Saab J-21R(Special Hobby - Nr. SH72207)Produktinfo:
Besprechung:Vorbild:Durch Schwedens Neutralitätshaltung im Zweiten Weltkrieg war es für das Land schwer, geeignete Flugzeuge für die Schwedische Luftwaffe zu beschaffen. Die Bemühungen um eine autarke Lösung führten unter anderem zur Entwicklung der Saab J-21A in Doppelrumpfauslegung, die von einem DB605 als „Pusher" angetrieben wurde. Bei Aufkommen der ersten Jettriebwerke entschied sich Saab dazu, die Flugzeugzelle zur Aufnahme eines Strahltriebwerkes umzubauen. Auch wenn die neue J-21R weniger Bauteile mit der J-21A teilte, als erwartet, wurde so doch der erste in einem neutralen Land produzierte strahlgetriebene Jäger geschaffen. Der Prototyp absolvierte im März 1947 seinen Jungfernflug. Da das durstige Jettriebwerk die Reichweite beschränkte und optimale Leistungswerte in niedrigen Höhen erreicht wurden, dienten die neuen Maschinen als Bodenangriffsflugzeuge. Die J-21R stand bis Ende 1954 im aktiven Dienst bei der Schwedischen Luftwaffe. Modell:Bisher gab es im Maßstab 1:72 nur die propellergetriebene J-21A von Heller, und der Jet-Freund musste im Fall des Falles selbst Hand anlegen und die Zelle aufwändig umbauen - ein einfaches Austauschen des Propellers gegen eine Jetdüse reichte wegen der leicht unterschiedlichen Rumpfkonstruktionen nicht aus. Seit geraumer Zeit hat nun Special Hobby sowohl Propeller- als auch Jetversion der J-21 im Angebot. Die Bauteile präsentieren sich in typischer fortgeschrittener Short Run Qualität. Das heißt feine Gravuren, aber auch teils größere Formauswurfstifte und im Gegenzug keine Passstifte. Erste Arbeiten zeigen aber, dass die Passung auch ohne diese Hilfe auf einem guten Level ist. Die Cockpithaube ist zwar mehrteilig, erlaubt aber trotzdem ohne den Einsatz von Skalpell oder Microsäge nicht die offene Darstellung. Vergleicht man die Bausatzteile mit Bildern des Originals, sieht man, dass die Haube zur Steuerbordseite zweiteilig aufgeklappt werden kann, was im Bausatz nicht vorgesehen ist. Die Resinteile enthalten vor allem die fein detaillierten Räder. Das Profil ist stark ausgeprägt und erinnert eher an Traktorreifen. Ein erneuter Vergleich mit Vorbildfotos gibt den Formenbauern von Special Hobby aber Recht. Der Ätzteilbogen enthält (teils sehr kleine) Teile zur Detaillierung des Cockpits, des Fahrwerks und der Klappenanlenkung. Mit dem sauber gedruckten Decalbogen lassen sich vier verschiedene Maschinen darstellen. Der Druck ist scharf und versatzfrei, was bei schwedischen Hoheitszeichen nicht unbedingt eine Selbstverständlichkeit ist. Die Bauanleitung ist leicht verständlich, gibt jedoch leider nur Farbangaben zur Außenlackierung der vier möglichen Flugzeuge. Welche Farben im Cockpit oder z.B. in den Fahrwerkschächten zum Einsatz kommen, muss man selbst recherchieren.
Darstellbare Maschinen:
Stärken:
Schwächen:
Fazit:Erstmals lässt sich in 1:72 ohne Umbaumaßnahmen eine Saab J-21R darstellen. Das Gesamtpaket aus Plastik, Resin- und Ätzteilen samt Auswahl zwischen vier möglichen Markierungen ist sein Geld auf jeden Fall wert. Diese Besprechung stammt von Bernd Korte - 24. Oktober 2012 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |
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