Messerschmitt Me 263 V1(Mikro Mir - Nr. 72-001)Produktinfo:
Besprechung:Das Original:Obwohl sich die Me 163 gerade erst im Einsatz befand, wurde über eine deutlicher Verbesserung nachgedacht. Längere Flugdauer, einfahrbares Fahrwerk anstelle einer Kufe, um das Flugzeug kontrollierbarer zu machen, und eine einfachere Handhabung für den Piloten. Die Me 163 V13 und V18 dienten als Versuchsträger für diese Neuerungen. Da die Messerschmitt-Werke überlastet waren, wurden die Arbeiten im Frühsommer 1944 an Junkers übertragen. Dort wurden die bisherigen Daten zusammengeführt. Tragflächen und Leitwerk sollten von der Me 163 übernommen werden. So war die Maschine zu etwa 70% eine Neukonstruktion und erhielt deshalb die Bezeichnung Ju 248. Um die Nähe zur Me 163 zu dokumentieren, wurde kurze Zeit später der Name in Me 263 geändert. Diese beiden Namen für das gleiche Projekt führten zu einiger Verwirrung. Eine Attrappe der Maschine wurde Ende September 1944 fertiggestellt. Die Ju 248 V1, Kennung DV+PA, ging, noch ohne Raketentriebwerk, Anfang Februar 1945 in die Schleppflug-Erprobung. Es folgten 13 Flüge mit einer totalen Flugzeit von 207 Minuten. Diese Versuche zeigten bessere Flugeigenschaften als bei der kleineren Me 163, wenn auch die Maschine stark kopflastig war (weil ohne Triebwerk). Als Antrieb sollte ein Walter-Raketentriebwerk vom Typ HWK 109-509C mit einem zusätzlichen Marschofen verwendet werden. Damit war es möglich eine zweite, regelbare, Antriebsdüse einzubauen, mit der sich die Flugdauer deutlich verlängert hätte. Ende März 1945 wurde dieses Triebwerk eingebaut. Jedoch kam es hier zu Verzögerung wegen Maßabweichungen. Inzwischen wurde auch an der V2 und V3 gebaut, bei denen sich mangelhafte Qualität in der Zellenfertigung herausstellten. Weitere Rumpfteile wurden inzwischen bei kleineren Firmen gefertigt. Es ist mehr als fraglich, ob die Ju 248 mit dem fertigen Triebwerk auf deutscher Seite noch geflogen werden konnte. Als am 24. April 1945 amerikanische Truppen Dessau erreichten, fielen ihnen die drei Prototypen sowie die Attrappe unbeschädigt in die Hände. Die V2 wurde vor dem Eintreffen der russischen Kräfte gesprengt. Die restlichen Maschinen und Material gingen in russische Hände über, die später daraus die I-270 entwickelten. Der Bausatz:In Spritzguss gab es die Ju 248 in 1:72 bis heute nur von HUMA. Wer hier eine Kopie vermutet liegt falsch. Der Bausatz ist eine Neuentwicklung von MikroMir/AMP. Die versenkten Gravuren sind dezent und passen zu einem Modell in diesem Maßstab. Das Fehlen vom Passzapfen ist bei den kleinen Abmessungen zu verschmerzen. Die Detaillierung der Cockpitinneneinrichtung und der Fahrwerkschächte kommt rustikal daher. Zumindest beim Fahrwerk ist später davon kaum noch etwas zu sehen. Wer das Klarteil nicht polieren möchte, muss einen getrübten Einblick in das Cockpit akzeptieren. Zusätzliche Verbesserungen, z.B. Sitzgurten, sind möglich und empfohlen. An dieser Stelle darf nicht vergessen werden genug Gegengewicht in die Rumpfspitze zu packen. Die Bauanleitung ist auf ein A5-Blatt gedruckt. Die Zeichnungen sind recht klein aber noch von akzeptabler Größe und Eindeutigkeit. Die Farben sind nach RLM-Nummerierung angegeben. Der Markierungsbogen ist matt gedruckt. Vielleicht ist er doch besser als der erste, optische, Eindruck. Wir werden sehen...
Darstellbare Maschinen: Messerschmitt Me 263 V1Stärken:
Schwächen:
Anwendung: Einfach Fazit:Da der HUMA-Bausatz nur noch schwer zu bekommen ist, bietet sich dieser Bausatz als Alternative an. Ein Bausatzvergleich wird dann zeigen wie arbeitsintensiv diese Alternative dann sein wird. Die Einzelteile des Bausatzes von Mikr Mir/AMP sind durchweg von rustikaler Qualität und nicht vergleichbar mit Bausätzen einer Großserienherstellung. Weitere Infos:Referenzen: Interessante Details zur Ju 248 / Me 263 sind in dem Heft LUFTFAHRT HISTORY Nr. 6 zu finden. Bezugsquelle ist http://www.lautecmedien.de/ Diese Besprechung stammt von Bernd Heller - 28. September 2012 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |