Blohm & Voss BV222 "Wiking"(Revell - Nr. 04383)Produktinfo:
Besprechung:Die Erstauflage von 2002
Vor fast 10 Jahren veröffentlichte ich hier auf Modellversium einen meiner ersten Galerie-Artikel: Es war die BV 222 V2 von Revell in 1:72. Ich erinnere mich noch sehr gut an den Bau des Modells. Es handelte sich um einen Testshot, der mir im Vorfeld der Veröffentlichung des Bausatzes von Revell im Jahr 2002 freundlicherweise zur Verfügung gestellt wurde. Jedoch fehlte damals noch der Bauplan und der Markierungsbogen. Letzteres war noch zu verschmerzen – aber über 280 Einzelteile ohne Anleitung zu montieren war nicht gerade einfach. Als irgendwann das Modell fast fertig war hatte ich dann auch den Bauplan und den Markierungsbogen im Briefkasten liegen. Nun ja – lang' lang' ist's her … Die Wiederauflage 2014
Es sollte bis 2014 dauern, bis der Bausatz von Revell wieder aufgelegt wurde. Bei der o.g. Vorgeschichte war ich entsprechend neugierig ob (und wenn was) sich am Bausatz geändert haben würde. Ich mache es kurz: Fast nichts. Die Spritzlinge bzw. Bauteile wurden unverändert übernommen, dementsprechend auch die Baustufen von Nr. 1 bis 70. An einigen Stellen hat sich zwar ein wenig der sog. „Fischhaut gebildet, die jedoch leicht und schnell entfernt ist. Revell legt dem Bausatz einen neuen Markierungsbogen bei, der zusammen mit der Lackierung in Baustufe Nr. 72 und 73 ins Spiel kommt. Noch ein Wort zum Markierungsbogen: Er ist wieder matt und einwandfrei gedruckt und sogar ein Stück kleiner als in der Erstauflage. Das neue weiße Rumpfband ist ein Stück länger als zuvor. Auch sind die Buchstaben der Kennung ein kleines Stück größer als zuvor. Das runde „Wiking“-Wappen ist leicht verändert. An oder ab welcher Maschine die alte oder neue Form des Wappens verwendet wurde kann ich derzeit nicht genau zuordnen. Fotos beweisen, dass beide Formen verwendet wurden. Das Wappen der SAGr. 130 ist nachweisbar z.B. an BV 138-Maschinen, aber an einer BV 222 habe ich es noch nicht gefunden.
Für Modellbauer, die die BV 222 V1 darstellen möchten, möchte ich, völlig neutral, auf einige Abweichungen hinweisen. Im Zweifel also bitte eigene Recherchen anstellen. Der Bausatz wurde von Revell als die V2 konzipiert. Er kann nicht so ohne weiteres in die V1 (egal ob die zivile oder militärische Version) zurückgerüstet werden. Die offensichtlichen Stellen/Unterschiede habe ich auf den Fotos markiert. So fehlt völlig die markante Lufthutze auf dem Rumpfrücken, direkt hinter der Ringantenne. Dieses Bauteil hatte auch schon in der Erstauflage gefehlt. Das hintere Frachttor auf der linken Seite hat eine andere Form und ist an einem anderen Platz. Einige Fenster befinden sich auch an anderen Plätzen und haben teilweise auch eine andere Form. Der Abwehrstand vor dem Cockpit und die beiden Stände auf den beiden Tragflächen müssen entfernt werden. Auch die Form und genaue Platzierung der Abwehrstände auf dem Rumpfrücken weichen bei V1 und V2 ab. Wer die V2 mit der attraktiven Wintertarnung bauen möchte kann sich das alles sparen. Jedoch sollte man dann die Lufthutze scratch bauen, die Radarantennen durch Ätzteile ersetzten und die Abwehrbewaffnung durch gedrehte Messingteile ersetzten. Da der Frachtraum recht detailliert ist, würde es sich auch empfehlen eines oder beide Frachttore geöffnet darzustellen. Oder vielleicht noch die Ruder ausschneiden und eingelengt darstellen? Nach wie vor hat der Bausatz das Potential durch zusätzliche Bauteile z.B. in die spätere C-Version verändert zu werden (neuer Bug, neue Motoren, neues Leitwerk). Als Resin-Umrüstsatz dürfte das alles wohl, wegen der Größe der Bauteile, nicht zu bezahlen sein. Aber vielleicht hat Revell ja ein offenes Ohr für solche Wünsche? Ach ja – und einen Displayständer für die BV 222 wünsche ich mir dann auch noch!
Darstellbare Maschinen:
Stärken:
Schwächen:
Anwendung: Nicht für Modellbauanfänger zu empfehlen. Fazit:Die Erstauflage hatte 2002 fast 26,- € gekostet - das war supergünstig. 2014 sind es schon fast 40,- €. Die Preissteigerung ist bedauerlich. Aber auch der aktuelle Preis ist für ein Modell in dieser Größe und dieser Detaillierung angemessen. Weitere Infos:Anmerkungen: Eine mögliche Bezugsquelle direkt beim Bausatzhersteller gibt es hier. Diese Besprechung stammt von Bernd Heller - 10. Mai 2014 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |