Junkers Ju 488 V-403(Cape Hobby & Gift - Nr. CHG-011)Produktinfo:
Besprechung:Auf der Verpackung der Junkers Ju 488 V-403 steht zwar Cape Hobby & Gift drauf, drin ist aber ein Bausatz von Antares Models. Unter diesem Label wird die Ju 488 V-401 vertrieben. Offensichtlich ist der Bausatz bis auf den Rumpf und die Decals (hier gibt's logischer Weise die Kennung V401 und die Geschwaderwappen des „Löwengeschwaders" sowie des „Totenkopfgeschwaders") weitgehend identisch. Bei der Ausgabe von Cape Hobby & Gift findet man den größeren Rumpf ohne die aufgesetzte Bombenschachtwanne, wie er dann bei der Ju 488A verwendet werden sollte. Der Bausatz kommt in einem kleinen, recht knapp bemessenen, stabilen Karton. Die Einzelteile sind ordentlich in kleinen Plastiktüten verpackt. Doch leider ist das offenbar nicht ausreichend, denn das Resin ist sehr spröde und so ist eine Tragfläche meines Bausatzes gebrochen. Alle Teile glänzen noch vom Trennungsmittel und müssen unbedingt vor der Verarbeitung gereinigt werden. Die Blechstöße sind durch feine, versenkte Gravuren dargestellt. Hier ist auf einen dünnen Farbauftrag zu achten, sonst verschwinden die Linien unter der Farbe. Beim Rumpf hat man jedoch fast gänzlich auf Blechstöße verzichtet. Ein Nachgravieren wird sicher auch schwierig, da es ja keine Maschine gab, an der man sich orientieren kann.
Anders als beim KORA-Bausatz der V401 sind die Tragflächen als ganze Fläche ausgebildet und nicht geteilt. Das erleichtert sicher den Zusammenbau und die V-Stellung der äußeren Flächen ist schon ausgebildet. Die Fahrwerkgondeln sind sehr schön nachgebildet, erfordern aber viel Nacharbeit, da sich an der Tragflächenseite noch ein großer Angussblock befindet. Da hat man bei KORA deutlich weniger Arbeit. Diverse Details, die bei KORA aus Ätzmetall gefertigt sind, sucht man hier vergeblich. Alle Teile des Cockpits, Fahrwerkklappen, Propellerhaube und auch die Lüfterräder sind aus Resin gefertigt. Dem hohen Gewicht des Modells trägt man jedoch mit Metallfahrwerken Rechnung, was mir sehr sinnvoll erscheint. Auch die Propellerblätter sind aus Metall, was wahrscheinlich nicht nötig wäre. Außerdem sind die Propellerblätter platt und zeigen kaum Profil und keine Steigung. Die tiefgezogenen Kanzelverglasungen sind doppelt vorhanden, was bei tiefgezogenen Klarsichtteilen allgemein üblich ist. Das Cockpit ist sehr spärlich eingerichtet. Die Ausstattung orientiert sich offensichtlich an AMtech, denn sie sieht ziemlich gleich aus. Auf der Zeichnung in der Bauanleitung taucht sogar noch der Klappsitz für das vierte Besatzungsmitglied auf, obwohl die Ju 488 nur mit drei Mann Besatzung unterwegs sein sollte. Die Rückwand ist bereits in den Rumpf integriert, für die Seitenwände ist eine Struktur vorgesehen, Konsolen sucht man vergeblich. Fünf A-4-Seiten bilden die Bauanleitung, die neben Skizzen für den Zusammenbau auch einen Dreiseitenriss der Junkers Ju 488 V-403 enthält. Außerdem sind ein kurzer geschichtlicher Abriss und Hinweise zum Bau enthalten. Eine Skizze für farbliche Gestaltung sowie die Anbringung der Decals fehlt. Hier verweist man lediglich auf das Cover. Jedoch sind die Zahlen und Buchstaben der dort zu sehenden Maschine nicht auf dem Decalblatt vorhanden. Dort gibt es nur Balkenkreuze, Kennungen für das Leitwerk, die Kennung V403 und je zwei Geschwaderwappen (KG30 „Adlergeschwader" und KG51 „Edelweißgeschwader", jedoch das Edelweiß auf schwarzem Grund, es müsste sich aber auf blauem Grund befinden). Warum ausgerechnet diese beiden Geschwader ausgewählt wurden, bleibt das Geheimnis des Herstellers. Darstellbare Maschinen:
Stärken:
Schwächen:
Fazit:Ein Superbausatz eines nie gefertigten Flugzeugs, das das krönende Ende der Junkers-88-Reihe darstellte. Schade, dass man für solche tollen Modelle immer nur auf Kleinserien- und Resinbausatzhersteller zurück greifen muss, was sich stets im Preis niederschlägt. Wer immer an außergewöhnlichen Flugzeugen interessiert ist und vor der Mehrarbeit (und Kosten) eines Resinbausatzes nicht zurück schreckt, dem sei dieser Bausatz wärmstens empfohlen. Diese Besprechung stammt von Enrico Friedel-Treptow - 28. Februar 2012 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |
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