Spitfire Mk.VI "No.616 Squadron"(Hasegawa - Nr. 07334)Produktinfo:
Besprechung:Nachdem 1941 die Supermarine Spitfire Mk.V, die ja eigentlich nur als Zwischenlösung bis zur Verfügbarkeit einer Version mit Druckkabine gedacht war, in Dienst gestellt wurde, befürchtete man kein geeignetes Gegenmittel gegen die hochfliegenden deutschen Ju-88P in der Hand zu haben. Daher wurde schon im Juni 1941 Bedarf für 350 Maschinen der Version Mk.VI mit Druckkabine angemeldet. Zwei Staffeln sollten bereits Ende 1941 zur Verfügung stehen. Der Erstflug des Prototyps X4942 fand am 5. Juli 1941 statt. Die eingebaute Druckkabine baute nur einen sehr schwachen Kabinendruck auf, etwa 0,137 bar, was bei 11 km Höhe einem Druck wie bei 8km entspricht, heutzutage ist der Druck so eingestellt, als befände man sich auf 2.500 Meter Höhe. Besondere Merkmale der Mk.VI, die im Wesentlichen auf der Mk.V basiert, waren die fehlende Schiebehaube und Einstiegsklappe, Rotol-Vierblattpropeller und ein Merlin 47 Motor sowie "spitze", verlängerte Flügelenden. Schon kurz nach der Einführung der Mk.VI waren die deutschen Maschinen wieder einen Schritt voraus und für die Verteidiger unerreichbar. Im Oktober 1942 endete die Produktion der Mk.VI nach nur etwa 100 Maschinen. 2013 scheint ein echtes Spitfire-Jahr zu sein. Nachdem Eduard "seine" Mk.IX mit großem TamTam herausgebracht hat und auch Revell uns einige Wiederauflagen von Special Hobby und ICM beschert hat, folgt nun Hasegawa mit einer Wiederauflage seiner Mk.VI. HF Mk.VI um genau zu sein. Wie auch das Original basiert auch der Bausatz auf der Mk.V, die Mk.VI spezifischen Teile liegen als separater Gießast bei. Dort findet man den korrekten Rotol-Vierblatt-Propeller, die verlängerten Flügelspitzen sowie den seitlich an der Motorenverkleidung angebrachten Marshall-Kompressor zum Aufbau des Kabinendruckes. Wenn man's genau nimmt fehlen noch zwei Bauteile, nämlich die beiden Schotts im Cockpit. Wegen der Druckkabine waren diese als massive Bauteile ohne die ganzen Öffnungen ausgeführt. Hier hilft wohl nur eine Überarbeitung der Bausatzteile, wenn man dieses Detail berücksichtigen möchte. Die Führungsschienen der Cockpithaube müssen noch zugespachtelt werden, da die Mk.VI eine abnehmbare Haube hatte, die vor dem Start verschraubt wurde, die Bauanleitung enthält einen entsprechenden Hinweis. Was die Details angeht braucht sich der Bausatz nicht unbedingt vor seinen Mitbewerbern zu verstecken. Das Cockpit ist vollständig ausgestattet mit separaten Seitenwänden. Hier reichen einige wenige Verbesserungen in Form von Kabel und Leitungen. Die fehlenden Sitzgurte lassen sich leicht aus einem der zahllosen Detailsets ergänzen. Das Instrumentenbrett ist erhaben graviert, kann aber je nach Gusto auch mit einem passenden, beiliegenden Decal belegt werden. Die Fahrwerke und deren Schächte sind mit ausreichend Details versehen, das Original ist hier auch nicht sonderlich komplex aufgebaut. Die Räder könnte man durch welche aus der "Brassin"-Reihe von Eduard ersetzen, die "Five-Spoke" wären hier die passenden Teile. Gleiches gilt auch für die "Fishtail-Exhausts", da die Bausatzteile komplett massiv und nicht mal andeutungsweise geöffnet sind. Viele Optionen beim Bau hat man eigentlich nicht. Die Steuerflächen sind allesamt fest angegossen, ein offenes Cockpit geht wie bereits erwähnt auch nur in Form einer abgenommenen Haube. Eine gute Gelegenheit die Spitfire mal so zu bauen, dass ihre eleganten Linien voll zur Geltung kommen. Der sauber gedruckte Decalbogen in typischer Hasegawa-Machart erlaubt die Darstellung zweier Maschinen im üblichen Dark Green/Dark Grey über Medium Sea Grey Tarnschema. Neben den individuellen Markierungen enthält der Bogen auch einige Wartungshinweise sowie das Instrumentenbrettdecal. Die Bauanleitung ist wie gewohnt klar und übersichtlich gegliedert. Da der Bausatz aus gerade einmal 60 Teilen besteht, dürfte der Bau zügig vonstatten gehen. Zu einer farbigen Bemalungsanleitung kann man sich anscheinend immer noch nicht überwinden, weder in Papierform oder als Download, zu Zeiten von Internet & Co. sehr unverständlich.
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Stärken:
Schwächen:
Anwendung:
Fazit:Der Bausatz an sich ist nicht schlecht, die Konkurrenz hat ihn aber ein- bzw. überholt. Bei einem Einstandspreis von 34 Euro wird die Fangemeinde überschaubar bleiben. Diese Besprechung stammt von Frank Richter - 25. Oktober 2013 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |
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