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F-14A Tomcat

(HobbyBoss - Nr. 80276)

HobbyBoss - F-14A Tomcat

Produktinfo:

Hersteller:HobbyBoss
Sparte:Flugzeuge Militär Modern
Katalog Nummer:80276 - F-14A Tomcat
Maßstab:1:72
Kategorie:Bausätze (Plastik)
Erschienen:September 2011
Preis:ca. 15,00 €
Inhalt:
  • 8 hellgraue Polystyrolgussäste mit ca. 114 Teile
  • 1 transparenter Polystyrolgussast mit ca. 4 Teilen
  • 4 Abziehbilderbögen mit etwa 160 Elementen  
  • 1 Bauanleitung ca. 4 Seiten DIN 4 in Explosivdarstellungen der Baustufen 
  • 2 farbige Bemalungshinweise

Besprechung:

HobbyBoss - F-14A Tomcat

Das Original

An dieser Stelle möchte ich keinen Nachruf schreiben. Wissen über die Tomcat, als letzten richtigen Bordjäger der US-Marineflieger, sollte auch beim Modellbauer zu den Grundlagen gehören. Auch wenn man (baulich) keine Schwenkflügler bevorzugt, so steht man spätestens beim Ansatz, etwas Farbe in die heimische Vitrine zu bringen, vor den sog. Hochsichtbarkeitsvarianten der Tomcat in den 70er Jahren.   

Die Tomcat war ein Meilenstein, wenn nicht gar der Höhepunkt, in der Entwicklung des Waffensystems "Luftüberlegenheitsjäger". Ebenso wie bei seinen sowjetischen Gegenspielern MiG-25/31 gab es danach keine Waffensystem-Entwicklung, die derart weitreichende Lenkwaffen zum Einsatz bringen konnte.

Mit der Tomcat ist auch die Phönix aus dem Waffenersenal der USN geschwunden. Ob die leistungsfähigere Radartechnik allein in der Lage ist, die Flugzeugträgerkampfgruppen zu schützen, bleibt abzuwarten, denn die F/A-18E/F kann mit der AIM-120 keinen derart weitreichenden Schutzgürtel legen wie F-14/AIM-54.  

HobbyBoss - F-14A Tomcat

Das Modell

Shizophrenie begleitet uns Modellbauer ja tagtäglich. Vor allem beim Blick in diese Bausatzkiste. Einerseits Erwartung und Freude - andererseits die Frage "Weshalb noch eine Tomcat in 1:72?" - die v. a. gar keine lupenreine A-Version wie angegeben ist.  

HobbyBoss bringt mit der Drittverwertung des Datensatzes (Trumpeter 1:32 und HobbyBoss 1:48) einen Mitwettbewerber auf den 1:72-Markt, der sich im gehobenen Mittelfeld einordnen, aber nicht "die Sterne neu ordnen" wird. Einen guten Tick besser als Revell kann aber Fujimi und v. a. Hasegawa nicht entthront werden. Italeri, Airfix, Heller und Esci sind aber in Hinblick auf das Preis-Leistungs-Verhältnis von HobbyBoss deklassiert.

Der äußerst stabile Stülpkarton ist mit Segmenten zusätzlich versteift und birgt einzeln verpackte, teilweise zusätzlich einblisterfolierte Gussäste, was mustergültig ist.

An den Teilen ist kaum Grat oder Fischhaut zu verzeichnen, dennoch sind die senkrecht verlaufenden Gravuren schon deutlich "flüchtig", was bei einer derart neuen Form auffällig ist.

Sonst sind die Gravuren und auch die Nieten dezent - lediglich die AIM-54 sind deutlich erhaben detailliert, was in diesem Maßstab doch sehr auffällig ist. Lediglich am Heck (bezogen auf die TF-30) der A-Version fehlen ein paar Gravuren.

Der technologische Aufbau entspricht dem, was man bei einer Tomcat gewohnt ist. Da auch HobbyBoss bestrebt ist alle Varianten abzudecken, birgt der so begangene Spagat auch Fehlerquellen. So ist (einzige in diesem Maßstab) zwar ein Verstärkungsblech bei Einstieg des RIO vorhanden, das aber für eine frühe Tomcat (so die Abziehbilder) abgeschliffen und neu graviert werden muss. Auch sind einige der Blatt-Antennen zu entfernen (was die Bemalungshinweise gut aufzeigen), wozu die Bauanleitung aber schweigt. Die Sitze sind SJU-17, also für die frühe A (GRU-7) nicht zu gebrauchen. Dafür sind auch einige (zumeist D-spezifische) Teile für die "Grabbelkiste" vorhanden (BOL-Träger, ECM-Blister, TARPS-Abdeckung/-Verglasung usw), die bei anderen Bausätzen verwendet werden können.         

Die Abziehbilder sind sauber, wenn auch hochglänzend gedruckt, was für die darstellbaren HiViz-Varianten nicht unbedingt ein Nachteil ist. Der Zuordnungs-Fehler (VF-84) der Bauanleitung setzt sich in den Abziehbildern zum Glück nicht fort.

HobbyBoss - F-14A Tomcat

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F-14A Tomcat

 

Darstellbare Maschinen:
  • BuNo 160379; AJ 100, VF-41, USS Nimitz, 1978
  • BuNo 160390; AJ 107, VF-41, USS Nimitz, 1981
  • BuNo 159449; AE 212, VF-142, USS America, 1975
  • BuNo 160656; NL 200, VF-111, USS Kitty Hawk, 1991
Stärken:
  • Bugfahrwerk für cat shot - Position
  • BOL-Träger
  • Cockpitrückwände mit Verkabelung
  • eigentliche Triebwerksauslässe
Schwächen:
  • Keine Rampen o. ä. Details in den Lufteinläufen
  • Verstärkungsblech beim RIO-Einstieg (späte Varianten A bis D) ohne dazu passende Abziehbilder
  • Angegossene Klappen für Bugfahrwerk
  • Spalt mitten in der Landeklappe auf der Tragflächenunterseite, obwohl andere Trennung technologisch sicher möglich gewesen wäre
  • Falscher Schleudersitztyp (GRU-7 wäre nachzukaufen nötig)
  • Cockpitdetails der Konsolen nur durch Abziehbilder darstellbar
  • Außenseite Vorflügel falsch mit Rot statt Naturmetall als Bemalungsvorschlag angegeben
Anwendung: Bereits für den Anfänger und als Schnellbauvariante zur Darstellung einer bestimmten Bemalung o. ä. zu empfehlen.

Fazit:

Keine Gefährdung für den Klassenprimus von Hasegawa. Wer aber diesen Bausatz dennoch will, sollte lieber mit der demnächst erscheinenden B-Version Vorlieb nehmen. 

Weitere Infos:

Referenzen:

DACO Publications, Uncovering the Grumman F-14 A/B/D Tomcat

Anmerkungen: Danke an den Weihnachtsmann - wenn er das lesen sollte! ;-)

Diese Besprechung stammt von Thomas Geier - 21. Januar 2012

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