Unmanned Space Probe VOYAGER(Hasegawa - Nr. 54002)Produktinfo:
Besprechung:Historie:Die Raumsonden Voyager 1 und 2 wurden gebaut, um die äußeren Gebiete unseres Sonnensystems (Saturn, Jupiter und deren Monde) und des angrenzenden, interstellaren, Raums zu erforschen. Am 20.08. und 05.09.1977 gestartet gelten sie bis heute - 36 Jahre nach dem Start - immer noch als die größten Erfolge der NASA überhaupt. Zum einen liegt es daran, dass die geplante Lebenserwartung beider Sonden bereits weit übertroffen wurde und sie immer noch Daten zu Erde senden. Jedoch ist der technische (und finanzielle) Aufwand, der wegen der großen Entfernung nötig ist, um diese Daten aufzufangen und zu verarbeiten, inzwischen sehr hoch. Zum anderen sind beide Sonden die am weitesten von der Erde entfernten Objekte, die je von Menschenhand gebaut worden sind. Stand Dezember 2012 beträgt die Entfernung zu unserer Sonne etwa 123,5 Astronomische Einheiten. Das sind etwas 18,35 Milliarden Kilometer. Für die gleiche Strecke benötigt das Licht 17,1 Stunden. (Zum Vergleich: Die Stecke Erde-Mond legt das Licht in 1 Sekunde zurück.) Jedes Jahr vergrößert sich diese Distanz um etwa 540 Millionen Kilometer. Etwa 2015 werden Voyager 1 und 2 den Einflußbereich des Sonnenwindes, die sog. Heliosphäre, verlassen. Es folgt die Heliopause, der äußerste Grenzbereich des Sonnenwindes. Ab dort beginnt der interstellare Bereich. Der Treibstoffvorrat (derzeit etwa 24 kg bzw. 27 kg) wird noch etwa 40 weitere Jahre reichen. Kritischer ist jedoch die Energieversorgung (derzeit ca. 268 Watt - Leistungsverlust 43%). Hier wurden und werden im Lauf der Jahre immer mehr Instrumente abgeschaltete werden müssen. Es ist vorgesehen, dass frühstens 2025 alle restlichen, aktiven, Instrumente abgeschaltet werden. In etwa 40.000 wird Voyager 1 das Sternbild Giraffe passieren. Als Botschafter des Planeten Erde ist an beiden Sonden jeweils eine mit Gold überzogene Kupferplatte angebracht. Dort sind Audio- und Bildinformationen über die Menschheit, sowie eine Karte über den Standort der Erde enthalten. Beide Raumsonden sind baugleich. Sie bestehen aus einer ringförmigen, zehneckigen, Aluminium-Konstruktion, die einen Durchmesser von etwa 1,80 Meter hat. Dort ist ein Großteil der Elektronik installiert. Darauf sitzt eine etwa 3,60 Meter durchmessende Parabolantenne und ein 2,5 Meter langer Ausleger-Arm, an dem fast alle wissenschaftlichen Instrumente montiert sind. Jede Sonde wiegt etwa 826 kg. Der Bausatz:Es kam schon sehr überraschend als Hasegawa 2012 diesen Bausatz, bzw. die „Science World"-Serie, auf den Markt brachte. Denn das Thema liegt abseits des sog. „Mainstream". Aber - nicht meckern. Alle Raumfahrt-Modellbauer sind dankbar über jeden Bausatz in dieser Richtung. Die Einzelteile sind qualitativ sehr hochwertig reproduziert, so wie man es auch von jedem anderen, aktuellen, Bausatz von Hasegawa kennt. Nacharbeiten sind praktisch nicht notwendig. Der Bastelspaß kann sofort los gehen. Die Schwächen des Bausatzes liegen bei der Gitterkonstruktion der beiden Ausleger-Arme. Aus Kunststoff sind es massive Bauteile, die nichts mit den filigranen Originalen zu tun haben. Jedoch ist dies in dieser Größe kaum anders zu lösen. Hier sind inzwischen LVM und Eduard mit Austausch-Ätzteilen eingesprungen. Auch bei den langen Antennen kann man sich Gedanken darüber machen, diese gegen Metalldraht zu ersetzen. Auf Originalfotos der Sonden ist zu erkennen, dass ein Teil der Konstruktion in ein schwarzes Isoliermaterial eingepackt bzw. ummantelt ist. Dieser Effekt lässt sich am besten erreichen, wenn man z.B. die Farbe etwas dicker aufträgt. Jedoch ist hier ist ein Quellen-Studium sehr zu empfehlen. Der Displayständer aus seinem blauen, halbtransparenten Material sieht interessant aus, jedoch scheint er nicht ausreichend groß zu sein, um der Sonde zu einem sicheren Stand zu verhelfen. Hier empfiehlt sich eine Grundplatte, die mindesten die gesamte Länge und Breite der Sonde inklusive der Ausleger-Arme abdeckt. Denn sonst ist der Bruch der filigranen Teile schon vorprogrammiert. Auf die neue Grundplatte kann man dann auch die kleine, witzige, Alien-Figur setzen, die Hasegawa dem Bausatz als Zugabe spendiert hat. Die Zeichnungen des Bauplans sind zwar etwas klein, aber dennoch leicht verständlich. Die Farbangaben sind sehr ausführlich geraten. Bemerkenswert für ein Modell dieser Größe. Erwähnt werden soll auch noch die beidseitig bedruckte Info-Karte. Sie enthält Informationen zu den Sonden und deren Missionen. Jedoch ist die Karte nur in japanischer Schrift verfasst und somit für den durchschnittlichen Europäer praktisch wertlos.
Stärken: Erstmals ein Spritzguss-Bausatz der Voyager-Raumsonden. Schwächen: Wie oben genannt: Die massiven Ausleger-Arme. Anwendung: Nicht für Modellbau-Einsteiger zu empfehlen. Fazit:Wen die filigrane Bausatzkonstruktion nicht abschreckt, und wer außerdem noch Raumfahr-Modellbauer ist, der wird sich diesen Bausatz schon "gesichert" haben. Und - wer weiß - vielleicht werden wir es zu unseren Lebzeiten erfahren, ob die goldene Plakette von jemandem "da draußen" gelesen und verstanden wird. Und ob dieser "jemand" uns einen Besuch abstattet... Weitere Infos:Diese Besprechung stammt von Bernd Heller - 18. Mai 2013 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |