ASLAV-PC Phase 3(Trumpeter - Nr. 05535)Produktinfo:
Besprechung:Die ASLAV Fahrzeugfamilie basiert, wie schon der Name vermuten lässt, auf dem kanadischen Light Armoured Vehicle, der seinerseits eine Weiterentwicklung des schweizerischen MOWAG Piranha 8x8 darstellt. Das AuStralian Light Armoured Vehilce gehört zu den neueren gepanzerten Radfahrzeugen (Boxer, Stryker etc.) die mehr und mehr die klassischen Kettenfahrzeuge aus den Beständen der Heere verdrängen. Das australische Heer begann bereits 1990 mit ersten Feldversuchen mit 15 geleasten LAVs, um deren Eignung für das spezielle Klima in Australien zu testen. Nach umfangreichen Tests im Norden Australiens (Phase I) entschloss man sich 1992 dazu die kanadische Version des LAV zu beschaffen, zunächst wurden in Phase II 113 an die Verbände ausgeliefert. Später, in Phase III kamen noch einmal 144 Fahrzeuge hinzu. Einige Änderungen waren erforderlich, um die Fahrzeuge für die vorherrschenden Bedingungen anzupassen, die wichtigste davon waren andere Reifen, die dem Buschland mehr Widerstand bieten konnten, allerdings konnte das Problem der Reifenschäden nie ganz behoben werden.
Derzeit sind sieben verschiedene Versionen des ASLAV im Einsatz, die mit Type I bezeichneten Fahrzeuge gehören zu den LAV-25 mit der Bushmaster-Kanone im Drehturm, die Type II Fahrzeuge sind modifizierte Type I, die einen variablen Aufbau bzw. eine flexiblere Ausstattung ermöglichen. Vom Type II gibt es die hier besprochene ASLAV-PC Ausführung (Personnel Carrier), ein ASLAV-C ("Commando") Führungs- und Kommandofahrzeug, ein als ASLAV-S bezeichnetes Überwachungsfahrzeug sowie ein mit einem Medi-Kit ausgerüstetes ASLAV-A ("Ambulance") Sanitätsfahrzeug. Der Type III verfügt über einen verstärkten Aufbau zur Aufnahme von Bergungsgerät (ASLAV-F und ASLAV-R, "Fitter" respektive "Recovery"). Die Typen II und III können auf Einheitenebene auf andere Konfigurationen umgerüstet werden. Der ASLAV-PC verfügt über ein 12,7mm Browning M2 Maschinengewehr als Hauptwaffe sowie ein Standard 7,62mm MG als Zweitwaffe. Es können bis zu 13 Mannschaften transportiert werden, die das Fahrzeug über die hintere Zugangsklappe erreichen können. Der Bausatz ist, wie man leicht erraten kann, ein Mix aus neuen Gießästen kombiniert mit Teilen aus dem Basisbausatz des LAV-25. Bekannt auf früheren Auflagen sind die Unterwanne und der dazugehörige Rahmen A mit den Fahrwerksteilen (USMC LAV-25/00349), Rahmen H mit den Felgen und Rahmen D mit Anbauteilen für die Oberwanne (beide aus dem ALSAV-I/00392), der Rahmen mit dem Browning M2 Maschinengewehr stammt aus dem M1126 Stryker-Bausatz (00375), das 7,62er (Rahmen L) ist dem Bausatz des LAV-M entnommen (00391). Damit erklären sich dann auch die 46 Teile, die nicht benötigt werden (hauptsächlich vom Rahmen D). Es bleiben aber immer noch mehr als 350 Teile zusammenzusetzen. Die neuen Gießäste enthalten die versionsspezifischen Teile für den Mannschaftstransporter. Im Wesentlichen handelt es sich dabei um die gegenüber dem Aufklärungsfahrzeug geänderte Ausstattung und Ausrüstung außen am Fahrzeug. Dazu gehören z.B. das Rack mit dem Stromaggregat, die zahlreichen Wasserkanister mit den zugehörigen Halterungen, eine geänderte Beleuchtungsanlage, der MG-Stand, diverse Boxen und noch zahlreiche weitere Kleinteile (Handriffe, Zurrösen etc.). Die Detaillierung der einzelnen Teile ist durchweg sehr hoch, zumindest an den direkt sichtbaren Teilen. Einige Abstriche diesbezüglich muss man an den Fahrwerksteilen machen. Sowohl die Achsantriebe wie auch die Federbeine sind ein wenig vereinfacht worden, da man hier möglichst viel zu einem einzigen Bauteil zusammengefasst hat. Differentiale und die zugehörigen Wellen bilden ein Teil, alle zehn Antriebsstränge (acht Räder und zwei Schiffspropeller) bestehen gerade einmal aus sieben Einzelteilen. Bei den Federn sollte man sich überlegen diese aus Metall zu machen. Die Radaufhängungen und Räder sind wiederum sehr realistisch wiedergegeben. Die Räder selbst, wie üblich aus (glücklicherweise mattem) Gummi, sind ebenfalls sehr schön detailliert und sogar mit Beschriftungen versehen. Die einteilige Oberwanne wird mit zahlreichen Aufbauten und Anbauteilen versehen. Hier wurde soweit erkennbar alles berücksichtigt, was einen ASLAV-Personnel Carrier ausmacht. Die vielen Luken, obwohl separate Bauteile, sind nicht für eine geöffnete Darstellung gedacht, es fehlen sowohl die Details auf den Innenseiten wie auch der komplette Innenraum an sich. Schade eigentlich, denn gerade die Bauweise dieser Fahrzeuge hätte einen hervorragenden Einblick ins Innere ermöglicht. Dafür wird man aber mit einem sehr gut detaillierten Außenbereich entschädigt. Die zahlreichen Kunststoffteile werden durch einige Fotoätzteile ergänzt, diese kommen vor Allem bei Verschlüssen und Zurrösen zum Einsatz. Außerdem werden die Abdeckgitter über den Luftschlitzen des Motorraums mit Ätzteilen dargestellt. Die kleine Baumsäge, die in einer der Luken verstaut wird, ist ebenfalls als Ätzteil vorhanden. Die wenigen Klarsichtteile kommen vorwiegend bei den Optiken der Waffen und Sensoren sowie bei den Prismenspiegeln des Fahrers zum Einsatz. Auch die Scheinwerfergläser sind selbstredend Klarsichtteile. Ob jetzt alle Teile bzw. Ausrüstungsgegenstände genau so am Fahrzeug in der Realität montiert waren sollte man durch entsprechende Fotos abgleichen. Es gab auch Modifikationen, die bei verlegten Fahrzeugen erst vor Ort angebracht wurden. Dies betrifft vor Allem den Generatorblock und die elektronische Ausrüstung. Auch wären zwei Ersatzräder anstelle eines einzelnen sinnvoll gewesen, man kann dies auf vielen Fotos erkennen. Das Internet und speziell diverse Foren können hier weiterhelfen, z.B. armorama.com.
Der kleine Decalbogen erlaubt die Darstellung zweier nicht näher bezeichneter Fahrzeuge, eines davon sicherlich ein Fahrzeug von einem der aktuellen Krisengebiete Irak/Afghanistan. Der Druck ist sauber und versatzfrei. Die Bauanleitung ist wie üblich klar und übersichtlich gegliedert und lässt kaum Fragen offen. Die Bemalungsanleitung ist wie gewohnt als farbiges Blatt beigelegt. Die Farbangaben beziehen sich auf die Palette von Gunze mit Alternativen von Vallejo, Model Master Tamiya und Humbrol. Nicht immer sind alle Farben von jeder Marke direkt erhältlich. Die Federn überzeugen nicht wirklich, da der Kern zu dick ist. Darstellbare Maschinen: Zwei nicht näher bezeichnete Fahrzeuge:
Stärken:
Schwächen:
Anwendung:
Fazit:Ein typischer Trumpeter-Bausatz. Details auf hohem Niveau, welche allerdings nicht überall konsequent umgesetzt wurden. Schade, dass keinerlei Inneneinrichtung oder Figuren im Bausatz vorgesehen sind. Ansonsten durchaus empfehlenswert. Weitere Infos:Referenzen:
Auf Links habe ich aufgrund der Kurzlebigkeit derselben hier mal verzichtet. Suchmaschinen werden aber den Weg weisen. Diese Besprechung stammt von Frank Richter - 08. April 2014 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |
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