Junkers Ju 88 H-1(R.V. Resin - Nr. )Produktinfo:
Besprechung:Als ich den Bausatz der Ju88 H-1 von R.V. Resin erwarb, dachte ich noch an einen Komplettbausatz. Beim Öffnen des stabilen Stülpkartons wurde ich jedoch eines Besseren belehrt - es handelt sich nur um einen Conversion-Kit. Die Teilezahl ist recht überschaubar: die beiden Rumpfhälften, die Triebwerksverkleidungen, Sternmotor (allerdings nur ein Stern für jedes Triebwerk - es war jedoch ein Doppelsternmotor), Auspuffanlage sowie die Bewaffnungsgondeln für die H-1 und für die H-2. Eine tiefgezogene Kabinenverglasung liegt bei, die Bugverglasung sowie alle anderen Bauteile muss man von einem anderen Ju88-Bausatz beisteuern. Auf dem Decalbogen steht die Jahreszahl 1998, daher nehme ich an, dass der Bausatz als Conversion-Set für die Italeri-Ju88 A-4 gedacht war. Die Resinteile sind sauber gegossen und hauchdünn, somit wird das Modell auch bedeutend leichter als beispielsweise die Ju88 V24 von LF Models (siehe meine Besprechung). Die Abmessungen des Rumpfes sind exakt, doch die Waffengondel ist zu lang (nach meinen Materialien gut 1 cm). Leider fehlen die Kamerafenster im Rumpf, es gibt auch in der Bauanleitung keine Hinweise auf die Kameras, die im hinteren Rumpf installiert waren. Auch die EZ-6 Antenne auf dem Rumpfrücken ist nicht vorgesehen bzw. vorhanden. In beiden Fällen müsste man Löcher bohren und die fehlenden Fenster bzw. Antenne gestalten oder sie mithilfe von Decals darstellen. Die Ätzmetallplatine enthält die Teile für das FuG200 Hohentwiel, das die H-1 am Bug trug. Schön wäre es gewesen, wenn auf dieser Platine auch die Lüftungsräder für die Motoren sowie die Sitzgurte Platz gefunden hätten. Hier muss man selbst nachrüsten. Die Bauanleitung zeigt den Zusammenbau der Rumpfhälften sowie der Motoren. Eine Extrazeichnung zeigt den Zusammenbau des FuG200, allerdings sollte man hier unbedingt weitere Zeichnungen zu Rate ziehen, denn die genaue Anordnung und Position ist aus dieser Abbildung nicht erkennbar. Ein zweites Blatt enthält einige Informationen zur Geschichte der H-1 in englischer Sprache. Die Rückseite enthält Bemalungshinweise, die jedoch auch nicht besonders aussagekräftig sind. Außerdem ist das Segmentmuster nicht exakt. Die Maschine trug die für die Ju88 vorgeschriebene RLM 70/71/65 Segmenttarnung, die jedoch in weiten Teilen nicht der Darstellung von R.V. Resin entspricht. Hier also unbedingt andere Materialien verwenden. Der Decalbogen stammt von Extratech und enthält Balkenkreuze sowie Kennungen. Die Decals sind versatzfrei und matt gedruckt. Die Maschine mit der Kennung 4U+AL ist zwar in einigen Publikationen zu finden, aber stets nur als Zeichnung, ein Originalbild der Maschine habe ich bisher noch nicht finden können. Laut dieser Kennung müsste die Maschine zur 3.(F)/Aufklärungsgruppe 123 gehören. Doch die dritte Staffel trug in der Regel die Farbe Gelb, hier ist der Individualbuchstabe A in Rot angegeben, was meiner Meinung nach falsch ist. In Jerry Scutts Warpaint Series No.7 „Junkers Ju88" ist eine H-1 mit der Kennung 4U+EL dargestellt, die das E in Gelb trägt. Hier sind weitere Recherchen erforderlich. Darstellbare Maschinen: Junkers Ju88 H-1 der 3.(F)/Aufklärungsgruppe 123 (?)Stärken:
Schwächen:
Fazit:Wenn man die lange Ju88 H-1 bauen möchte und den eigenen Umbau oder die hohen Kosten des KORA-Models-Bausatzes scheut, sollte man bei der sich bietenden Gelegenheit zugreifen. Wenn man von dem kniffligen Zusammenbau des FuG200 absieht, bietet dieser Bausatz auch einen guten Einstieg in die Arbeit mit Resinteilen. Diese Besprechung stammt von Enrico Friedel-Treptow - 23. Mai 2012 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |
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