USS Pittsburgh CA-72(Trumpeter - Nr. 05726)Produktinfo:
Besprechung:GeschichteDie Kreuzer der Baltimore Klasse waren die erste Kriegs- Klasse an schweren Kreuzern der US Navy und entstanden aufgrund des kriegsbedingten Bedarfs an Flotten- Unterstützungsschiffen. Insgesamt wurden 14 Einheiten dieser Klasse gebaut. Dies waren „Baltimore" (CA 68), "Boston"(CA 69), "Canberra“(CA 70), "Quincy"(CA 71), "Pittsburgh"(CA 72), "St. Paul"(CA 73), "Columbus"(CA 74), "Helena"(CA 75), "Bremerton"(CA 130), "Fall River"(CA 131), "Macon"(CA 132), "Toledo"(CA 133), "Los Angeles"(CA 135), und "Chicago" (CA 136).
Die ersten vier Schiffe besaßen ein anderes Heck als die nachfolgenden Bauten. So ist für CA 68 bis CA 71 auf den Bausatz der USS Baltimore (Trumpeter Nr. 05724) zurückzugreifen. Die USS "Pittsburgh" wurde bei Bethlehem Steel Co. Quincy gebaut und am 10. Oktober 1944 in Dienst gestellt. Es folgte die Verlegung in die Pazifikregion wobei sie vor Iwo Jima und Okinawa eingesetzt wurde. Im März 1945 schleppte der schwere Kreuzer den schwer beschädigten Flugzeugträger (CV 13) ab und rettete so das Schiff vor der sicheren Versenkung durch die Japaner. In einem Taifun Anfang Juni 1945 verlor "Pittsburgh" die vorderen 33,5 m ihres Bugs. Nur der hervorragenden Leistung ihrer Besatzung bezüglich der Schiffssicherung ist es zu Verdanken, dass sie Guam erreichte. Dort wurde ein provisorischer Bug montiert. Bei Puget Sound, Bremerton, erhielt die "Pittsburgh" ihren neuen Bug, wurde jedoch im Anschluss nicht mehr eingesetzt und in das Reserveverhältnis überführt. Sie wurde für den Korea Krieg reaktiviert, anschließend modernisiert, jedoch dann im Atlantik eingesetzt. 1956 erfolgte die endgültige Außerdienststellung. Nach ihrer Streichung 1973 wurde "Pittsburgh" ein Jahr später zum Abwracken verkauft. Technische Daten:Abmessungen:
Das Modell:Der Rumpf liegt wie bei Trumpeter üblich mit einer Waterline und einer Vollrumpfoption vor. Zur besseren Aussteifung ist das Überwasserschiff mit Stegen versehen, um ein sich Werfen dieses zu verhindern. Leider wurde völlig unnötigerweise das Heck abgeschnitten. Dies wird viel Spachtelmasse erforderlich machen. Besser wäre es gewesen, wenn man den Bug abgeschnitten hätte. Dann wäre auch die interessante Variante der Rückverlegung nach dem Typhoon nach Guam darzustellen gewesen. Weiterhin wird man an den Deckskanten und am Vorschiff noch etwas spachteln und schleifen müssen. Das Deck ist sehr filigran gearbeitet und macht einen realistischen Eindruck. Der Bausatz ist mit vielen filigran gepressten Teilen ausgestattet. Besonders schön sind die Geschütze der schweren Artillerie, deren Seiten getrennt vom Geschützkörper gefertigt sind. Hier wird man leider auch spachteln müssen, jedoch ist die Detaillierung so viel besser. Die Radarantennen wirken realistisch, sind jedoch besser durch ein Photoätzteil zu ersetzen. Sehr gut in den Proportionen ist auch das Flugzeug gelungen. Es hätte jedoch besser mit durchsichtigem Polystyrol gefertigt werden sollen. Die 20mm Flak wirkt nicht realistisch. Besser wäre ein von der Geschützlafette getrenntes Rohr bewesen. Auch die Dämpfer an den 40mm Rohren wirken zu dick bemessen. Die gesamten übrigen Teile des Bausatzes sind allerdings sehr präzise geprägt. Gußgrate und Formenversätze findet man nicht. Die Decals sind sehr schön ausgeführt. Prinzipiell lässt sich aus dem Bausatz der Pittsburgh jede späte Version der Baltimore Klasse ab CA 72 bauen, jedoch fehlen dafür ab CA 130 die passenden Decals. Die farbige Bemalungsanleitung liefert uns das Tarnschema für Steuerbord und Backbordseite, sowie die Ansicht vom Bug und vom Heck. Die Farben sind auf Gunzefarben ausgelegt. Die Bauanleitung ist sehr übersichtlich gegliedert und führt in 9 Baustufen zum fertigen Modell. Stärken: Gute Bauanleitung, Decalbgen mit den Kennungen CA 68 Baltimore- CA 75 Helena, farbige Darstellung des Tarnschemas. Schwächen: Leider nur Decals bis CA 75, Deckelbild irreführend: Falsches Radar auf dem Vortopp! Im Bausatz jedoch richtig dargestellt, unrealistische Flak. Fazit:Schön, dass durch die Kooperation mit Pit Road auch diese sehr interessante Kreuzerklasse derart preiswert auf den Markt gekommen ist. Für die Freunde des Retro-Modellbaus (Bauen ohne Zurüstteile) sicher einer der besten Bausätze aller Zeiten. Mit ein wenig Nachhilfe durch Ätzteile und einer sorgfältigen Recherche kann sicher ein sehr gutes Modell aus diesem Bausatz entstehen. Sehr zu empfehlen! Diese Besprechung stammt von Torben Keitel - 29. Oktober 2005 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |
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