F8F-1B Bearcat(HobbyBoss - Nr. 80357)Produktinfo:
Besprechung:Der Bausatz ist die logische Fortführung der Bearcat-Reihe von Hobby-Boss. Wie schon seinerzeit bei Trumpeter im Maßstab 1:32 kann nun auch in 1:48 die zunächst bei der französischen und später auch bei der thailändischen Luftwaffe eingesetzte Version F8F-1B aus dem Kasten gebaut werden (mit den 20mm Kanonen und den zugehörigen kleinen Wölbungen auf den Flügeloberseiten als wesentlichen Unterschied zur F8F-1). Einen kurzen geschichtlichen Überblick haben wir euch bereits bei der Besprechung des großen Bruders gegeben, daher gehen wir gleich zur Bausatzbesprechung über.
Nach dem Öffnen der Schachtel erkennt man sofort den Ursprung des Bausatzes, die Ähnlichkeit mit dem 1:32 Bausatz ist unverkennbar. Selbstverständlich wurde hier nicht einfach alles um den Faktor 1,5 herunterskaliert, das wäre dann doch ein sehr aufwändiger Bausatz geworden. Besonders im Bereich des Motors wurde stark vereinfacht, auch die Option beigeklappter Flügel wurde nicht 1:1 übernommen. Was die Maßhaltigkeit und die Formentreue angeht ist dieser Bausatz zwar nicht perfekt, eine gute Basis stellt er aber dennoch dar. Vergleicht man die Konturen und die Abmessungen mit denen des Originals, bzw. mit Werksunterlagen so findet man eine gute bis sehr gute Übereinstimmung. Lediglich die vordere Kontur der Motorenabdeckung lässt einmal mehr zu wünschen übrig (anscheinend hat das noch kein Hersteller je richtig hinbekommen). Mit etwas Schleifen ist hier aber schnell Abhilfe geschafft – die Rundung bzw. der Übergang verläuft beim Original sichtbar flacher. Ein weiterer Kritikpunkt sind die Lufteinlässe an den Tragflächenwurzeln, diese sollten ebenfalls anhand von Fotos etwas nachgearbeitet werden, ebenso die Randbögen der Höhenleitwerke. Die gravierenden Maß- und Formabweichungen, die in diversen Foren genannt wurden, konnte ich so nicht nachvollziehen. Weder ist die Spurweite zu gering (11ft6in, knapp über 73mm in 1:48) und die Flügel sind nicht zu dick, noch ist die Öffnung in der Motorenabdeckung im Durchmesser zu klein. Alles liegt im Bereich von kleiner 1mm und absolut tolerierbar, es sei denn man leidet unter dem nach wie vor unheilbaren AMS-Syndrom. Nun zu den Details, das Cockpit ist bis auf die Sitzgurte komplett ausgestattet. Instrumente und Seitenkonsolen sind mit erhabenen Details belegt. Das Instrumentenbrett selbst ist mehrteilig ausgeführt, der Teil mit den eigentlichen Rundinstrumenten ist als Klarsichtteil ausgeführt, welches mit einem passenden Decal hinterlegt wird. Das Cockpit der Bearcat ist recht aufgeräumt, so dass es hier nicht mehr allzu viel zu tun gibt. In den Fahrwerksschächten sieht das aber ganz anders aus. Wie schon beim großen Bruder ist dieser Bereich stark vereinfacht wiedergegeben, das Original weist hier jede Menge Kabel, Leitungen und andere Einbauten auf. Die Fahrwerke selbst sind in Ordnung, die Räder sind unbelastet ausgeführt. Das Spornrad kann durch Aufbohren der Löcher etwas verbessert werden. Der Motor ist in 1:48 kein Vergleich mehr zum Ursprungsmodell, hier wurde kräftig reduziert. Die Zylindersterne können nicht wirklich überzeugen, da habe ich schon bessere Bausatzteile gesehen. Als Minimum sollten hier wenigstens die Zündkabel ergänzt werden. Die Klappen an der Motorenabdeckung sind leider fest im geschlossenen Zustand angegossen, hier hilft nur die Säge, wenn man diese geöffnet darstellen will. Die Tragflächen können mit etwas Eigeninitiative beigeklappt gebaut werden. Zwar muss man die Bauteile entlang einer gravierten Linie auf der Innenseite selbst zersägen, die entsprechenden Einsätze für die entstehenden Taschen liegen aber als Bauteile bei (siehe 2. Scan der Bauanleitung). Wer das Ganze etwas detaillierter haben möchte, muss selbst Hand anlegen oder entsprechendes Zubehör (siehe unten) zukaufen. Die Klarsichtteile sind von guter Qualität und vorbildlich verpackt. Der Grat auf der Haube ist produktionsbedingt und muss weggeschliffen werden. An Außenlasten liegt der Mk.5 150gal Zusatztank, zwei 500lb General Purpose Bomben sowie vier 5in HVAR-Raketen bei. Bei letzteren sind die Aufhängungen ziemlich daneben und sollten neu angefertigt werden. Der Decalbogen erlaubt die Darstellung je einer französischen und einer thailändischen Maschine. Auch hier zeigt sich wieder die Verwandschaft zum Trumpeter-Modell, wo fast genau die gleichen Maschinen zur Auswahl standen. Der Druck der Decals ist sauber und versatzfrei ausgeführt, einige Wartungshinweise sind ebenfalls enthalten. Die Bemalungsanleitung ist wie üblich farbig ausgeführt mit Farbangaben bezogen auf die Palette der gängigsten Hersteller. Die Bauanleitung in Schwarz-Weiß ist wie gewohnt klar und verständlich gegliedert und lässt keine Fragen offen.
Darstellbare Maschinen:
Stärken:
Schwächen:
Anwendung:
Fazit:Ein typischer Hobby Boss Bausatz. Handwerklich gut gemacht mit einigen Schwächen bei den Details und kleineren, durchaus vermeidbaren Fehlern bei der Originaltreue. Weitere Infos:Referenzen:
Anmerkungen: Wer seine Katze etwas aufbrezeln möchte sollte hier zugreifen:
Diese Besprechung stammt von Frank Richter - 19. Juli 2012 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |