BK117 Space Design(Revell - Nr. 04833)Produktinfo:
Besprechung:Der BK 117 ist ein leichter zweimotoriger Vielzweck-Hubschrauber, dessen Prototyp P2 am 13. Juni 1979 bei MBB in Ottobrunn erstmals vom Boden abhob. Als Gemeinschaftsproduktion des deutschen Herstellers Messerschmitt-Bölkow-Blohm und der japanischen Kawasaki Heavy lndustries (KHI) wurden die Entwicklungskosten von geschätzt 100 Millionen US-Dollar zu gleichen Teilen getragen. Der am 25. Februar 1977 von Dr. Ludwig Bölkow und Teruaki Yamada unterzeichnete Kooperationsvertrag sah vor, dass MBB den neuen Hauptrotor sowie die zugehörigen Steuerungsbauteile und KHI die Zelle und das Hauptgetriebe entwickeln sollte. MBB bildete später als Teil von Daimler-Benz Aerospace (DASA) zusammen mit der französischen Aerospatiale das neue Unternehmen Eurocopter, zu deren Fertigungsprogramm die aktuelle Version BK 117-C2 als EC 145 gehört. Als Entwicklungsziel des neuen Hubschraubers war vereinbart worden, möglichst viele bewährte Komponenten des Vorgängermodells Bölkow Bo 105 zu übernehmen. Als erster Hubschrauber weltweit besitzt dieser einen Hauptrotor mit starrem Rotorkopf aus Titan als Verbundkonstruktion. Innenliegende Elastomerelemente dienen der Schlagdämpfung. Kegelrollen-Blattwinkellager stellen eine leichtgängige Verdrehung der Rotorblätter entsprechend der Stellung der Taumelscheibe sicher. Der Innenraum der Neuentwicklung sollte größer und die gesamte Antriebs- und Flugtechnik auf den neuesten Stand gebracht werden. Die ersten BK 117-A mit der Lycoming LTS 101-650B-1-Turbine konnten ihren Flugbetrieb am 9. Dezember 1982 aufnehmen. Der BK117 wird überwiegend in den Aufgabenbereichen Luftrettung, Intensivtransport und Polizei genutzt. Die ADAC-Luftrettung und die Deutsche Rettungsflugwacht e.V. (DRF) unterhält eine größere Anzahl BK-117/EC145. Im Irak und Südafrika sowie den USA wird er auch militärisch eingesetzt.
Als Passagiermaschine verwendet können elf Personen einschließlich Besatzung mitfliegen. Der BK 117-C1 besitzt zwei Turbinen Turbomeca Arriel 1E2 (692 WPS), einen verbesserten Heckrotor und mit standardmäßig 700 Litern Treibstoff mehr Reichweite. Das Abfluggewicht ist um 150 kg gestiegen. Die Maschine wurde am 2. Oktober 1992 zugelassen. Das vergrößerte Nachfolgemodell BK 117C-2 hatte im Jahr 2000 seinen Erstflug. Alle Versionen wurden auch von Kawasaki gebaut. Seit 2004 wird in Deutschland nur noch der BK 117C-2 als Eurocopter EC 145 gebaut. Bis 2010 sind von Kawasaki 147 und von MBB/Eurocopter 600 BK117 aller Versionen produziert worden. Eine der attraktivsten Farbgebungen wurde in den 1980er Jahren vom Designer Luigi Colani entworfen. Das „Space Design" dieses VIP-Hubschraubers sorgte für weltweites Aufsehen. Der Bausatz ist eine unveränderte Wiederauflage der "alten" Matchboxformen. Revell hatte ihn selbst schon einmal in dieser Lackierung im Programm, damals unter der Katalognummer 04408. Die 72 recht sauber gespritzten Bauteile in dunkelblauem Kunststoff weisen die für Matchbox typischen Merkmale auf. Das heißt die Rumpfbauteile verfügen über versenkte Gräben, der Innenraum über eine reihe recht einfach ausgeführter Details. Die zum Teil einteiligen Sitzreihen im Passagierabteil haben angegossene Sitzgurte, ansonsten ist alles glatt und ohne jegliche Strukturen. Das Cockpit verfügt über ein erhaben geprägtes Instrumentenbrett und einen Teil der Verstellhebel (die seitlichen fehlen). Überkopfkonsole, Schaltkästen an der Cockpitrückwand? Fehlanzeige! Da man die Türen sowieso nicht öffnen kann und die Fenster auch nicht gerade den besten Einblick gewähren, kann man sich großartige Verbesserungsmaßnahmen in diesem Bereich schenken. Da lohnt etwas Arbeit im Außenbereich schon eher. Die zahlreichen Antennen, Handgriffe und Bügel sollte man gegen maßstabsgerechtere Teile austauschen, ebenso die Scheibenwischer. Der Rotorkopf ist sehr einfach gehalten, allerdings ist das Original auch nicht übermäßig komplex aufgebaut. Die erhabenen Strukturen am Rumpf sollte man etwas dünner schleifen, insbesondere die Scheibenrahmen. A propos Scheiben, die Teile sind relativ dick und weisen eine Reihe von Kratzern auf. Inwieweit man da durch Polieren Abhilfe schaffen kann bleibt abzuwarten, die Schlieren werden aber bleiben. Der ca. 7x15cm große Decalbogen wurde in Kooperation mit Syhart Decals kreiert. Der in Italien gedruckte Bogen enthält alle für das Space Design notwendigen Elemente, also sämtliche Sterne, Galaxien, Planeten usw. Eigentlich wird der gesamte Rumpf mit Decals belegt. Um den Konturen folgen zu können sind die einzelnen Elemente stark zerstückelt und auch einmalig, d.h. ein genaues Studium der Bemalungsanleitung ist Pflicht. Letztere ist sehr großzügig ausgefallen, sogar größer als 1:72. Die blaue Grundfarbe muss man sich leider selber zusammenmischen (Nachtblau + Silber). Für den eigentlichen Zusammenbau werden nur 13 Bauschritte benötigt, diese sollten ohne größere Probleme zu machen sein. Überhaupt ist dieser Heli mit seinem spektakulären Outfit ein ideales Anfängermodell.
Darstellbare Maschinen:
Stärken:
Schwächen:
Anwendung:
Fazit:In der heimischen Vitrine ein echter Hingucker. Ideal auch für Zwischendurch geeignet, da man auch ohne großartige Nachdetaillierung ein sehr ansprechendes Ergebnis erhält. Diese Besprechung stammt von Frank Richter - 07. Dezember 2013 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |