MiG 105-11 EPOS(AniGrand Craftswork - Nr. AA-2004)Produktinfo:
Besprechung:
Das Original:Die MiG 105-11 EPOS (Experimental Passenger Orbital Aircraft) war ein bemanntes Experimentalflugzeug, welches als Teil des Spiral-Programms ursprünglich als Antwort auf das US-amerikanische X-20 Dyna-Soar-Programm vorgesehen war. Ziel war es ein kleines wiederverwendbares Raumfahrzeug für militärische Zwecke zu entwickeln. Das russische Programm wurde im Jahr 1965 gestartet, zwei Jahre nachdem die X-20-Arbeiten abgebrochen wurden. Möglicherweise wurden die russischen Aktivitäten auch von dem Space Shuttle-Programm und den dazugehörigen Testflugzeugen (HL-20 Lifting Body) beeinflusst. Eine Besonderheit in der Konstruktion der Maschine waren die hinteren, beweglichen Stabilisatoren. Während Start, Orbitalflug und Wiedereintritt waren sie in einem Winkel von 60 Grad ausgerichtet. Bei Unterschallgeschwindigkeit wurden sie horizontal geschwenkt und hatten die Funktion von Tragflächen. Das Fahrwerk bestand aus vier Kufen. Lediglich für den Erstflug im Oktober 1976 wurde ein Radfahrwerk verwendet. Der Erstflug der MiG 105-11 fand am 11.10.1976 statt. Bis zur kompletten Einstellung des Spiral-Programms im Jahr 1978 fanden acht Testflüge statt. Darunter auch ein Abwurf von einem Tu-95K-Bomber, der als Trägerflugzeug diente. Beim letzten Flug am 15.09.1978 wurde das Fluggerät bei einer harten Landung so schwer beschädigt, dass es abgeschrieben werden musste. Es ist wahrscheinlich, dass sie auch einen Einfluss auf den Bau der russischen Raumfähre BURAN hatte. Wie auch immer – die MiG 105-11 EPOS hat den Zusammenbruch der UdSSR überlebt und ist heute Teil der Luftfahrtsammlung in Monino in der Nähe von Moskau. Technische Daten: Länge über alles: 10,60 mtr. Spannweite: 6,40 mtr. Höhe: 8,50 mtr. Flügelfläche: 24 qmtr. Leergewicht: 3.720 kg Abfluggewicht: 4.220 kg Treibstoffzuladung: 500 kg für max. 10 Minuten Flugzeit Antrieb: 1x Koliesov RD-36-35K
Der Bausatz:Der Bausatz von Anigrand ist schon ein paar Jahre alt. Da es sich um eine Resin-Kleinserie handelt, gibt in Sachen Qualität mehr Schatten als Licht. Die Anzahl der Bauteile ist übersichtlich. Jedoch müssen diese zuerst von Angüssen und Fischhaut befreit werden. Die Anzahl der versenkten Gravuren ist begrenzt und für ein Modell dieser Größe vielleicht eine Spur zu tief und zu breit. Aber das ist nur eine rein subjektive Feststellung. Eine Stellprobe der Rumpfober- und Unterseite zeigt besonders im Bugbereich keine optimale Passung an. Spachtel und Schleifen wird sich wohl nicht vermeiden lassen. Ärgerlicher ist auch, dass am Cockpit eine Strebe abgebrochen war und ich diese in der Verpackung nicht finden konnte. Mal sehen wie man so die Vaku-Tiefzieh-Teile der Kabinenverglasung richtig montieren und ausrichten kann. Da das Cockpit später kaum einzusehen ist, fällt nicht auf, dass der Pilotenarbeitsplatz recht rudimentär wiedergegeben ist. Das Fahrwerk könnte auch noch ein paar Details vertragen. Vielleicht hat die Ersatzteilkiste hier etwas zu bieten? Die Bauanleitung ist etwas oberflächlich gestaltet, aber das sollte kein großes Problem sein. Auch bei den Farbangaben gibt es nur eine grobe Marschrichtung. Der kleine Markierungsbogen ist augenscheinlich in Ordnung. Aber Vorsicht – ich habe gehört, dass Anigrand-Decals recht empfindlich auf Weichmacher reagieren sollen. Die Kabinenabdeckung Stärken:
Schwächen:
Anwendung: Für Modellbauer zu empfehlen, die im Umgang mit Resinbausätzen geübt sind. Fazit:Das Modell hat eine Länge von etwa 10 cm. Die lange Messsonde (die man übrigens auch noch selbst herstellen muss) kommt noch hinzu. Bei allen o.g. negativen Punkten darf der Bausatz der MiG 105-11 EPOS von Anigrand in keiner Raumfahrt-Modellbausammlung fehlen. Weitere Infos:Diese Besprechung stammt von Bernd Heller - 09. Januar 2012 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |