Jugs over Italy(Eduard Bausätze - Nr. 1180)Produktinfo:
Besprechung:
Der Einsatz der P-47 über Südeuropa und Nordafrika fand im Wesentlichen bei der 12. und 15. Luftflotte statt. Bereits im Juli 1943 nahmen sie an der Operation Husky, der Landung in Sizilien Teil. Ab September 1943 fanden im Rahmen der Operationen Baytown & Avalanche Einsätze entlang der italienischen Küste statt. Im Januar 1944 unterstützten sie die alliierten Truppen bei ihrem Vorstoß nach Norden bei Anzio (Operation Shingle) und der Landung in Südfrankreich ab August 1944 (Operation Dragoon). Insgesamt sieben Fighter Groups waren bei der 12. und 15. Luftflotte im Einsatz, die 27th, 57th, 79th, 86th, 324th und die 350th FG bei der 12. und lediglich eine, nämlich die 325th FG bei der 15. Die erste Gruppe, die auf die P-47 umrüstete, war die 325th im September/Oktober 1943. Bis August 1944 waren alle Einheiten mit der P-47 ausgerüstet, die letzte war die 350th FG. Grundlage dieser Limited Edition bildet der sehr gute Bausatz von Academy. Dieser braucht sich in keinster Weise hinter seinen asiatischen Kollegen von Hasegawa und Tamiya zu verstecken. In seiner ursprünglichen Form bietet der Bausatz das beste Preis-Leistungs-Verhältnis aller erhältlichen P-47 "Bubbletop" Bausätze im Maßstab 1:48. Aufgewertet wird der Bausatz durch die Zugabe zweier Platinen mit Fotoätzteilen sowie zahlreicher Resinteile für's Cockpit, Propeller und die Räder. Der Motor an sich und die Fahrwerke müssen bis auf ein, zwei Ätzteile mit dem auskommen, was die Plastikteile hergeben. Im Falle des Motors ein wenig Schade, da hier die vordere Zylinderreihe und das Getriebegehäuse mit den Magnetos ein einzelnes Bauteil bilden und daher etwas plump aussieht. Wie auch bei der Academy-Auflage liegt auch hier das komplette Sortiment an möglicher Zuladung bei, angefangen von den verschiedenen Ausführungen der Zusatztanks über zweierlei Bomben bis hin zu den 5inch Raketen und den Bazookas (3-fach Raketenwerfer). Letztere sind allerdings nicht für die Verwendung in diesem Set vorgesehen und wandern in die Restekiste, zusammen mit zahlreichen anderen Bauteilen (knapp 50 um genau zu sein). Der Bausatz selbst verfügt über feine versenkte Gravuren mit erhaben abgesetzten Zugangsklappen am Rumpf und an den Tragflächen. Sicherlich sind letztere nicht jedermanns Sache, wen diese stören oder zu dick auftragen, sollte sie etwas herunterschleifen. Die äußeren Abmessungen und Konturen sind sehr gut getroffen, gleiches gilt für die Panellinien. Die Luftauslässe im Bereich des Motors sollte man "öffnen", da diese mehr oder weniger massiv ausgeführt sind, also nicht durchbrochen. Die Klappen rund um die Motorenabdeckung sind leider auch nur im geschlossenen Zustand baubar, hier sollte man zumindest die Verbindungsstellen "durchsägen", besser wäre natürlich ein leichtes Öffnen. Die Waffenanlage kann geöffnet gebaut werden, allerdings sind die Details in diesem Bereich überschaubar. In jedem Fall sollten die Kanonenmündungen durch passende Rohre ausgetauscht werden. Die Fahrwerke und deren Schächte sind ausreichend detailliert und können noch mit ein paar Leitungen aufgebessert werden. Werfen wir nun einen Blick auf das Zubehör. Die Fotoätzteile der farbigen Platine sind bis auf sechs Teile alle für das Cockpit vorgesehen. Die übrigen verteilen sich auf die Fahrwerke (Federbeinscheren), den Motor (Zündkabel), die Flossen der Bomben sowie den Schiebemechanismus der Cockpithaube. Die hervorragend gegossenen Resinteile ersetzen das komplette Bausatzcockpit, die Räder und Propeller. Die Cockpitteile sind um Längen besser als die Bausatzteile und auch einen Tick feiner im Vergleich zu anderen Detailsets. Die Teile werden durch die farbigen Ätzteile noch weiter detailliert. Etwas unschlüssig bin ich beim Cockpitboden. Es scheint die glatte Ausführung zu sein wie sie bei den P-40D-30 und später eingebaut waren. Da die Markierungsoptionen soweit ersichtlich nur die Blöcke P-47D-25 bis D-28 abdecken, sollte hier eigentlich der geriffelte Boden beiliegen, so wie im Bausatz selbst. Allerdings stellt sich die Frage inwieweit man dieses Detail im zusammengebauten Zustand bewusst wahrnimmt. Die Räder sind auf dem gewohnt hohen Niveau wie man es aus der Brassin-Reihe gewohnt ist, allerdings ist bei einer Felge etwas Vorarbeit vonnöten, da die Löcher nicht durchbrochen sind. Bei den Propellern hat man nun die Auswahl zwischen allen drei vorkommenden Arten: Hamilton Standard Hydromatic 24E50, Curtiss Electric mit symmetrischen (C642S) und asymmetrischen "Paddle Blade" Blättern (C542S). Nur die Curtiss Electric liegen als Resinteile bei. Zur einfacheren Montage und Ausrichtung der Blätter liegt eine kleine Lehre bei. Abgerundet werden die Zugaben durch einen Bogen mit Masken für die Räder und die Cockpithaube. Der sehr üppig ausgefallene Decalbogen ermöglicht den Bau von einer von sechs Maschinen, fünf davon in Naturmetall und eine im klassischen "Olive Drab". Die Druckqualität ist perfekt, die Farben kräftig und Null Versatz, wie man auf den Ausschnittvergrößerungen unten sehen kann. Unnötig zu erwähnen, dass für jede Maschine ein eigenes Typenschild vorhanden ist. Die beiliegenden Stencils sind in dieser Vollständigkeit auch nicht selbstverständlich (knapp 200 Stück!) Diese P-47 der 86th Fighter Squadron operierte vom Flugplatz Fano an der Adriaküste aus und unterstützte die sowjetischen Truppen, die in Jugoslawien kämpften. Die 79th Fighter Group, zu der auch die 86th FS gehörte, war ab Dezember 1944 dort stationiert und blieb dort bis in die zweite Aprilhälfte 1945. Markenzeichen der 79th FG war das blaue Seitenleitwerk mit den gelben Blitzen. Die Maschinen der 86th FS trugen die Nummern X50 bis X69. Das Staffelemblem wurde auf der linken Seite der Motorenabdeckung getragen. Deacon Dandy wurde im Februar 1945 auf dem Flugplatz fotografiert mit angehängten Bazooka-Raketen und 110L Napalm Kanistern. Edward Jones, Pilot dieser P-47, taufte seine Maschine nach seiner Freundin "Jake" aus seiner High-School Zeit. Er stieß im Sommer 1944 zur 64th Fighter Squadron und flog bis zum Ende des Krieges 76 Kampfeinsätze. Der schwarze Skorpion auf der Cowling geht auf den Namen der Staffel zurück, die "Black Scorpions". Die Maschinen dieser Einheit trugen die Nummern 10 bis 39. Die gelben Streifen auf den Flügeln und am Seitenleitwerk waren ein typisches Erkennungszeichen der 57th Fighter Group. "Big Reds Old Crow" war Teil der 527th Fighter Squadron, die von Pisa aus operierten. Die 86th Fighter Group, zu der diese Einheit gehörte, war ab Ende Oktober 1944 dort stationiert und verlegte im Februar 1945 nach Frankreich. Erkennungszeichen der 86th FG waren die roten und weißen Streifen am Heck der Maschine. Die Kennungen liefen von 70 bis 99. Die kleinen Bombensymbole entlang des Rumpfes stellen Einsatzmarkierungen dar. Beachtenswert bei dieser Maschine ist der rote "Flicken" direkt unter dem Luftauslass, hier wurde wohl eine Beschädigung ausgebessert. Die 65th Fighter Squadron wurde auch die "Fliegenden Hähne" (Flying Cocks) genannt, wie man unschwer am Staffelemblem erkennen kann. Diese von Lt. Sylvester "Bud" Hendricks geflogene P-47 trug gleich drei Namen an der Seite, "Blanche III", "Wally" und "The Ox Cart". Wie auch alle anderen Maschinen der 57th Fighter Group trug auch sie die gelben Streifen. Die Einheit war von September 1944 bis Kriegsende in Grosseto stationiert, die Kennungen waren hier von 49 bis 69. Als "Amy Lou" gehörte diese P-47 ursprünglich zur 314th Fighter Squadron (siehe unten). Nach einem Landeunfall im Januar 1945 wurde sie an die 315th FS übergeben und hörte fortan auf den Namen "Miss Ann". Eine weitere Notlandung war im März desselben Jahres fällig, nachdem der Propeller von der Flak getroffen wurde. 1st Lt. Richard G. Keene brachte die Maschine mit eingezogenem Fahrwerk zurück auf den Boden. Die rote Markierung war typisch für die 315th FS. Ob der Name "Miss Ann" auf beiden Seiten getragen wurde ist nicht bekannt. Die letzte Option zeigt dieselbe Maschine wie zuvor, hier jedoch als Teil der 314th Fighter Squadron / 324th Fighter Group. Die Einheit rüstete 1944 von der P-40 auf die P-47 um. Captain Harry A. Chance war der unglückliche Pilot, der die Bauchlandung mit dieser Maschine in Luneville/Frankreich ausführte, die zur Übergabe an die 315th FS führte. Fotos der Maschine zeigen den Namen am Bug auf der rechten Seite. Ebenfalls ist dort eine dunklere Färbung eines der Höhenleitwerke erkennbar, möglicherweise ein Austauschteil von einer getarnten Maschine. Die gelbe Markierung gehört zur 314th FS. Dier erhabenen Zugangsklappen sind nicht jedermanns Sache.
Curtiss Electric Paddle Blade links und symmetrische Blätter rechts Darstellbare Maschinen:
Stärken:
Schwächen:
Anwendung:
Fazit:Ein Rundum-Sorglos-Paket, das eigentlich keine Wünsche offen lässt. Die Ausstattung ist sehr üppig, die Qualität des Zubehörs auf dem gewohnt hohen Niveau von Eduard. Bei der Auswahl der möglichen Optionen dürfte für jeden etwas dabei sein. Der Preis ist dem Umfang angemessen, insgesamt sehr empfehlenswert! Weitere Infos:Referenzen:
Anmerkungen: Den Bausatz auf der Homepage von Eduard sowie die zugehörige Anleitung erreicht ihr über folgende Links: Diese Besprechung stammt von Frank Richter - 12. Februar 2014 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |
Modellbauer-Profil Frank RichterLand: Beiträge: 32 Dabei seit: 2003 Neuste Artikel:Alle 32 Beiträge von Frank Richter anschauen. |