Supermarine Spitfire Mk.XVI(Revell - Nr. 04661)Produktinfo:
Besprechung:Die Supermarine Spitfire Mk.XVI war äußerlich mit der Spitfire Mk.IX identisch, sie unterschied sich von ihr nur durch den verwendeten Motortyp: die Mk.IX wurde von einem Rolls Royce 66 oder 70-Motor angetrieben, die Mk. XVI von einem 1.70S PS starken Merlin 266-Motor, der von American Packard in Lizenz gebaut wurde. Die Produktion startete im September 1944, das erste Flugzeug wurde im Januar 1945 an die No. 443 Squadron der Royal Canadian Air Force ausgeliefert. Alle 1.054 Maschinen wurden im riesigen Werk von Castle Bromwich bei Birmingham in England gebaut. Die letzte Auslieferung fand im August 1945 statt. Die Version war für Tiefflug-Einsätze als Jagdbomber optimiert worden und hatte die typischen "E-Flügel" mit langläufigen 20mm-Kanonen außenbords der Maschinengewehre des Kalibers 12,7mm. Mit der Spitfire Mk.XVI wurden 36 Squadrons der Royal Air Force ausgerüstet, einschließlich acht Squadrons der Royal Auxiliary Air Force nach dem Krieg. Die Flugzeuge waren bis 1951 im Dienst, bis sie von den strahlgetriebenen Flugzeugtypen Vampire und Meteor ersetzt wurden. Die SL718 der No. 612 Squadron der Royal Auxiliary Air Force war eine von mehreren Spitfire-Flugzeugen, die nach dem Krieg an Luftrennen im Vereinigten Königreich teilnahmen. Maschinen der Version Mk.XVI wurden auch an die Luftstreitkräfte Frankreichs, Belgiens und Burmas geliefert. Im Jahr 2012 gibt es von der Spitfire Mk.XVI noch fünf flugtüchtige bzw. in Restaurierung befindliche Exemplare, die wieder für den Flugeinsatz flott gemacht werden sollen; etliche weitere sind in Museen rund um den Erdball ausgestellt. Mit dem Merlin 266-Motor erreichte sie eine Höchstgeschwindigkeit von 652km/h (405 mph) auf einer Höhe von 6.705m (22.000ft). Die maximale Reichweite betrug 1.577km (980 Meilen). Quelle: Revell Bei diesem Bausatz hat sich Revell bei den Formen von ICM bedient, eine sehr gute Wahl. Die Spitfire Serie von ICM ist was die Detaillierung und die Vielseitigkeit der Versionen angeht immer noch eine der besten am Markt. Neben ihrer guten Detaillierung sind die ICM-Bausätze leider auch für ihre durchwachsene Fertigungsqualität bekannt. Gegenüber den Anfängen ist hier aber so einiges besser geworden. Die Revell-Ausgabe ist zwar nicht perfekt, gravierende Sinkstellen, Grate und sogar Fehlgüsse findet man jetzt kaum noch. Lediglich an den neuralgischen Stellen, an denen dickere Strukturen vorhanden sind, muss man etwas nacharbeiten, wie z.B. an den Flügeln im Bereich der Waffenschächte und am Rumpf im Cockpitbereich. Die Detaillierung ist wie bereits erwähnt gut bis sehr gut. Im Cockpitbereich sieht das allerdings nur auf den ersten Blick gut aus. Es wird aus etwa 15 Einzelteilen aufgebaut. Die Seitenwände verfügen über leichte erhaben geprägte Details, genau wie das Instrumentenbrett. Einige kleinere Anbauteile sorgen dann noch für etwas mehr Plastizität, allerdings kann man hier selbst noch einiges ergänzen, gerade bei geöffneter Einstiegsklappe. Die Struktur, welche den (eigentlich nicht vorhandenen) Cockpitboden darstellt, ist nur reliefartig wiedergegeben. Der Sitz gefällt wegen seiner misslungenen Proportionen gar nicht, er ist viel zu breit und insgesamt auch eher plump ausgeführt. Der obere Teil des Steuerknüppels ist eckig, er sollte aber nahezu rund sein, hier hilft wohl nur eine Neuanfertigung. Der Motor ist vollständig nachgebildet und der gesamte Bereich kann geöffnet gebaut werden, so wie es auf dem Deckelbild dargestellt ist. Der eigentliche, aus gut 30 Teilen bestehende Motorblock bildet eine sehr gute Ausgangsbasis für eine weitere Detaillierung (Kabel, Schläuche etc.). Die Aufhängung samt Nebenaggregaten und Motorschott ist ebenfalls sehr gut und ausreichend filigran wiedergegeben. Als Erstes muss man aber den entsprechenden Bereich am Rumpf entlang der vorgegebenen Trennlinie heraustrennen. Diejenigen, die darauf verzichten wollen, bleibt eine vergleichsweise aufwändige Aufteilung des Rumpfes, Nacharbeit nicht ausgeschlossen. Die Fahrwerke sind sehr schön gemacht mit separaten Federbeinscheren. Hier sollte man lediglich die Bremsschläuche ergänzen. Die Räder verfügen über die für diese Version korrekten 4-Speichen-Felgen, sie sind allerdings nicht abgeflacht. Die Waffenanlage mit den 2x20mm Kanonen und 2x12,7mm MGs kann ebenfalls geöffnet gebaut werden. Allerdings ist das Ganze hier eher einfach gehalten. Die Schachtwände verursachen die eingangs erwähnten Sinkstellen auf der Tragflächenunterseite. Weitere Optionen beim Bau sind die ausgelenkt darstellbaren Seiten- und Querruder, schade dass die Höhenruder fest angegossen sind, gerade diese sieht man auf Bildern sehr oft in hängender Stellung am stehenden Flugzeug. Die Klarsichtteile sind zwar ausreichend dünn, klar sieht aber anders aus. Eventuell hilft ein Vollbad in Glänzer/Future, oder alternativ, eine Vacukanzel aus dem Zubehörmarkt. Der sauber gedruckte Decalbogen ermöglicht die Darstellung zweier Maschinen, eine der N421 Sqn. der kanadischen Luftwaffe und eine Maschine der No.612 Sqn der RAF Auxiliary Air Force aus der Nachkriegszeit. Beide Maschinen sind im selben Farbschema gehalten, was die Auswahl eher etwas langweilig macht. Von der kanadischen Maschine wurden hier einige Bilder veröffentlicht, die beim Bau behilflich sein könnten. Die "SL718" war einer der Teilnehmer am Cooper Air Race 1949, diese Rennen waren sehr beliebt und wurden zwischen den einzelnen Geschwadern ausgetragen. Ein Bild dieser Maschine findet man in "RAF Fighters UK Based 1945-50" aus der Scale Aircraft Monographs Reihe auf Seite 47. Die Bauanleitung ist ein wenig vollgestopft, auf dreieinhalb Seiten sind immerhin 37 Baustufen untergebracht. Bezüglich der benötigten (Außen-)Farbtöne darf man sich entspannt zurücklehnen, alles ist in der Revell Palette vorhanden, lediglich im Cockpit ist Mischen angesagt. Weitere Bilder
Darstellbare Maschinen:
Stärken:
Schwächen:
Anwendung:
Fazit:Ein guter und empfehlenswerter Bausatz. Die Detaillierung ist - mit kleineren Abstrichen - sehr gut und es gibt zahlreiche Optionen beim Bau, die Fachkraft für Lagerwesen hat beim Einsortieren der vielen nicht benötigten Teile ordentlich zu tun. Der Preis der Revell-Ausgabe ist einen Tick höher als bei ICM, dafür wird man aber mit wesentlich hochwertigeren Decals entschädigt. Weitere Infos:Referenzen:
Diese Besprechung stammt von Frank Richter - 28. März 2013 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |
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