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Bristol F.2B Fighter

(Revell - Nr. 08473)

Revell - Bristol F.2B Fighter

Produktinfo:

Hersteller:Revell
Sparte:Flugzeuge Militär bis 1939
Katalog Nummer:08473 - Bristol F.2B Fighter
Maßstab:1:48
Kategorie:Bausätze (Plastik)
Erschienen:September 2013
Preis:ca. 20 €
Inhalt:
  • 4 Gießäste aus hellbraunem Kunststoff
  • 1 Decalbogen
  • 1 Anleitung in Schwarz-Weiß

Besprechung:

Revell - Bristol F.2B Fighter

Die Bristol F.2B war ein zweisitziges Doppeldecker-Jagdflugzeug und kam im Ersten Weltkrieg ab 1916 über Frankreich zum Einsatz. Die Maschine wurde umgangssprachlich auch Bristol Fighter, Brisfit oder Biff genannt. Obwohl als Zweisitzer konzipiert, konnte die agile F2.B mit den einsitzigen Bristol Scout mithalten. Nach Behebung der anfänglichen Kinderkrankheiten erwies sich die solide Konstruktion als großer Erfolg. Sie blieb bis nach 1930 im Militärdienst und wurde auch als Zivilflugzeug erfolgreich eingesetzt. Die Type 12 F.2A der Bristol Aeroplane Company flog erstmals am 9. September 1916. Sie basierte auf der Type 9 R.2A des Konstrukteurs Frank Barnwells. Angetrieben wurde die F2.A von einem 190 PS (142 kW) starken Rolls-Royce-Falcon-1-Reihenmotor. Die Serienmaschinen erhielten eine überarbeitete Motorverkleidung und neue Tragflächen mit anderem Profil. Die Panzerung des Pilotensitzes entfiel.

Revell - Bristol F.2B Fighter

Die Maschine besaß ein starr vorwärts feuerndes 7.7-mm-Vickers-Maschinengewehr (0,303-Zoll), das den Einbau eines entsprechend ausgeformten Treibstofftanks hinter dem Motor erforderlich machte. Der Beobachter bediente ein drehbares 7,7-mm-Lewis-Maschinengewehr. Bristol lieferte 52 Maschinen dieses Typs aus. Durch einige Verbesserungen entstand die Type 22 F.2B, die am 25. September 1916 erstmals flog. Nach den ersten 150 Maschinen mit Falcon-1- oder II-Motoren ging man zu den 275 PS starken Falcon-111-Triebwerken über. Die F.2B war 16 km/h schneller und brauchte drei Minuten weniger, um 3000 m Höhe zu erreichen. Bei vielen Maschinen erhielt der Beobachter ein Zwillings-Lewis-MG. Nachdem man im April 1917 bei der Schlacht von Arras mit der Taktik des Formationsfluges kläglich gescheitert war, flogen die Maschinen allein und die Lage besserte sich. Vier von sechs gestarteten Maschinen waren allein bei einem Einsatz von fünf Albatros D.lll des Jasta 11, geführt von Manfred von Richthofen, abgeschossen worden.

Revell - Bristol F.2B Fighter

Der Pilot William Leefe Robinson konnte in deutschem Gebiet notlanden und wurde gefangen genommen. Eine fünfte Maschine kehrte schwer beschädigt zurück. Das vorwärts feuernde Vickers-MG, die gute Geschwindigkeit und Manövrierfähigkeit der F.2B brachten erste Erfolge bei sinkenden Verlusten. Gar nicht gern starteten die Besatzungen mit einer Bombenlast, um sie auf deutsche Stellungen abzuwerfen. Stattdessen entledigte man sich ihrer bei der ersten sich bietenden Gelegenheit. Im September und Oktober 1917 bestellte das RFC 1600 Maschinen des Typs F.2B, die bis zum Ende des Krieges im Einsatz verblieben. Das Royal Flying Corps hatte 1583 Maschinen im Bestand. Insgesamt wurden rund 5329 Maschinen überwiegend von Bristol gebaut. Eine geringere Zahl kam von den Firmen Standard Motors, Armstrong Whitworth und Cunard Steamship Company.

Unten links in der Ecke fehlt ein kleines Bauteil.
Unten links in der Ecke fehlt ein kleines Bauteil.

Zusätzlich flogen einige Luftwaffen des Britischen Empires die F.2B, überwiegend im Nahen Osten, in Indien und in China. Dort dienten sie öfters auch als leichter Bomber. Die F.2B diente außerdem in Neuseeland, in Belgien, Kanada, Irland, Griechenland, Mexiko, Norwegen, Peru, Spanien und Schweden. Die letzten Maschinen der RAF in Indien musterte man 1932 aus. Neuseeland folgte zwei Jahre später. Einige F.2B wurden zu Zivilflugzeugen Bristol Tourer mit geschlossenen Kabinen umgebaut. Ausgerüstet mit Siddeley Puma-Motoren erreichten sie bis zu 206 km/h. Heute existieren noch drei flugfähige von Bristol gebaute F.2B.

Quelle: Revell

Revell - Bristol F.2B Fighter

Die neueste Kooperation von Revell mit Eduard beschert uns nun diese Bristol F.2b. Aktuell ist er bei Eduard nur als Sonderedition "Fighter the Crocodile" erhältlich. Wie üblich entspricht die Revell-Auflage einer Weekend-Ausgabe des Bausatzes, allerdings mit etwas umfangreicheren Decals. An den Plastikteilen hat sich freilich nichts geändert, das ist auch gar nicht nötig. Der Guss der insgesamt 154 Teile ist wie gewohnt sehr sauber. Ein kleines Bauteil, einer der Umlenkhebel der Höhenruder, fehlt bei meinem Exemplar. Ärgerlich aber lösbar. Die Detaillierung sämtlicher Bereiche ist sehr gut, im Cockpit werden zahlreiche Bauteile verbaut, die Seitenwände besitzen sehr schöne Gravuren und Details. Die Fotoätzteile vermisst man hier nicht wirklich, abgesehen von den Sitzgurten und dem Weidenkörbchen-Sitz natürlich. Für das Instrumentenbrett liegen einige Decals bei, allerdings wird das im Bauplan erst bei der Bemalungsanleitung erwähnt.

Revell - Bristol F.2B Fighter

Der Motor ist als Relief nachgebildet, dürfte aber vollständig im Rumpf verschwinden, die Möglichkeit da irgendwelche Klappen geöffnet zu bauen gibt es nicht. Eine besondere Herausforderung beim Bau dürften die Flügel werden, besonders die unteren. Diese sind nämlich nicht wie gewöhnlich direkt am Rumpf befestigt, sondern über eine Reihe von Streben. Hier ist größte Sorgfalt gefragt, damit später alles im Lot ist (die Streben werden schräg am Rumpf angeklebt). Sinnvollerweise bemalt man das zentrale Mittelstück bevor man den Flügel am Rumpf anklebt. Die Steuerflächen sind separat ausgeführt und können leicht ausgelenkt gebaut werden. Das bewegliche (Kühlluft-)Gitter vor dem Motor liegt sowohl in offener als auch geschlossener Ausführung bei. Wer möchte kann seine Bristol mit einer Reihe von 20 Pfund Bomben bestücken, diese sollten ja normalerweise über den deutschen Stellungen abgeworfen werden, was die Piloten aber nur sehr ungerne taten und sich dieser bei der erstbesten Gelegenheit entledigten.

Revell - Bristol F.2B Fighter

Der anspruchsvollste Teil beim Zusammenbau dürfte die Verspannung werden. Es müssen hier nicht nur die üblichen Verbindungsdrähte zwischen Ober- und Unterflügel angefertigt werden, sondern auch sämtliche Steuerseile für die Ruder. Das sind am Ende nicht wenige, im Bauplan sind fünf Baustufen dafür vorgesehen. Die Google-Bildersuche liefert einige nützliche Ergebnisse, an denen man sich weiter orientieren kann (es gibt ja noch drei flugfähige Originale und eine Reihe von Museumsmaschinen). Weitere nützliche Helfer sind die Hefte aus der Windsock-Reihe, besonders das zweiteilige Special zur Bristol F2b. Von Wings & Wheels Publications (WWP) befasst sich eines der Hefte aus der "in Detail" Reihe ebenfalls mit der F2b.

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Bristol F.2B Fighter

 

Der 12x8 cm große Decalbogen erlaubt die Darstellung zweier Maschinen. Der Druck ist sehr sauber und versatzfrei. Beide Maschinen sind in Khaki über "Doped Linen", einem Beigeton, Bilder der C-4630 findet man z.B in den Windsock-Heften oder aber auch im Internet. Die B-1134 ist eigentlich in jeder Publikation anzutreffen und war auch schon in den Eduard Auflagen enthalten. Die Bauanleitung führt in 51 Schritten ans Ziel und ist wie gewohnt klar und übersichtlich gegliedert. Der Farbton für die Oberseite muss gemischt werden, aus 85% Olivgrün und 15% Erdfarbe. Eduard gibt als Gunze-Farbton die Nummer 309 oder alternativ Tamiya XF61 an.

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Bristol F.2B Fighter

 

Darstellbare Maschinen:
  1. Bristol F2b, C-4630, Pilot Capt. G. F. Hughes, No.62 Squadron RFC, Frankreich im Frühjahr 1918
  2. Bristol F2b, B-1134,  
Stärken:
  • Sehr gute Detaillierung
  • Hohe Fertigungsqualität
Schwächen:
  • Keine ersichtlichen
Anwendung:
  • Anspruchsvoll wegen der umfangreichen Verspannung

Fazit:

Ein sehr guter Bausatz ohne Schwächen und Fehler. Wer die Verspannung meistert wird mit einem imposanten Doppeldecker belohnt. Die Revell-Edition ist mit 20 Euro etwas teurer als die vergleichbare Eduard-Weekend-Ausgabe, auch wenn man hier zwei Markierungsoptionen zur Auswahl hat.

Weitere Infos:

Referenzen:
  • Bristol F2b, Windsock Datafile Special, Albatros Publications
  • Bristol Fighter in Action, Squadron Signal Publications 

Diese Besprechung stammt von Frank Richter - 20. November 2013

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