Junkers Ju 88A-4 with bombs(Revell - Nr. 03988)Produktinfo:
Besprechung:In aller Kürze die Historie:Die Ju 88 A-4 war eine Weiterentwicklung der A-1 und die erste Version, die in Massenfertigung produziert wurde. Der signifikanteste Unterschied gegenüber der A-1 war bei der A-4 die auf 20,08 Meter vergrößerte Spannweite. Aber auch die Triebwerke verfügten über mehr Leistung, die Bombenzuladung war gesteigert und die Abwehrbewaffnung und das Fahrwerk verstärkt. Mit über 2.300 gefertigten Maschinen ist die A-4 die meistgebaute Version der Ju 88. Der Bausatz:
Nach 2008 folgte 2013 die 2. Version des Ju 88 Bausatzes von Revell in 1:32. Leider liegt mir die A-1-Version nicht als Vergleichsmuster vor. Aber man kann davon ausgehen, dass Revell die Änderungen von A-1 zu A-4 recht akkurat umgesetzt hat. Zumindest gab es bis heute keine große Kritik der weltweiten Internetgemeinde der Modellbauer. Aber zuerst zu den Fakten: Durch die Aufteilung auf 18 Spritzrahmen ist der Karton gut gefüllt. Nur sehr wenige Bauteile werden nicht für die A-4-Version benötigt. Witzig ist, dass ein relativ kleines Bauteil (Nr. 224), herausgeschnitten aus einem Gussast, in einer kleinen Tüte im Karton liegt. Fast wäre es übersehen worden. Die Einzelteile hängen fast vollkommen gratfrei an den Spritzrahmen. D.h. der Bastelspaß kann sofort beginnen. Etwas „Fischhaut" findet sich nur an den Klarteilen. Aber die ist schnell entfernt und dann kann hier auch zügig weiter gebastelt werden. Dass die versenkten Gravuren und Details ebenfalls hochklassig sind, braucht an dieser Stelle nicht extra erwähnt werden. Wie bei der A-1 ist das Cockpit der A-4-Version äußerst detailliert dargestellt. Ich habe nicht nachgezählt - aber ich vermute, dass ca. 40% der Bauteile des gesamten Bausatzes auf das Cockpit entfallen. Da es später gut einsehbar ist, ist das nicht weiter verwunderlich. Neu sind u.a. die ETC-Aufhängungen mit den passenden Bomben und die verlängerten Bauteile für die Tragflächenspitzen. Auch die Detaillierung des Fahrwerks ist recht komplex. Aber es bleibt noch immer Raum für eigene Verbesserungen wie z.B. Bremsleitungen oder Ätzt-, Resin- oder Weißmetallbauteile z.B. von Eduard oder anderen Herstellern. Die Klarteile sind bemerkenswert dünnwandig hergestellt. Deswegen ist es empfehlenswert, in diesem Bereich sehr sorgfälltig zu arbeiten. Detailarbeiten lohnen sich hier besonders. Die Bauanleitung besteht aus 18 Seiten und führt in 115 Schritten zum fertigem Modell. Gemessen an der Modellgröße könnten die einzelnen Zeichnung etwas größer sein. Da der Bausatz aber - zu recht - mit Schwierigkeitsstufe 5 (höchste Schwierigkeit) angegeben ist, sollte das für die erfahrenen Modellbauer eine lösbare Aufgabe sein. Der Markierungsbogen enthält auf den ersten Blick „nur" Abzeichen für zwei Maschinen. Tatsächlich sind es aber drei Versionen. Zum einen ist das die „B3+AM" des KG 54 in einer ungewöhnlichen Wüsten-Tarnlackierung. Diese Maschine kann wahlweise mit zwei verschiedenen Staffelwappen dargestellt werden: Der „springende Tiger" vom April 1943, Sizilien, und das Totenkopf-Wappen (siehe Kartonbild) vom August 1943, Wien-Aspern. Zum anderen die „S4+ML" der Kü.Fl.Gr. 506 mit einer „klassischen" RLM 70/71/65 Lackierung. Der Markierungsbogen hat eine ordentliche Größe und enthält u.a. eine Vielzahl von Wartungshinweisen. Darin sind auch Details für die Abwurfwaffen enthalten. Die Decals sind scharfkantig und matt gedruckt. Für weitere Markierungsversionen wird der Zubehörmarkt bestimmt bald genügend Alternativen bereithalten bzw. schon im Angebot haben. Was fehlt dem Bausatz der Ju 88 A-4 in 1:32? Wenn man noch etwas träumen darf - dann z.B. von einem detaillierten Bombenschacht, Motoren und abnehmbaren Verkleidungsblechen oder verschiedenen Rüstsätzen. Einiges wird der Zubehörmarkt liefern - aber einige Wünsche werden wohl nur Wünsche bleiben. Am Ende bleibt zu hoffen, dass Revell noch weitere Versionen der Ju 88 in diesem Maßstab auf den Markt bringen wird. Recht einfach sollte die C bzw. D-Version oder die Torpedobomber-Versionen sein. Ein Knaller wäre auf jeden Fall die G-6 Nachtjäger-Version. Dann hätte man einen Vergleich zur He 219. Die Auszeichnung "Modell des Jahres" ist dem Basuatz schon so gut wie sicher!
Darstellbare Maschinen:
Stärken: Endlich gibt es das Modell jetzt auch mit Abwurfwaffen. Schwächen: Keine offensichtlichen Schwächen am Bausatz zu erkennen. Höchstens, dass meine Vitrine für das Modell zu klein sein wird! Anwendung: Schwierigkeitsstufe 5 (Anspruchsvoll) Fazit:Sogenannte "Modellbau-Experten" werden (und haben schon) kleinere Schwächen an dem Bausatz gefunden (siehe auch die A-1 Version). Aber es gibt eben keinen perfekten Bausatz, der sich alleine durch Schütteln zusammenbaut und am Besten auch gleich lackiert ist. Ich wage zu behaupten, dass es in diesem Maßstab und zu diesem Preis in absehbarer Zeit keine bessere Ju 88 geben wird. Deswegen: Uneingeschränkte Kaufempfehlung! Weitere Infos:Referenzen: Eine mögliche Bezugsquelle direkt beim Bausatz-Hersteller gibt es hier. Informationen bei Wikipedia über das Original gibt es hier. Fotos von der Bergung und Restaurierung der Ju 88 A-1, WNr. 088119, Kennung "U4+TK" gibt es hier. Diese Besprechung stammt von Bernd Heller - 24. September 2013 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |