SPAD XIII (late)(Revell - Nr. 04657)Produktinfo:
Besprechung:Die mit einem Maschinengewehr bewaffnete SPAD VII war seit Sommer 1916 im Einsatz und spätestens im Frühjahr 1917 den standardmäßig mit zwei MG ausgerüsteten deutschen Jagdmaschinen unterlegen. S.P AD.-Chefingenieur Louis Bechereau, der bereits vor dem Krieg erfolgreich Rennflugzeuge für Louis Deperdussin entwickelt hatte, konstruierte den Prototyp der SPAD XIII für das um 50 PS auf 200 PS gesteigerte Hispano-Suiza-Triebwerk Sb und zwei Vickers .303 MG mit einem Munitionsvorrat von 800 Schuss. Die Feuerkraft der neuen Maschine war damit zwar enorm gesteigert, aber das Flugzeug etwas größer und um 200 kg schwerer geworden. Der Erstflug erfolgte am 4. April 1917. Die Testflüge ergaben zwar bessere Flugleistungen, bestätigten jedoch eine gewisse Schwerfälligkeit in Bodennähe und Probleme mit der Bewaffnung, dem Motor, der Triebwerkskühlung sowie eine unzureichende Sicht für den Piloten. Neben der anlaufenden Fertigung der neuen SPAD XIII C.1 zog sich die Entwicklung der Maschine mit vielen Änderungen an fast allen Bauteilen bis Ende 1917 hin. Das britische Royal Flying Corps erhielt die ersten Muster im November, ersetzte diese aber aufgrund der mangelhaften Einsatzfähigkeit bis Mai 1918 vollständig durch andere Muster. Im Dezember 1917 verfügten die französischen Einheiten über 131 Doppeldecker des neuen Typs, klagten jedoch über ständige Probleme mit dem Triebwerk, insbesondere mit dem Untersetzungsgetriebe. Das sehr robust gebaute Flugzeug verfügte nach der Beseitigung der Mängel über sehr gute Sturzeigenschaften und war in Höhen über 1000 Meter schnell und wendig. SPAD und acht Lizenzfirmen produzierten bis zum Kriegsende insgesamt rund 7300 Maschinen. Zu diesem Zeitpunkt waren 80 französische Jagdstaffeln mit dem Typ ausgerüstet. An die in Frankreich kämpfenden Jagdfliegertruppen der USA lieferte die französische Luftfahrtindustrie 893 SPAD XIII. Neben Italien erhielt auch Belgien einige Maschinen. ln der Hand von erfahrenen Piloten war die SPAD XIII ein ernst zu nehmender Gegner. Jacques Michael Swaab, als 1 Lt in der amerikanischen 22nd Aero Squadron, 2nd Pursuit Group, erzielte mit der SPAD XIII insgesamt 10 Luftsiege, darunter 5 Fokker D.VII. Sous-Lt. Rene Paul Fonck war der erfolgreichste alliierte Pilot des 1. Weltkrieges mit 75 anerkannten und über 50 weiteren Luftsiegen. Nach Kriegsende wurden SPAD XIII in den Luftstreitkräfte der USA, der Tschechoslowakei, der Türkei und von Frankreich, Spanien, Polen, Brasilien, Uruguay, Argentinien, Griechenland sowie Japan eingesetzt. Bei dem Bausatz handelt es sich wie fast nicht anders zu erwarten war um das Modell von Eduard, genauer gesagt um die Weekend-Ausgabe, da nur die reinen Kunststoffteile beiliegen – dafür dann aber zwei mögliche Markierungsoptionen. Die Bauteile selbst sind in der gewohnt guten Eduard-Qualität gefertigt (Revell hat hier die komplette Tüte eingekauft). Grat oder sonstige Formverschleißerscheinungen finden sich glücklicherweise nicht, gut so bei der Menge an filigranen Bauteilen. Die Oberflächendetaillierung besteht aus feinen erhabenen Strukturen, die bespannten Bereiche sind sehr überzeugend wiedergegeben. Ein paar Zugeständnisse an das Material muss man lediglich im Bereich der Kühlschlitze machen, allerdings lassen sich diese auch mit Ätzteilen nur sehr aufwändig überzeugend nachbilden. Im Cockpitbereich ist für eine Maschine aus dieser Zeit ordentlich was los, auch ohne Ätzteile werden hier über 20 Einzelteile verbaut. Die Instrumente können mit passenden Decals belegt werden. Wer noch etwas verbessern will, kann die diversen Seilzüge und Verspannungsdrähte nachrüsten, aber allzu viel wird man davon später sicherlich nicht sehen. Der Zusammenbau der Flügel wird durch die zahlreichen Aufhängungspunkte etwas erleichtert. Für die anschließende Verspannung sind in der Bauanleitung einige Grafiken enthalten, wirklich einfacher macht es die Sache aber nicht. Etwas undurchsichtig ist die Verwendung der alternativen Bauteile. So bleibt es im Verborgenen, welcher Propeller und welche Windschutzscheibe es denn nun für welche Version sein darf. Einen kleinen Punktabzug gibt es für die nur mäßigen Vickers-MGs, hier sollte man zumindest die Läufe durch passende Kanülen ersetzen. Ansonsten ist es aber wie gesagt ein sehr schöner Bausatz von guter Qualität, die farbenfrohen Markierungen machen das fertige Modell zu einem echten Hingucker. Der ca. 14 x 12 cm große Decalbogen erlaubt die Darstellung der Maschinen zweier bekannter Fliegerasse des ersten Weltkrieges. Zum Einen die von Lt. Rene Fonck, quasi dem Ass der Asse mit 75 bestätigten Luftsiegen, und zum Anderen von Lt. Swaab, einem Ass des USAS mit zehn bestätigten Luftsiegen. Beide Maschinen waren auch schon Gegenstand der Eduard Ausgaben und sind in der Literatur recht gut dokumentiert. Bei der Bemalung gibt es im Vergleich zu Eduard kleinere Abweichungen, so fehlt bei der französischen Maschine am Leitwerk die Seriennummer und den Schriftzug XIII gab es bei Eduard nicht. Bei der amerikanischen Maschine fehlt hingegen das farbige Band auf dem oberen Flügel, welches die jeweilige Einheit kennzeichnet. Es gibt aber ein Bild der Maschine, auf dem es auch nicht zu sehen ist, möglicherweise war es nicht immer vorhanden. Die Qualität des Bogens ist wie immer hervorragend. Der Druck ist sauber und versatzfrei.
Darstellbare Maschinen:
Stärken:
Schwächen:
Anwendung:
Fazit:Hier kann man bedenkenlos zugreifen, ein akkurater Bausatz von sehr guter Qualität. Die Ätzteile vermisst man nicht wirklich. Zum etwa gleichen Preis wie die Eduard Weekend Ausgabe erhält man einen etwas umfangreicheren Decalbogen. Weitere Infos:Referenzen:
Anmerkungen: Wer die Bemalungsanleitung farbig haben möchte bzw. noch etwas mehr Zusatzinformation benötigt, sollte sich die Bauanleitungen der Eduard-Pendants herunterladen, für die Fonck-Maschine ist das die Nr. 8196; für die von Lt. Swaab ist es die Nr. 1142 Diese Besprechung stammt von Frank Richter - 19. April 2012 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |