Sous-marin Laubie(Heller - Nr. 8176)Produktinfo:
Besprechung:Das OriginalDas Boot des Typs VIIC stellt als U766 der Kriegsmarine 1943 in Dienst und erleidet seine erste Havarie 1944. In der Folge dient das Boot zunächst in der Mannschaftsausbildung und dann als Frontboot auf fünf Feindfahrten. U766 beendet den Krieg unter deutscher Flagge und wird 1945 von der französichen Marine beschlagnahmt. Es fährt fortan mit französicher Besatzung. Im Juni 1947 erhält das Boot den Namen "Laubie". 1950 wird die Laubie von einem Flottenbegleiter gerammt. 1956 beteiligt sich das Boot an Operationen während der Suez-Kriese. 1960 geraten die Laubie und der Passgierdampfer Ville de Marseilles aneinander: Das U-boot verliert 9m seines Hecks. Nach aufwändiger Reparatur kollidiert das Boot erneut, diesmal mit der S637 Espandon. Da eine Repartaur nun nicht mehr möglich ist wird, das glücklose Boot aufgelegt und 1963 verschrottet. Der BausatzGanz zweifellos handelt es sich um einen Veteranen im Schiffmodellbau. Mir war es nicht möglich zu ermitteln, wann der Bausatz das erste Mal aufgelegt wurde, aber wir dürfen getrost mit 20 bis 30 Jahren rechnen. Die Abmessungen stimmen maßstäblich weitgehend mit denen des Originals überein. Neben einer feinen Wasserpass-Linie finden sich hauptsächlich erhabene Details in Form von Flutungsschlitzen an den Rumpfhälften wieder. Plattenstöße fehlen gänzlich. Das Deck ist mit sehr filigranen Details verziert. Ob diese nach einer Handbemalung überhaupt noch sichtbar sind gilt es zu prüfen. Die Fotorecherche ergab, dass die U766 mit einem Marschschnorchel ausgerüstet war. Dieses Detail ist auf Deck nicht zu erkennen. Die Druckbehälter, die am Bug des Bausatzes auf Deck gezeigt sind, sollten entfernt werden. Des Weiteren finden sich fein gegossene Details wie die Tiefen- und Seitenruderanlage auf dem zweiten Rahmen. Bei dem mir vorliegenden Exemplar lagen die Rahmen lose in der Schachtel, was zu minimalen Schäden an den Kleinteilen führte.
Auf den Rahmen 3 und 4 finden wir die noch fehlenden Teile. Um die Laubie in den unterschiedlichen Phasen ihrer Lebensspanne darstellen zu können, hat Heller beide Turmvarianten beigelegt. Zudem befinden sich auf dem Rahmen 4 die verschiedenen Rohrwaffen, die das Boot bis 1947 führte. Die Waffen sind stark simplifiziert, aber im Grunde so fein, wie es der Spritzguss der Zeit erlaubte. Der NasschiebebogenDie Decals erlauben die Darstellung der U766 und der Laubie in französischem Dienst in vier Varianten. Bemerkenswert ist, dass das Boot die Designation 766 bis 1947 weiter führte. Der Trägerfilm erscheint ausreichend dünn zu sein und weist keinen Gilb auf.
Die Bauanleitung...... ist - wie zu erwarten - übersichtlich. Nun, mit knapp 30 Bauteilen braucht man aber auch wirklich keinen Roman. Die Farbangaben beziehen sich auf das Humbrol Sortiment und sind deutlich ausgeschrieben.
In Ganzen...... stehe ich etwas ratlos vor dem Kit. Eigentlich mag ich die "alten Zossen": Mit Können und Geduld bekommt man ein durchaus schönes Modell. Ein Wochendprojekt ist dieser Bausatz dann aber nicht. In 1:400 segelt der Bausatz am Trend-Maßstab in 1:350 vorbei. Dies lässt sich dadurch verschmerzen, dass es ein ungewöhnliches Boot ist. Um den "Braten" wirklich schmackhaft zu machen, wäre die Beigabe von Fotoätzteilen für Reeling und Wintergarten von Nöten gewesen. So wie sich der Bausatz präsentiert, habe ich deutlich ein Problem mit dem Ladenpreis! Darstellbare Maschinen:
Stärken:
Schwächen:
Anwendung: Für Anfänger im Schiffmodellbau und hoffnungslose Nostalgiker Fazit:Einen Veteranen wie diesen mit aktuellen Neuproduktionen zu vergleichen, wäre nicht fair! 13,99€ Ladenpreis aber auch nicht! Für den derzeitigen Verkaufspreis halte ich diesen Bausatz für grenzwertig. Diese Besprechung stammt von Guido Hopp - 23. Januar 2012 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |