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Do 215B-4

(ICM - Nr. 48241)

ICM - Do 215B-4

Produktinfo:

Hersteller:ICM
Sparte:Flugzeuge Militär WK2
Katalog Nummer:48241 - Do 215B-4
Maßstab:1:48
Kategorie:Bausätze (Plastik)
Erschienen:2014
Preis:ca. 33 €
Inhalt:
  • 5 Styren-Gussäste
  • 1 Gussast mit Klarsichtteilen
  • 1 Nassschiebebogen
  • 1 Bauanleitung 

Besprechung:

Das Original:

Die Do 215 war als Exportversion der Do 17 geplant, doch erst als der sonst zufriedenstellende Entwurf mit dem DB601Ba Reihenmotor ausgerüstet wurde, gelang es ein Muster zu erstellen, das Interessenten zum Kauf bewegen konnte.

Mit der Serienproduktion der A1 wurde 1939 - basierend auf einem Auftrag aus Schweden - begonnen, die jedoch im Monat vor dem Kriegsbeginn aufgrund der politischen Situation eingefroren wurde. Mit dem Einritt in den Krieg wurden die 18 Maschinen, die bis hier gebaut waren, konfisziert. Mit den nun folgenden Modifikationen wurde die Bezeichnung "Do215B" eingeführt. Neben zwei Stück, die an Russland geliefert wurden, kamen im Ganzen 103 Maschienen zum Einsatz. Sie versahen Dienste als Bomber, vornehmlich aber als Langstreckenaufklärer und später auch als Nachtjäger. Neben der deutschen und russischen fand auch die ungarische Luftwaffe Verwendung für den "fliegenden Bleistift", wie der Vogel wegen seines schlanken Rumpfes gern bezeichnet wurde. Soweit bekannt, wurden die letzten 215er Ende 1944 außer Dienst gestellt.

Das Modell:

ICM bringt mit der Do215B4 im zweiten Anlauf seine erste zweimotorige Maschine in 1:48 auf den Markt, nachdem vor einigen Jahren die Entwicklung einer Fw189 aufgrund der Konkurrenzsituation abgebrochen wurde.

Der vorliegende Modellbausatz stellt eine "B4" dar, die sich als Langstreckenaufklärer durch die Verwendung der Reihenbildkameras Rb20/30 und Rb 50/30 von den Vorgängermodellen unterscheidet.

Der Bausatz wird in einer sehr stabilen, einteiligen, von oben zugänglichen Faltschachtel geliefert. Die Schachtel ist allseitig bedruckt und zeigt neben dem schönen Deckelbild CAD Zeichungen auf der Rückseite, sowie Detailinfos zum Bausatz und dem Original an den Seiten.

Innenliegend befinden sich alle sechs Gussäste in einem ordentlich verpacken Polybeutel. Die Klarsichtteile sind hier, noch einmal separat verpackt, in einem Extrabeutel zu finden. Das ganze Gussrahmen-Bündel ist so kompakt, dass sich die Bauteile nicht gegeneinander verschieben können. Ein Verkratzen ist somit sehr unwarscheinlich. Wenn die Teile aber erstmal aus dem Beutel sind, passen die nicht so einfach wieder rein. Der Bastler sollte dann von sich aus für den Schutz der Teile sorgen. 

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... was rappelt in der Kiste?

Das Modell wird sich zum guten Schluss aus 205 Teilen zusammensetzten. Diese sind dem Vernehmen nach zweckmäßig auf sechs Rahmen verteilt. Das Orten der Teile wird durch eine nummerierte Teileübersicht in der Bauanleitung vereinfacht. Zu dieser später mehr.

Die Teile sind komplett fehlerfrei gespritzt. Es gibt weder Fischhäute noch unnötig deutliche oder übertriebene Formtrennlinien. Ein paar Auswerfmarken befinden sich im späteren Sichtfeld. Dennoch sollte es für einen Bastler, der sein Hobby halbwegs beherrscht, hier keine Schwierigkeiten geben. Das erste Zusammenhalten der großen Bauteile verspricht einen weitgehend unkomplizierten Bau ohne viel Spachteln. Ob die innenliegenden Bauteile und -gruppen diesen Prozess behindern, kann man von hier aus natürlich nicht feststellen.

Alle Oberflächen weisen Gravuren auf. Diese gehören nicht zu den Feinsten im Markt, sind aber sicher nicht als "Gräben" zu bezeichnen. Ich glaube, dass das Ergebnis nach dem Lackieren durchaus überzeugend sein wird.

Die Bauteile sind schön dünnwandig gespritzt. Die Tragflächen laufen ebefalls sehr schön dünn und scharfkantig aus. Die Kontrollflächen sind allesamt separat von den Tragflächen dargestellt und können daher problemlos ausgelenkt werden. Die Stoffbespannung ist für meinen Geschmack durchaus überzeugend. Die Kontrollhörner liegen als separate Bauteile bei. Auch bei den dickeren Teilen sind keine wesentlichen Schrumpf- oder Sinkstellen zu finden. Flussmarken sind zwar auf allen größeren Teilen erkennbar, stören die Oberflächen aber nicht.

Die Klarsichtteile, die für die B-4 verwendet werden sollen, sind schlierenfrei und Dank der separaten Tüte auch nicht verkratzt. Eine weitere Klarsichtversion der Kanzel liegt bei, kann aber aufgrund der Qualität nicht verbaut werden, da diese völlig trüb geraten ist. Kann das Absicht sein?

Der Nasschiebebogen hält vier Markierungen für das Modell bereit. Leider ist die Druckqualität nicht zufriendenstellend! Es finden sich einige Stellen, an denen die schwarze Farbe der Balkenkreuze nicht vollständig ist. Das kann zwar durch Nacharbeiten oder Alterung kaschiert oder durch Zukauf behoben werden, aber das kann nicht der Sinn und Zweck eines brandneuen Bausatzes sein.

Der Trägerfilm scheint ausreichend dünn zu sein. Die Verarbeitungsqualität muss sich natürlich bei der Fertigstellung erweisen. 

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Die Bauanleitung ist nach der ersten Durchsicht vorbildlich. Die klare und übersichtliche Gliederung, zusammen mit den grundsätzlichen Farbangaben, erlaubt ein stringentes Basteln ohne langes Grübeln oder Nach-Recherchieren... mit Ausnahme des Cockpits vielleicht, das sicher ein wenig mehr farbliche Gestaltung verträgt als in der Anleitung gezeigt. Die Schritte scheinen schlüssig und fehlerfrei zu sein, was sich jedoch immer erst beim Zusammenbau wirklich zeigt.

Nach insgesamt 93(!) Bauschritten ist der Bastler am Ziel und kann sich der Außengestaltung zuwenden. Es sind jede Menge übersichtliche Einzelbilder! Also: Nur keine Bange! Es werden vier Markierungsvarianten angeboten, die auf zwei Tarnschemen beruhen. Die Darstellung ist in Schwarz-Weiß gehalten und daher, zumindest für meinen Geschmack, nicht ganz zeitgemäß. Zumindest ich habe mich schon sehr daran gewöhnt, dass den meisten Neuerscheinugen heute Farbausdrucke der Tarnschemen beiliegen. Das ist jetzt aber Nörgelei auf ganz hohem Niveau und sollte niemanden wirklich schrecken, den Hersteller aber vielleicht in eine andere Marschrichtung lenken.

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Im ganzen Betrachtet ein wirklich gelungenes Debüt. Der Bausatz ist kein "Wunder-Kit" und liefert für einen Preis, der sich fast auf Revell-Niveau bewegt, ein wirklich überzeugendes Produkt ab. Der Vorbehalt liegt natürlich darin, dass ich das Teil noch nicht zusammengebaut habe und somit nichts über verdeckte Mängel berichten kann. Ich glaube aber, dass ICM seine Hausaufgaben gemacht hat!

Da freue ich mich jetzt schon auf die Ausrüstungsvarianten wie die Schnellbomber und die Nachtjäger!

Darstellbare Maschinen:
  • G2+JH 4./Aufkl.Gr.Ob.d.L., Frankreich, August 1940
  • T5+AH 1./Aufkl.Gr.Ob.d.L., Finnland, Juli 1941
  • L2+ES 3./Aufkl.Gr.Ob.d.L., Ukraine, August 1941
  • F7+53 1./ Langstreckenauklärungsgeschw. der königl. ungarischen Luftwaffe, Ukraine, August 1942

 

Stärken:
  • Bausatzneuheit
  • feine Details
  • fairer Ladenpreis
Schwächen:
  • Druckfehler auf dem Nasschiebebogen

 

Anwendung:

Für Anfänger und alle, die mehr draus machen wollen.

Fazit:

Ein guter Start für ICM in diesen Sektor des Marktes. Aus dieser Perspektive ein echter Gewinner mit nur kleinen Abstrichen und deshalb sehr empfehlenswert.

Diese Besprechung stammt von Guido Hopp - 11. Juli 2014

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