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Hikawa Maru

(Hasegawa - Nr. 40028)

Hasegawa - Hikawa Maru

Produktinfo:

Hersteller:Hasegawa
Sparte:Schiffe Zivil
Katalog Nummer:40028 - Hikawa Maru
Maßstab:1:350
Kategorie:Bausätze (Plastik)
Erschienen:2011
Preis:ca. 110 €
Inhalt:
  • 2 Vollrumpfhälften
  • einteilige Brückenfront, Spritzguss
  • 13 Gussäste
  • feine Metallkette

Besprechung:

Das Original

Als eines von drei Schiffen des Typs lief das Motorschiff Hikawa Maru am 30.09.1929 vom Stapel. Die Jungfernfahrt der Namensgeberin der Klasse von Kobe nach Seattle fand bereits am 13.05.1930 statt. Als Kombinationsfrachter verdiente sie sich auf der Linie Yokohama - Vancouver - Seattle schnell den Namen "Königin des Pazifik" und transportierte so manchen illustren Gast zwischen diesen Zielhäfen hin und wieder zurück. Als letztes Schiff der Japanischen Handelsflotte besuchte Sie die Vereinigten Statten von Amerika vor dem Ausbruch der Feindseligkeiten zwischen den beiden Pazifikmächten.

Während in Pearl Harbour die Bomben fielen, wurde die Hikawa Maru für den Kriegsdienst umgerüstet. Als Lazarettschiff ausgestattet überlebte Sie als einer von zwei japanischen Großfrachtern den Krieg, wobei sie drei Minentreffern standhalten musste. Die beiden Schwestern, Heian und Hie Maru, als U-Boot Versorger genutzt, wurden 1943 bzw. 1944 versenkt. Wieder in Stand gesetzt und unter US amerikanischer Flagge fahrend, brachte die Hikawa Maru tausende Japanische Soldaten und Zivilisten aus dem gesamten Pazifikraum zurück in die Heimat.

Erst 1947 ging das Schiff zurück an seine Eigentümer, die NYK Linie. In den folgenden sechs Jahren lief die Hikawa Maru als reiner Frachter und kehrte erst 1953 in den Kombinationsdienst auf die angestammte Route zwischen Yokohama und Seattle zurück. 21.12.1960 stellte sie schließlich außer Dienst. Schon im Folgejahr wurde sie als Museum, Restaurant und Hotel einer zivilen Nutzung zugeführt. Nach einer kurzen Krisenphase, in der der Erhalt des Schiffes in Frage stand, ist die Hikawa Maru noch einmal überholt worden und ist der Öffentlichkeit seit 2008 wieder zugänglich.

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Hikawa Maru

 

Das Modell

Nein - ganz neu ist der Bausatz nun wirklich nicht mehr und dennoch hat es bis heute gedauert, bis ich ihn in die Finger bekommen habe. Eine ganze Zeit lang habe ich mich vom Preis beeindrucken lassen und jetzt, da ich das gute Stück in Händen halte, muss ich sagen, dass es wohl jeden Cent wert ist. Die Verpackung ist ein gutes Beispiel, wie's gemacht wird: großräumig, ohne verschwenderisch zu sein, stabil und attraktiv gestaltet. Nach dem Hochheben des Deckels bietet sich ein aufgeräumtes Bild. Der Spritzling mit den Rumpfhälften ist auf einen separaten Einleger gespannt, der die ganze Verpackung optimal stabilisiert. Die darunter liegenden Gussäste sind zu zweit und zu dritt in Polybeutel eingeschweißt und somit ausreichend geschützt. Auffällig sind die einzeln verpacke Brückenfront (Gussast E) und ein Gussast (V) mit Klarsichtteilen: Das findet man nicht überall!

Doch zurück zum Rumpf: Augenfällig sind die feinen Strukturen überall an der Rumpfaußenseite, die sogar bis unter das klassische Yachtheck ausgebildet sind. Besonders schön gelungen sind die angegossenen Galleriestreben. Der Wasserpass ist als feine Linie auf der Rumpfaußenseite zu finden. Eine technische Trennlinie, um das Unterwasserschiff abzutrennen, gibt es hingegen nicht. Die Ankerklüsen sind geschlossen dargestellt, während die Speigatten entlang des Decks all offen sind. Die Wellentunnel sind als separate Bauteile dargestellt. Der Rumpf wird, wie bei anderen Modellen aus diesem Hause, durch ein Innengerüst aus sieben Querschotten, bzw. -streben gestützt. Auch andere Hersteller wenden dieses System an. Hasegawa aber gelingt das Kunststück, dass sich die Aufnahmen dieser Stützten nicht als hässliche Sinkstellen auf der Außenseite zeigen.

Neben den schon genannten Bauteilen der Brückenfront und den Klarsichtteilen setzt sich der Baukasteninhalt aus weiteren zwölf Gussrahmen zusammen, die zum Teil zusammenhängend geliefert werden. Aufklärung verschafft hier der Teileplan am Anfang der Bauanleitung. Lediglich die Gussrahmen G, J und R sind zweifach vorhanden. Auf den Rs sind die Ständer für die Vollrumpfpräsentation zu finden. Die G-Rahmen enthalten ein Vielzahl von Kleinteilen in mehrfacher Ausführung. Hier gibt es u.a. Lüfter, Winschen, Ladebäume und auch massiv gegossene Treppen, die so fein gehalten sind wie technisch eben möglich, aber eigentlich nach Fotoätzteilen schreien. Auf den J-Rahmen finden sich reichlich Rettungsboote und Davits. Die Hauptdecksteile finden sich auf den Gussästen B, die Oberdecks auf dem Rahmen C und D.

Die Details an Deck sind hervorragend herausgearbeitet. Auch die Schottwände warten mit reichlich Kleinkram auf. Schornsteine und Masten finden sich auf dem Ast N. Insgesamt ist der Bausatz weitestgehend frei von sonst weit verbreiteten Gebrechen: Weder Fischhäute noch Sinkstellen sind zu finden. Die unvermeidlichen Auswerfermarken sind mit viel Umsicht so platziert, dass sie dem Bastler kaum noch Schwierigkeiten bereiten. 

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Hikawa Maru

 

Die Bauanleitung und Kleinteile

In einem Klarsichtbeutel findet sich eine sehr schöne, super feine Ankerkette. Ein umfangreicher Nassschiebebogen rundet das Bild ab. Als Zugabe findet man eine Broschüre über das Museum (komplett in japanischer Sprache), das die Hikawa Maru beherbergt, und eine Nostalgie-Postkarte. Zusätzlich gibt es ein Begleitheft, das, neben einem japanischen und englischen Geschichtsabriss des Schiffs, auch eine Anzahl schöner Schwarz-Weiß-Aufnahmen und einen Decksplan zeigt.

Die Bauanleitung kann man nur als lobenswert bezeichnen. In der Größe DinA4 zeigt sie übersichtlich die Platzierung der Bauteile und- gruppen im Kalender-Format. 24 großzügig dargestellte Bauschritte führen den Bastler ans Ziel. Für die Farbgestaltung liegt eine Anleitung im Maßstab 1:350 bei, die aufgerollt (nicht gefaltet!!!) im Karton liegt, den man im Anschluss an den Bau gleich einrahmen sollte, so schön ist der gemacht. Auf der Rückseite findet man denn auch den Takelplan, was das ganz Produkt treffend abrundet.

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Hikawa Maru

 

Darstellbare Maschinen:

Hikawa Maru

Stärken:
  • großartige Gusstechnik
  • gut geplant
  • unkomplizierter Aufbau
Schwächen:
  • keine ersichtlichen
Anwendung:

Ein wenig Erfahrung ist sicher von Vorteil, besonders komliziert ist der Bau aber nicht. Daher auch für versierte Anfänger geeignet!

 

Fazit:

Ein Kracher von einem Bausatz. Keine Frage: Sehr empfehlenswert!

Diese Besprechung stammt von Guido Hopp - 19. Dezember 2013

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