies nicht immer der Fall sein. Die digitale Fotografie hat vieles enorm erleichtert, so lassen sich auch mit relativ einfachen Mitteln durchaus sehr brauchbare und schöne Ergebnisse erzielen.

Meine kleine Fotoecke
Meine kleine Fotoecke

Zum Einstieg werde ich das Thema "Hintergrund und Ausleutung mit Kunstlicht" behandeln. So können in geschlossenen Räumen Bilder unter kontrollierten und standardisierten Bedingungen fotografiert werden. Was benötigt man dazu?

  • einen neutralen Hintergrund
  • externe Lampen für eine gute Ausleuchtung

Für ein Foto aus der Bauphase mag der Bastelplatz als Ambiente noch genügen...
Für ein Foto aus der Bauphase mag der Bastelplatz als Ambiente noch genügen...

...aber das fertige Modell hat ohne Frage Besseres verdient!
...aber das fertige Modell hat ohne Frage Besseres verdient!

Der Hintergrund

Man sollte zum Ablichten seiner Modelle bestenfalls immer einen neutralen Hintergrund, z. B. in Form einer farbigen Kunststofffolie verwenden, die man so positioniert, dass das komplette Umfeld des Modells kantenfrei abgedeckt ist. Diese Folien sind meist in den üblichen Farben verfügbar, wie diese bei dieser Art der Ablichtung von kleineren Objekten gerne verwendet werden. Die gängigen Farben sind dabei weiß, schwarz, grün oder grau. Diese Folien findet man u.a. beim größten bekannten Online-Händler.

Auch das Wohnzimmer ist als Hintergrund nicht geeignet
Auch das Wohnzimmer ist als Hintergrund nicht geeignet

Ich bin nach mehreren Testversuchen zu dem Ergebnis gekommen, dass ich mit einem grauen Hintergrund am besten zurecht komme. Doch lassen sich gute Ergebnisse auch mit den anderen Farben erzielen, auf jeden Fall sollte eine Farbe gewählt werden, die zum Objekt, das fotografiert werden soll, einen Kontrast ergibt.

Kunststofffolien dieser Art kann man im Fach- oder Großhandel beziehen
Kunststofffolien dieser Art kann man im Fach- oder Großhandel beziehen

Ein grauer Hintergrund eignet sich auch für die Ablichtung eines grauen und unlackierten Modells
Ein grauer Hintergrund eignet sich auch für die Ablichtung eines grauen und unlackierten Modells

Es gibt auch die Möglichkeit, ein ausgedrucktes Panoramabild einer Landschaft als Hintergrund zu verwenden. Doch sollte dies nur in Betracht gezogen werden, um z. B. Teilausschnitte eines Dioramas zu zeigen. Passende Vorlagen zum jeweiligen Modell/Diorama findet man zuhauf im Internet. Ein Ausdruck im Format DIN A4 reicht hier z.B. bei kleineren Maßstäben vollkommen aus.

Originalbild eines Dioramas mit Panoramahintergrund...
Originalbild eines Dioramas mit Panoramahintergrund...

...und hier das fertige Bild, wie es im Beitrag zu sehen ist
...und hier das fertige Bild, wie es im Beitrag zu sehen ist

Die Ausleuchtung

Beim Arbeiten mit Kunstlicht ist beim Fotografieren von Modellen eine gute Ausleuchtung essentiell. Dabei sollte immer beachtet werden, dass der abzulichtende Bereich des Modells gut und vollständig ausgeleuchtet ist. Durch eine Beleuchtung aus verschiedenen Richtungen (siehe Bild) wird eine Verschattung weitestgehend vermieden. Auf den Einsatz des Kamerablitzes sollte hier verzichtet werden, da durch das harte Licht von vorn Schlagschatten erzeugt werden können. 

Hier sieht man die Positionierung der Lampen für eine schattenfreie Ausleuchtung
Hier sieht man die Positionierung der Lampen für eine schattenfreie Ausleuchtung

Ein gut ausgeleuchtetes Diorama (1:72) vor grauem, neutralen Hintergrund
Ein gut ausgeleuchtetes Diorama (1:72) vor grauem, neutralen Hintergrund

Für die Beleuchtung benutze ich eine LED-Arbeitsleuchte, sowie zwei kleine LED-Lampen mit Mini-Stativ. Während eine Arbeitsleuchte eh zu jedem Modellarbeitsplatz gehören sollte, sollte man den Kauf dieser kleinen Lampen als sehr nützliche Investition sehen (beide Lampen mit Stativen zusammen liegen ungefähr bei 80 Euro - Stand Ende 2021). Nach Möglichkeit sollte das Kaltlicht dieser LED-Lampen anderen Lichtquellen gegenüber bevorzugt werden, da z. B. die herkömmliche Glühbirne bei Bildern immer einen gewissen Gelbstich hervorrufen kann.

Die zusätzlichen LED-Leuchten, die der maximalen Ausleuchtung ohne Schatten dienen
Die zusätzlichen LED-Leuchten, die der maximalen Ausleuchtung ohne Schatten dienen

Natürlich gibt es auch die Möglichkeit, sogenannte Lichtzelte zu verwenden. Diese gibt es in verschiedenen Abmaßen und ermöglichen eine gute Ausleuchtung, verbunden mit einem neutralen Hintergrund. Der Nachteil liegt in der Begrenzung der Maße, sowie in der Tatsache, dass man entweder den nötigen Platz für dieses Zelt benötigt oder dieses je nach Bedarf auf- und abbauen muss.

Auch Lichtzelte eignen sich für das Ablichten von kleinen Modellen
Auch Lichtzelte eignen sich für das Ablichten von kleinen Modellen

Fazit

Ein gut ausgeleuchtetes Modell vor einem adäquaten Hintergrund zu fotografieren, ist letztendliich kein "Hexenwerk" und bedarf nur wenig zusätzlichen finanziellen Aufwand, betrachtet man es im Vergleich mit den Summen, die wir in unser Hobby investieren. Ein  Modell, in das man viel Zeit und Mühe gesteckt hat, sollte es wert sein, angemessen in Szene gesetzt zu werden!

Stefan Szymanski

Publiziert am 28. Dezember 2021

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