Miles M.14 Hawk III/ Magister Mk.I(Special Hobby - Nr. 48149)Produktinfo:
Besprechung:Die Miles M.14 Magister entstand aus einer Forderung des Air Ministry für einen adäquaten Trainer für die neuen Jagdflugzeuge der Royal Air Force. Die bis dahin für das Anfänger- und Fortgeschrittenen-Training verwendeten Maschinen wurden als unzureichend betrachtet (dies waren überwiegend die Avro Tudor, D.H. Tiger Moth und die Blackburn B.2). Im November 1936 wurde daher die Anforderung T.40/36 herausgegeben und die Firma Miles mit dem Bau eines Prototypen für einen zweisitzigen Trainer in Eindecker-Bauweise beauftragt. Das Resultat war die M.14, die im Wesentlichen eine Weiterentwicklung der M.2Y Hawk darstellte und der erste kunstflugtaugliche Trainer werden sollte. Das Flugzeug war eine Holzkonstruktion, obwohl man damals bei der RAF nur Ganzmetallflugzeuge in Dienst stellen wollte. Der Erstflug des Prototyps fand am 20. März 1937 statt. Die ersten Serienmaschinen wurden bereits im Herbst desselben Jahres an die Trainingseinheiten ausgeliefert. Insgesamt wurden über 1.200 Stück in drei Versionen gebaut (Mk.14, Mk.14A und Mk.14B). Der Exporterfolg der nunmehr als "Magister" bezeichneten Maschine war eher bescheiden, lediglich Irland (27), Ägypten (44) und die Türkei orderten den Typ, letztere Nation baute über 80 Maschinen in Lizenz. Nach dem Krieg wurden zahlreiche Maschinen für Argentinien aufbereitet, auch Chile, Portugal und die Thailändische Marine erhielten einige gebrauchte Exemplare. Der Bausatz hat mittlerweile auch schon gut zwölf Jahre auf dem Buckel. Seinerzeit unter dem Flashback-Label (einem Ableger des Artur Model Centrum aus der Tschechischen Republik) erschienen, hat nun Special Hobby die Formen seit einiger Zeit unter seinen Fittichen. Die Kunststoffteile wurden unverändert übernommen, neu sind die Zugaben in Form von Ätz- und Resinteilen. Die vorliegende Ausgabe ist wiederum eine Special Edition des bereits 2005 erschienenen Bausatzes mit der Katalognummer 48037. Die knapp über 40 Kunststoffteile, von denen einige durch die Resinteile nicht benötigt werden, sind von sehr guter Qualität ohne nennenswerte Grate oder Unsauberkeiten im Guss. Die Detaillierung ist sehr gut und auch die Form der Magister ist sehr gut getroffen. Ein Nachmessen ergab eine um 2mm zu kurze Spannweite, aber mal ehrlich - wer kann das schon sehen. Der einfache Aufbau des Bausatzes dürfte keinerlei Schwierigkeiten beim Zusammenbau erwarten lassen. Lediglich im Bereich der Abgasstutzten sollte man das Auspuffrohr etwas Nacharbeiten, da es an einer massiven Platte endet (die ovale "Platte" ist in Wirklichkeit ein Loch durch den man den Motor sehen [könnte]). Die beiden Einstiegsklappen sind leider fest angegossen, so dass man hier ggf. zur Säge greifen muss, wenn man diese geöffnet darstellen will. Die Resinteile kommen vorwiegend im Cockpit zum Einsatz. Die Detaillierung ist etwas besser als die der Kunststoffteile, da aber auch das Original hier recht einfach gemacht ist darf man natürlich keine Wunder erwarten. Ebenfalls aus Resin sind die Räder sowie der Propeller-Spinner. Das niedrige Seitenleitwerk wird nur für die ägyptische Version benötigt und ist ein Merkmal der Mk.14 (und auch der frühen Mk.14A). Ob die verlängerten "Strakes" vor dem Seitenleitwerk hier vorhanden waren konnte nicht verifiziert werden, diese wurden eigentlich auch erst mit dem höheren Leitwerk eingeführt. Streng genommen braucht man für diese Version auch noch eine andere Motorhaube, da die vierteilige Ausführung erst ab der -A Version eingebaut wurde. Einen Fotobeweis dafür habe ich nicht gefunden, allerdings zeigt ein Farbprofil im 4+ Heft eben genau diese andere Motorenverkleidung. Der Vollständigkeit halber sollte man dann auch die hintere Scheibe ersetzen, und zwar durch eine identische wie vorne. Die Fotoätzteile sorgen zum Einen für realistische Instrumente und das passende Gurtzeug für die Sitze, zum Anderen sind einige kleine, aber wichtige Teile für den Außenbereich enthalten, wie z.B. die Federbeinscheren, Pitotsonde und das Gestänge für den Blindflug-Vorhang. Letzterer ist sowohl als Kunststoffteil vorhanden als auch aus tiefgezogenem Klarsichtmaterial. Der 10x15cm große Decalbogen erlaubt die Darstellung dreier Maschinen. Da beim Original keinerlei Wartungshinweise oder ähnliches angebracht waren, enthält der Bogen auch nur die Hoheitsabzeichen und die individuellen Kennungen. Der Druck ist sauber und versatzfrei ausgeführt. Für die ägyptische Version gelten die oben genannten Vorbehalte bezüglich der nicht berücksichtigten Unterschiede bei der frühen Version. Bei der türkischen Maschine könnte man spekulieren ob die Kennung nun "2" oder "02" lauten müsste, auf diesem Bild der "03" aus dem Internet ist letztere Ausführung korrekt. Das Profil im 4+ Heft dagegen zeigt nur die einstellige Ziffer. Für die thailändische Version liegen mir keine weiteren Informationen vor.
Die farbige Bauanleitung, bestehend aus zwei doppelseitig bedruckten DIN A4 Blättern, ist zwar sehr klein aber dennoch übersichtlich gestaltet. Die Menge an Farbangaben ist vorbildlich und bezieht sich wie üblich auf die Palette von Gunze Sangyo. Es werden passende Kodierungen wo möglich angegeben (BS bzw. FS Farbsystem). Wer's gerne etwas größer haben möchte kann sich die Blätter auch beim CMK-Eshop herunterladen und ggf. ausdrucken.
Darstellbare Maschinen:
Stärken:
Schwächen:
Anwendung:
Fazit:Ein sehr empfehlenswerter Bausatz. Aufgrund der übersichtlichen Teilezahl und des einfachen Aufbaus ist ein sehr kurzweiliges Bastelvergnügen zu erwarten. Exotisch ist das Modell allemal. Weitere Infos:Referenzen:
Diese Besprechung stammt von Frank Richter - 24. Februar 2014 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |