Airbus A400M "Grizzly"(Revell - Nr. 04800)Produktinfo:
Besprechung:Das VorbildDie europäischen Luftwaffen standen ab Mitte der 80er Jahre vor der Frage, ob und wie künftige Transportkapazitäten, die derzeit durch C-130 Hercules und C-160 Transall bedient werden, abgedeckt werden sollten. Sich ändernde Einsatzprofile der Armeen (insbesondere der Heere) machten auch andere Logistiksysteme erforderlich. Im Ergebnis der Betrachtungen stand schlussendlich der A400M, der in seiner Einsatzkonfiguration grob gesprochen „doppelt so viel kann“ wie die Transall. Aufgrund der Kostenentwicklung des Projekts wurde neben Abspecken des qualitativen Leistungsumfangs auch der quantitative Zufluss bei der Bundesluftwaffe nach unten korrigiert. Mit einem ironischen Lächeln könnte man Revell hier also ab Mitte der 2010er Jahre einen Wettbewerb empfehlen, in dem jeder bei der Bundesluftwaffe eingesetzte A400M im Modell erstellt wird. Deutet man die Bemühungen von Airbus, für den A400M eine zivile Zulassung zu erhalten, so stünde im Ergebnis bestenfalls demnächst ein propellergetriebenes Pendant zur C-17 der Qatar Airways, das eine echte Zivilmaschine wäre. Auch dem Modellbauer würde das helfen, das übliche Grau aus der Vitrine zu vertreiben. Das ModellOhne hier auf die haushaltspolitischen Hintergründe beim Original abzustellen, ist es natürlich aus rein modellbauerischer Sicht immer wieder ein Glücksfall, solche Groß-„Exoten“ en miniature als Großserien-Bausatz zu erhalten. Revell hat hier mit der Bv 222 die Norm selbst sehr hoch gelegt und wird dieser m. E. nach mit dem hier zu betrachtenden Neuzugang wieder gerecht. Der von Egbert Friedl wieder sehr ansprechend dekorierte Stülpkarton hat die sonst bei 1:32 üblichen Ausmaße. Die Stabilität ist ausreichend, aber nicht für dauerhafte Aufbewahrung der Baugruppen oder des gar fertigen Modells geeignet. In sechs getrennten Plastikbeuteln sind die Spritzlinge, die der Triebwerke doppelt, verlust- und beschädigungsfrei aufbewahrt. Sinkstellen habe ich bei oberflächlicher Betrachtung beim Fertigen der Fotos nicht gesehen. Auch kann ich der Ansicht anderer Rezensionen dieses Bausatzes zu den notwendigen Auswerfermarken nicht beitreten. Aus meiner Sicht sind keine Oberflächen verschandelt worden. Die Innenseite des Fahrwerksgehäuses kann ja wohl nicht der Maßstab sein. Etwas Fischhaut und Grat ist sicher vorhanden, was aber nach ein paar Skalpellzügen kein großes Thema mehr sein sollte. Die überwiegend negativ ausgeführten Oberflächendetails sind sauber und ohne Verwaschungen ausgeführt. Soweit Cockpit und Innenraum durch schlierenfreien Klarsichtteile Einblick zulassen, ist eine ausreichende Detaillierung des Innenraums vorhanden. Öffnet man zum Einblick die Transportraumklappe, ist dies dennoch für den Maßstab in Ordnung. Die sauber und versatzfrei gedruckten Abziehbilder stammen aus Italien und enthalten im Spritzguss nicht darstellbare Details. Auch wenn Revell mit dem Bausatz sehr spät zum Weihnachtsgeschäft antrat, wird diese Platzierung aufgrund des Preises sicher günstiger als zu Beginn 2012 gewesen sein. Dieser Absatz und das zu erwartende Ausliefern der Serienmaschinen ab 2013 wird dann auch den Zubehörmarkt beleben. Man darf gespannt sein.
Darstellbare Maschinen: reale Prototypen-A400M EC-402 und EC-404 der Airbus Military potentieller Einsatz A400M 40+03 des LTKdo der Bundesluftwaffe potentieller Einsatz A400M 64-BB der ET.64 der französischen Armée de l’Air Stärken:
Schwächen:
Anwendung: Für äußerst geduldige Anfänger oder Fortgeschrittene uneingeschränkt zu empfehlen. Fazit:Wer die Zeit findet, aus den Teilen ein Modell werden zu lassen, dürfte vor keinen unlösbaren Problemen außer dem des Platzes stehen. Weitere Infos:Referenzen:
Anmerkungen: Ein Bausatz der sich vor Amodels Amonstern nicht zu verstecken braucht. ;-) Diese Besprechung stammt von Thomas Geier - 04. Januar 2012 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |
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