Arado Ar 196 A-3(Revell - Nr. 03994)Produktinfo:
Besprechung:
Die Arado Ar 196 war das beste Schwimmerflugzeug des 2. Weltkrieges. Die ersten Arbeiten begannen 1936 nach einer Musterausschreibung für einen katapultstartfähigen Aufklärer als Nachfolger der Heinkel He 60. Neben Arado beteiligte sich auch Focke-Wulf an der Ausschreibung, die dort zur Fw 62 führte. Arado erhielt einen Auftrag für vier Musterflugzeuge, von denen zwei mit einem Zentralschwimmer ausgerüstet sein mussten. Bereits im Sommer 1937 flog der erste Prototyp der Ar 196, während Focke-Wulf erst im Oktober den ersten Flug der Fw 62 durchführen konnte. Bereits vor Abschluss der Erprobung erhielt Arado den Auftrag zur Serienfertigung von sechs Ar 196A-0. Die ersten 18 "Borderkunder" vom Typ Ar 196A-1 wurden ab Juni 1939 ausgeliefert. Als erste Einheiten erhielten die 1. und die 5 Bordfliegergruppe 196 diese Maschinen zum Einsatz auf den Panzerschiffen "Admiral Graf Spee" und "Deutschland". Ab November 1939 wurden die ersten Maschinen einer größeren Serienfertigung als Ar 196A-2 ausgeliefert. Diese Maschinen erhielten jetzt auch eine starr angebaute Angriffsbewaffnung von je einem MG FF/M - Kaliber 20 mm - in den Tragflächenvorderkanten sowie einem MG 17 vom Kaliber 7.9 mm in der rechten Rumpfseite. Diese Waffe schoss dabei synchronisiert durch den Luftschraubenkreis. Die Maschinen dieser Serie wurden neben den Schiffseinsätzen auch als Aufklärer von Küstenstützpunkten aus eingesetzt. Ab 1941 wurde das eigentliche Hauptmuster der Ar 196 ausgeliefert, die A-3. Diese Serie hatte unter anderem einen dreiblättrigen Verstellpropeller mit einem Propellerspinner. Die bisherige, recht einfache Funkausrüstung der Ar 196 - Baureihe wurde durch eine umfangreichere Ausstattung ersetzt, die auch dem verstärkten Einsatz von Küstenbasen aus über Land gerecht wurde. Während die starre Vorwärtsbewaffnunq der A-2 beibehalten wurde, verstärkte man die Abwehrbewaffnung des Beobachters von einem MG 15 oder MG 17 auf ein wesentlich stärkeres MG 81Z. Daneben konnten noch zwei SC 50 - 50 kg Bomben - mitgeführt werden. Die meisten Maschinen der Baureihe Ar 196A-3 gingen an Küstenfliegergruppen (KüFIGr. 406,506,706 und 906), sowie an verschiedene Seeaufklärungsgruppen (SAGr 125, 126, 127, 128, 130 und 131) während nur noch wenige Maschinen ihren Weg auf die großen Schiffseinheiten fanden. Eine dieser Maschinen, die T3+LH von der l./Bordfliegergruppe 196, die auf dem Schlachtschiff „Tirpitz“ stationiert war, kann aus dem Bausatz gebaut werden. Sie erhielt im Sommer 1943 eine besondere Markierung für den 100. Katapultstart einer Ar 196 von Bord der „Tirpitz“. Die Besatzung war dabei Unteroffizier Meissner(Pilot) und Leutnant W. Rosenbaum als Beobachter (Die Luftwaffe stellte stets die Piloten und die Beobachter kamen von der Marine.). Neben diesen Einheiten fand die Ar 196 auch immer mehr Verwendung in der Seenotrettung. Das Einsatzgebiet der Arado 196 erstreckte sich von Kreta über das Schwarze Meer bis in den hohen Norden. Ebenso vielfältig waren auch die militärischen Aufgaben. Neben der Aufklärung im Bereich der Kisten und dem damit verbundenen Angriff auf kleinere Schiffseinheiten wurden auch Angriffe gegen U-Boote geflogen. Dazu kamen Kurierflüge und Sicherungsaufgaben. So flogen die Arado 196 auch als Begleitschutz für die Junkers Ju 52 Transporter auf ihrem Weg vom europäischen Festland zur nordafrikanischen Küste. Die Zahl der insgesamt gebauten Arado Ar 196 ist heute nicht mehr mit Sicherheit feststellbar. Es wird jedoch davon ausgegangen, das bis zum Oktober 1944 insgesamt 435 Maschinen gebaut wurden. Quelle: Revell
Der Bausatz ist eine Wiederauflage des Heller-Modells aus den 1970er Jahren. Gemessen an ihrem Alter weisen die 43 Bauteile relativ wenig Grat auf. Die Oberflächendetails bestehen aus feinen erhabenen Gravuren, die im Bedarfsfall auch schnell nachgraviert sind. Die Formen sind stimmig, die Darstellung der bespannten Flächen an den Rudern und dem Rumpf wirkt überzeugend. Die Inneneinrichtung besteht immerhin aus den Grundelementen, das Instrumentenbrett verfügt über einige erhaben geprägte Instrumente. Hier kann man sich nach Herzenslust austoben. Schade, dass die Cockpithaube nicht so geteilt ist, dass man den vorderen Teil geöffnet darstellen kann. Der Motor bietet ebenfalls eine gute Arbeitsgrundlage, etwas Eigeninitiative schadet hier nicht, bietet doch die große Öffnung der Motorenabdeckung einen guten Einblick. Die starre Bewaffnung sollte mittels Kanülen nachgebildet werden, die angegossenen Mündungen an Rumpf und Tragflächen sehen wenig überzeugend aus. Optionen beim Bau gibt es keine, sämtliche Ruder und Steuerflächen sind fest angegossen. Der knapp 13 x 6 cm große Decalbogen erlaubt die Darstellung zweier Einsatzmaschinen von 1941 und 1943. Der Druck der in Italien hergestellten Decals ist sehr sauber und versatzfrei. Zahlreiche Wartungshinweise werten das fertige Modell erheblich auf. Die Bauanleitung ist entsprechend dem Bausatz rech übersichtlich, auch wegen der fehlenden Optionen beim Bau. Bei den Farbangaben gibt es dieses Mal zumindest eine RLM-Nummer. Der Verspannungsplan der Schwimmer ist sehr unübersichtlich, ein bisschen was lässt sich aus den Ansichten der Bemalungsanleitung erraten. Darstellbare Maschinen:
Stärken:
Schwächen:
Anwendung:
Fazit:Wer sich an den wenigen erhabenen Gravuren nicht stört, kann bedenkenlos zugreifen. Mit etwas Eigeninitiative kann man ein sehr schönes Modell daraus machen. Weitere Infos:Referenzen:
Anmerkungen: In der Dezemberausgabe von 1985 der Zeitschrift Modell-Fan gibt es einen Artikel der aufzeigt, was man aus diesem Modell herausholen kann - völlig ohne gekauftes Zubehör - das gab es damals nämlich noch nicht! Diese Besprechung stammt von Frank Richter - 16. Dezember 2011 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |