SBD-1 Dauntless 'VMSB-132'(Hasegawa - Nr. 09953)Produktinfo:
Besprechung:Die Douglas SBD Dauntless war zu ihrer Zeit nicht gerade ein revolutionäres Design. Ihre Wurzeln gingen zurück auf zwei Entwürfe von Northrop aus dem Jahre 1934, nämlich auf die A-17 der US Army und der BT-1 der US Navy. Schon von Beginn der Entwicklung an hatte die SBD mit der Tatsache zu kämpfen, stellenweise bereits veraltet zu sein. Als sie 1940 in Dienst gestellt wurde befand sich ihr designierter Nachfolger, die Curtiss Sb2C Helldiver, bereits in einem frühen Erprobungsstadium. Nichtsdestotrotz bestellte das US MArine Corps 57 SBD-1, die US NAvy dagegen orderte 87 verbesserte SBD-2. Zum Ausbruch des Krieges am 7. Dezember 1941 bildeten die SBD Dauntless das Rückgrat der US Navy und des Marine Corps, das blieb auch bis Ende 1942 so. Zu Ruhm und Ehre kam die Dauntless in der Schlacht um Midway im Juni 1942, als zwei Staffeln der USS Lexington und USS Yorktown nicht weniger als vier japanische Flugzeugträger versenkten. Bis Ende 1944 wurden knapp 6000 Maschinen der Versionen SBD-1 bis SBD-6 hergestellt.
Die SBD Dauntless ist wie viele andere auch schon in zig Versionen und Decalvarianten, mal mit mal ohne Fotoätzteile, auf dem Markt gewesen. Die als Limited Edition beworbene vorliegende Ausgabe enthält wieder die Ätzteile für die Landeklappen bzw. Sturzflugbremsen. Am Grundbausatz selbst hat sich wie üblich nichts geändert. Die variantenspezifischen Teile, in diesem Fall die Hutze an der Motorverkleidung, liegt als Resinteil bei. Die knapp 90 Bauteile sind in dem gewohnt hohen Hasegawa-Standard gefertigt. Sehr sauberer Guss, kein Grat und klare Details. Die Gravuren bestehen aus feinen versenkten Gravuren mit erhabenen Details wo erforderlich. Ein paar erhabene Nietenreihen wären durchaus angebracht gewesen, da diese bei der Dauntless doch recht prominent sind. Ein paar kleine Schönheitsfehler gibt es auch, so sind die Steuerflächen nur mit einer feinen Gravur vom Rumpf abgesetzt, beim Original sind die Kanten der Ruder aber sehr stark gerundet. So wie Hasegawa das seinerzeit umgesetzt hat, wirkt das zu "sauber". Das Manko mit den nicht perforierten Sturzflugbremsen wird mit den beiliegenden Ätzteilen behoben, zum Ausschneiden der entsprechenden Teile aus den Tragflächen ist ein Sägeblatt mit auf der Platine (Bauteil MA13). Auf der Rumpfunterseite im vorderen Bereich der Waffenaufhängung ist beim Original ein Fenster eingebaut, dieses hat Hasegawa nicht so vorgesehen. Kein Problem, wenn man keine Bombe unterhängt und die beiliegende Abdeckung verwendet. Andernfalls sollte man den Bereich heraustrennen und eine passende Scheibe einsetzen.
Die Detaillierung der relevanten Bereiche ist typisch Hasegawa, es ist soweit Alles vorhanden aber mit Potenzial nach oben. Das gesamte Cockpit besteht aus nicht weniger als 20 Teilen, allerdings hapert es ein wenig mit der Vorbildtreue, besonders an den Seitenwänden. Das Klarsichtteil, welches die Schutzabdeckung für die hinteren Instrumente darstellt, wirkt unrealistisch, die hinteren Geräte/Instrumente fehlen aber ohnehin. Gurte usw. sind ebenfalls nicht vorhanden. Wer will, kann die Instrumente anstatt zu bemalen mit Decals belegen. Motor und Fahwerke sehen indes ganz brauchbar aus. Beim Motor sollte man noch die Zündkabel ergänzen. Bei den Fahrwerksbeinen fehlt eine kleine Strebe, welche die Beine mit den Klappen verbindet. Die Klarsichtteile sind klar und frei von Schlieren. Die Cockpithaube besteht aus einzelnen Segmenten, was aber nicht heißt, dass man diese auch geöffnet darstellen kann. Dafür ist das Material zu dick, denn man müsste mehrere der Hauben übereinander schieben. Hier schafft wohl nur eine Vacuhaube Abhilfe (z.B von Squadron).
Ohne die Fotoätzteile würden die Sturzflugbremsen ziemlich bescheiden aussehen. Für den Fall, dass man sie nicht verwenden möchte, sollte man zumindest die Löcher aufbohren. Für die Ätzteile ist eine eigene Baustufe im Bauplan vorgesehen. Etwas mehr als 60 Teile müssen in den verschiedensten Winkeln zurechtgebogen werden. Entsprechende Winkel sind im Bauplan als Vorlage eingezeichnet. Das ganze sieht nicht wirklich einfach aus, ein wenig Erfahrung sollte man also schon mitbringen. Der Decalbogen ist eher spärlich ausgefallen. Bei den darstellbaren Maschinen handelt es sich um zwei absolut identische Bemalungen ohne irgendwelche "Specials". Der Druck der Decals ist sauber und versatzfrei, allerdings sieht es so aus, als wären mehrere Lagen Trägerfilm unregelmäßig übereiandergelegt worden - möglicherweise sieht man das auch nach dem Aufbringen und Versiegeln noch. Die Bauanleitung ist typisch Hasegawa ohne große Überraschungen. Nach zwölf Bauabschnitten erreicht man sein Ziel. Die Farbangaben sind wie üblich auf die Gunze Palette bezogen, zumindest für den Hauptton ist die FS-Nummer angegeben (Gray FS26440). Darstellbare Maschinen:
Stärken:
Schwächen:
Anwendung:
Fazit:So langsam kommen die Hasegawa-Bausätze in die Jahre. Mit dem Auftauchen der Accurate Miniatures Bausätze hat auch dieser seine beste Zeit hinter sich. Da helfen auch zig Wiederauflagen nichts, und seien sie noch so limitiert. Zwar ist die Qualität insgesamt recht gut, jedoch treiben die Ätzteile und die zwei Resinteile den Preis in Höhen jenseits von Gut und Böse. Bedingt empfehlenswert. Weitere Infos:Referenzen:
Diese Besprechung stammt von Frank Richter - 15. Dezember 2011 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |
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