T-28B Trojan The Flying Bulls(Revell - Nr. 05726)Produktinfo:
Besprechung:
Die kunstflugtaugliche North American T-28B, Baujahr 1954, stand bis 1965 in Washington D.C. bei der US-Navy als Trainer im Einsatz. Anschließend wurde sie an einen privaten Halter nach Texas verkauft und von diesem restauriert. Mitte der achtziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts wurde die Maschine von Sigi Angerer, dem ehemaligen Chefpiloten der Flying Bulls, auf seiner Suche nach einem leistbaren Oldtimer in Oklahoma City aufgespürt und nach zäher Verhandlung erstanden. Zur Vorbereitung des Seetransportes nach Europa musste Angerer die T28B zunächst nach Chino / Kalifornien fliegen, wo sie zerlegt und in einen Schiffs-Container verladen wurde. Der gelangte mit dem LKW in den Hafen von Galvestone / Texas und von dort weiter mit dem Schiff nach Hamburg. Nach der Ankunft in Europa führte der Weg nach Basel zur Firma Jet Aviation, wo man die T-28B wieder zusammenbaute. Noch mit amerikanischem Kennzeichen versehen landete sie 1987 in lnnsbruck, ihrer neuen Homebase, und konnte im Frühjahr 1988 in das österreichische Luftfahrzeugregister eingetragen werden. Mit Gründung der Flying Bulls und Aufbau der neuen Homebase am Salzburger Flughafen übersiedelte auch die T-28 im Jahr 2001 dorthin. Dieses Flugzeug war der Beginn und die Keimzelle der Sammlung flugfähiger historischer Flugzeuge. Gemeinsam mit den anderen Exponaten der Flying Bulls ist die T-28B normalerweise im Hangar-7 am Salzburg Airport zu bewundern - und natürlich auf vielen großen Airshows immer wieder auch in der Luft. Derzeit allerdings - und das noch voraussichtlich für das Jahr 2013 - wird die Maschine einer Totalrestauration unterzogen, weshalb sie nicht im Hangar 7 ausgestellt ist. Quelle: Revell In dem hoffnungslos überdimensionierten Karton befindet sich - wie bereits beim ersten "Schütteln" befürchtet - das altehrwürdige Monogram-Modell. Gut 57 (!) Jahre nach seinem ersten Erscheinen ist der Bausatz hoffnungslos veraltet. Es fällt schwer ihm etwas Positives abzugewinnen. Gerade einmal 39 Teile reichen aus, um das Modell fertigzustellen. Da man seinerzeit noch keine einheitlichen Maßstäbe verwendete, sondern den sogenannten "Box-Scale", haben wir hier keinen Bausatz in 1:48 sondern eher was im Bereich von 1:51 - 1:52 vor uns. Dem Alter entsprechend fällt auch die Qualität und die Detaillierung aus, das gesamte Modell ist mit erhabenen Nieten übersät (könnte man in diesem Fall aber tolerieren;), es gibt zahlreiche Auswerferspuren und so gut wie keine Details. Das Cockpit ist sehr spartanisch ausgefallen, einer der Piloten ist an seinen Sitz angegossen (erinnert mich spontan an HR Giger's "Pilot im Cockpit"), der andere, leere Sitz ist mit Nieten verziert. Einige erhabene, sehr einfache Details befinden sich auf den Seitenkonsolen der Cockpitwanne, die beiliegenden Decals dafür sehen eigentlich ganz brauchbar aus. Die Form der Cockpithaube ist nicht sonderlich gut getroffen, Ersatz gibt es von Squadron. Die Fahrwerke können einziehbar gebaut werden, entsprechend plump (stabil) sind sie ausgeführt. Die Räder sind viel zu schmal und wenig detailliert. Die zugehörigen Schächte sind sehr einfach gehalten, ebenso die Fahrwerksklappen. Der stellenweise recht einfach gehaltene Sternmotor ist nur als Relief vorhanden und in die Motorhaube eingegossen. Der Propeller ist zu klein (Blätter an sich und Durchmesser) und bei meinem Exemplar verbogen. "Besonders gelungen" sind die Abgasstutzen, die so rein gar nichts mit der Realität zu tun haben. Das einzig Positive an dem Bausatz sind die Decals, wie üblich in Italien hergestellt und von sehr guter Qualität. Dem Motto entsprechend kann nur eine Maschine gebaut werden. Die Bauanleitung ist sehr übersichtlich und sollte keine Fragen offen lassen. Die beigefügten Farben sollten mengenmäßig für die Bemalung ausreichen. Der Doppel-Pinsel taugt aber nur zum Umrühren der Farben. Der Preis von 18 Euro ist trotz der Farben, Kleber und dem Pinsel sehr hoch angesetzt. Man kann diesen Bausatz nicht wirklich empfehlen wenn man bestrebt ist ein akkurates Modell daraus zu bauen. Dafür ist der Aufwand einfach zu groß. Als Desktop-Modell im Flug auf einem Ständer, sauber bemalt ist es sicherlich dekorativ. Erstaunlicherweise sind in der Vergangenheit vergleichsweise viele Detailsets und alternative Teile erschienen, theoretisch wäre es also schon möglich sämtliche Fehler und Unzulänglichkeiten mit überschaubarem Aufwand zu beheben, allerdings zu einem Preis jenseits von gut und böse, vom Originalbausatz wird dann nur ein Bruchteil verwendet. Weitere Bilder
Darstellbare Maschinen:
Stärken:
Schwächen:
Anwendung:
Fazit:Will man das Modell nur zu dekorativen Zwecken bauen kann man zugreifen, sofern der Preis nicht stört. Für ein akkurates Modell ist sehr viel Arbeit vonnöten, ich persönlich würde dann aber zum Bausatz von Roden greifen, welcher allerdings auch nicht perfekt ist. Weitere Infos:Anmerkungen: Wer das Abenteuer wagen will hier eine Zusammenstellung möglicher Detailsets:
Diese Besprechung stammt von Frank Richter - 11. Juni 2013 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |